Die Marke stärken und Chancen nutzen - Hanwha Techwin geht neue Wege im DACH-Markt

Seit der Übernahme der früheren Samsung Techwin-Sparte durch Hanwha Group 2015 hat sich auch in Deutschland viel getan. Das Produktportfolio von Hanwha Techwin für die Videoüberwachung ist hochmodern, auf dem höchsten technischen Stand und wird ständig durch Innovationen ergänzt. Auch beim lokalen Team für die DACH-Region gibt es Neuigkeiten. Seit Januar 2020 ist Stefan Dörenbach DACH Country Manager bei Hanwha Techwin und hat die Leitung übernommen. Stefan Dörenbach arbeitet seit über 15 Jahren in der elektronischen Sicherheitsbranche und war bis vor kurzem Regional Sales Manager DACH bei Genetec. Davor war er im Vertrieb bei SeeTec (heute Qognify), Verint und Videotronic tätig. GIT SICHERHEIT hatte Mitte Februar Gelegenheit, mit ihm über die Strategie des Unternehmens, Cybersecurity und die lokalen Aspekte zu sprechen.

Mit welcher Einstellung sind Sie Ihre neue Aufgabe angegangen?

Stefan Dörenbach: Ich bin begeistert, in dieser spannenden Zeit Teil des Hanwha Techwin Europe Teams zu sein, und freue mich sehr, die Kollegen in Business Development und Account Management im Vertrieb unterstützen zu können. Der DACH-Videoüberwachungsmarkt ist zwar sehr wettbewerbsintensiv, wir sind aber exzellent aufgestellt und bringen gerade viele neue wegweisende Produkte und Lösungen auf den Markt. Mit ihnen können Systemintegratoren neue Einkommensquellen generieren und gleichzeitig ihren Kunden Mehrwerte bieten. Mit unseren Produkten und Lösungen wollen wir Systemintegratoren die Arbeit erleichtern und letztendlich die Betriebskosten reduzieren.

Wie ist das neue Team für die DACH-Region neu aufgestellt?

Stefan Dörenbach: Unser europäischer Hauptsitz liegt in UK, der globale Hauptsitz in Südkorea. Dort haben wir ein großes Team von Experten im Videobereich, das uns supportet. Um unsere Partner bestmöglich unterstützen zu können, haben wir dieses Jahr die regionale Verantwortung neu strukturiert. Momentan haben wir im DACH-Vertrieb drei Business Development Manager, wobei wir zeitnah einen vierten für Bayern und Österreich einstellen werden. Jörg Hamann übernimmt den nordwestlichen Teil Deutschlands, Jens Wittkamp ist für die Mitte und den nordöstlichen Teil verantwortlich, Michael Krispin betreut unsere Partner im Süd-Westen und der Schweiz. Es freut mich sehr, heute einen sehr wichtigen Zuwachs des Hanwha Techwin Teams benennen zu dürfen. Seit dem 1. April 2020 ist Mike Essig mit an Bord und besetzt die Stelle des Technical Managers. Mike wird in Zukunft dazu beitragen, dass unsere deutschsprachigen Partner technisch betreut und geschult werden. Somit ist gesichert, dass unsere Systemintegratoren und Distributoren einen technischen Ansprechpartner in der Region haben.

Wie schätzen Sie den Bekanntheitsgrad Ihrer Produkte ein, die ja die Basis für Kundenlösungen sind?

Stefan Dörenbach: Nicht wenigen im Markt ist die Marke Wisenet noch aus der Samsung-Zeit bekannt und Wisenet wurde auch unter der Hanwha-Flagge weiter promotet. Die Hanwha Group ist einer der größten Mischkonzerne mit Sitz in Südkorea. Als drittgrößtes Exportunternehmen des Landes zählt die Gruppe zu den „Fortune Global 500“ und ist Marktführer in mehreren Sektoren wie Luft-, Raumfahrt- und Verteidigung, Petrochemie, Solarenergie, Finanzwesen, Baugewerbe und Einzelhandel. Wir haben uns in den letzten Jahren bei denen, die uns kennen, einen sehr guten Ruf für sehr zuverlässige Videoüberwachungsgeräte mit anspruchsvolleren Spezifikationen erworben. Wir müssen die Marken Hanwha Techwin und unsere Wisenet-Produkte aber noch bekannter machen und dem Markt unser volles Potential zeigen.

Welche Märkte stehen besonders im Fokus?

Stefan Dörenbach: Wir konzentrieren uns dieses Jahr verstärkt auf die Märkte Logistik und den Einzelhandel. Im Bereich Logistik sprechen wir mit Partnern, wie wir aus unseren Lösungen Synergien schaffen können. Einige der Möglichkeiten haben wir bereits im Fachbeitrag „Mehrwert für die Logistik“ in der März-Ausgabe der GIT SICHERHEIT beschrieben. Der Einzelhandel war auch in der Vergangenheit schon ein Schwerpunkt unsere Aktivitäten und wir haben in diesem Bereich in der DACH-Region interessante Projekte realisiert, die wir in den nächsten Monaten noch präsentieren möchten.

Wie sieht die Produktstrategie für 2020 aus?

Stefan Dörenbach: 2020 werden wir weiter neue Kameras mit anspruchsvolleren Spezifikationen vorstellen. Mit ihnen können Endanwender auch bei begrenztem Budget ihre bestehenden Videoüberwachungsanlagen aktualisieren und ihre Sicherheitsvorkehrungen weiter verbessern. Den steigenden Erwartungen der Endanwender an ihre Videoüberwachungsanlagen kommen wir mit Kameras entgegen, die mit erweiterter Edge- und Cloud-Videoanalyse, künstlicher Intelligenz und Deep Learning Lösungen ausgestattet sind. In den nächsten Jahren rechnen wir mit der Einführung von KI-Anwendungen, die Videoüberwachungsanlagen auf ein Niveau bringen, das derzeit noch unmöglich scheint. Wir werden dieses Jahr eine neue Reihe an Kameras auf den Markt bringen, die mit unserem Chipsatz der nächsten Generation, Wisenet 7, ausgestattet sind. Dieser bietet ein neues Niveau an Verarbeitungsleistung und umfangreichen Funktionen, einschließlich KI. Die neuen Kameras sind ausgelegt auf die Erkennung und Klassifizierung von Personen und Fahrzeugen in Echtzeit bei gleichzeitiger Erfassung unterschiedlicher Merkmale von Objekten und Personen, wie Fahrzeugkennzeichen und Gesichtszüge. Sie bieten Anwendern, die kriminelle Aktivitäten erfassen möchten, eine größere Genauigkeit und weniger Fehlalarme und unterstützen gleichzeitig Unternehmen dabei, Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Produktivität zu erkennen. Insbesondere Einzelhändlern wird zum Beispiel die Analyse von Daten wie Alter und Geschlecht ihrer Kunden Nutzen bringen.

Können Sie uns einen ersten Ausblick auf die Produktpipeline geben?

Stefan Dörenbach: Neben den bereits erwähnten Produkten mit dem Wisenet 7 Chipsatz kommen neue funktionsreiche Multidirektional- und Panorama-Kameras heraus, die weite Bereiche abdecken. Mit der motorisierten kardanischen PTRZ-Aufhängung können Errichter zur Einstellung des Kamerablickwinkels die Objektivposition ortsunabhängig schwenken, neigen, drehen und zoomen. Dies spart Zeit bei der Installation vor Ort und die Kameras kommen außerdem mit weniger VMS-Lizenzen aus. Wir haben gerade unsere Premium Wisenet P-Serie mit drei neuen 4-Kanal-Multi-Sensor-Kameras erweitert. Die Wisenet PNM-9084QZ mit 8MP-Auflösung bietet motorisierte Varioobjektive für die präzise Steuerung der Brennweite, des Blickwinkels und des Zooms ihrer einzelnen Sensoren. Zusätzlich kommen die PNM-9084RQZ mit 8MP-Auflösung und die PNM-9085RQZ mit 5MP-Auflösung mit integrierter Smart-IR-Beleuchtung für jeden Sensor.

Was bietet Hanwha Kunden in den vertikalen Märkten?

Stefan Dörenbach: Zusätzlich zum bestehenden Programm kommen Neuerungen in den Bereichen Nischen- und vertikale Märkte, wie Einzelhandel und Transport. Auch dort werden unsere Kunden vom erweiterten Angebot an neuen Kameras und Lösungen profitieren, einschließlich Wärmebild- und explosionsgeschützten Kameras sowie Modellen für die Nummernschilderkennung. Unsere intelligenten Verkehrsmanagement-Lösungen erhalten Verstärkung durch eine höchst kostengünstige serverlose ANPR-Lösung. Mit dieser leicht konfigurierbaren Kamera-zu-Kamera-IP-Kommunikationstechnologie können bis zu vier Wisenet ANPR-Kameras, eine Hauptkamera und drei Nebenkameras, gekoppelt werden, um Bilder simultan zu erfassen und bequem an eine Benutzeroberfläche zu übertragen. Dank der umfassenden Integration der Analytik der FF Group in unsere Wisenet-Kameras können Anwender eine höchst effektive ANPR-Anwendung einsetzen und brauchen keine Spezialanalyselösung.

Wie sieht es im mittleren und unteren Preissegment aus?

Stefan Dörenbach: Gerade die neue Wisenet Q-H.265-Kameraserie bietet kostengünstige, konkrete, praktische Lösungen für vielfältige Anwendungsbereiche. Die 2MP-IR-PTZ Kamera QNP-6230RH zum Beispiel ist ausgelegt für Stadtzentren, weite öffentliche Bereiche und eine Vielzahl anderer Anwendungen der Außenvideoüberwachung. Die 6MP-Mini-Fisheye-Kamera QNF-8010 mit einem Durchmesser von nur 99 mm ist 40 % kleiner als ihr Vorgänger und eignet sich optimal für kleine bis mittelgroße Anwendungen mit anspruchsvoller Ästhetik, wie Bankwesen, Einzelhandel sowie Büroumgebungen. Mit der mobilen Wisenet 2MP-IR-Kamera, QNV-6023R, haben wir eine robuste Lösung für die Überwachung der Aktivitäten in Bussen, Zügen, Lkws und anderen Transportmitteln im Programm. Trotz des günstigen Preises sind wir keine Kompromisse bei der Produktqualität und den Funktionen dieser Kameras eingegangen. Nach diesem Prinzip bieten wir unseren Kunden jetzt auch neue Plug&Play NVR der Wisenet L-Serie an, die gerade für Projekte mit limitiertem Budget eine gute Option sind. Sie bieten für wenig Geld Leistungen, die man in dieser Preisklasse nicht erwartet und sind einfach zu installieren.   

Wie helfen Sie Anwender beim Thema Cybersecurity?

Stefan Dörenbach: Nicht zuletzt meine Erfahrung aus dem Bereich Videomanagement zeigt, dass Cyber-Attacken immer ausgefeilter werden und der Aufbau eines starken Sicherheitssystems nicht mehr nur eine Option, sondern ein Muss ist. Die Nutzung eigener Chipsets wie bei uns bietet bereits einen gewissen Schutz und Cybersecurity stand ganz oben auf der Anforderungsliste unserer Ingenieure bei der Entwicklung der Wisenet 7 Kameras. Das Ergebnis: Sobald eine der Kameras mit einem Netzwerk verbunden wird, verhindert ein Secure-Boot-Block nicht autorisierte Zugriffsversuche auf die Firmware der Kamera. Wer beim Thema Cybersecurity auf Nummer sicher gehen will, ist bei uns gut aufgehoben.

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