27.10.2025 • Topstory

DIN 14036: Dynamische Fluchtweglenkung revolutioniert Evakuierung und Brandschutz

Sie ist normative Grundlage für die Planung, Umsetzung und Prüfung richtungsvariabler Systeme zur Fluchtwegkennzeichnung: Die DIN 14036 unterstützt Betreiber, Fachplaner und Behörden dabei, sichere und wirtschaftliche Evakuierungskonzepte zu realisieren – auch in komplexen Gebäudesituationen. Dynamische Systeme reagieren auf Gefahrenlagen und leiten Personen aktiv aus dem Gefahrenbereich. Adaptive Systeme passen die Fluchtrichtung sogar während der Evakuierung flexibel an. Die Norm ermöglicht zudem die Kompensation baurechtlicher Anforderungen und fördert barrierefreie Selbstrettung. Ein Beitrag von Ulrich Höfer von Inotec Sicherheitstechnik.

Mann mittleren Alters stehend mit kurzen Haaren, blauem Sakko und Jeans
Ulrich Höfer, Inotec Sicherheitstechnik
© Inotec Sicherheitstechnik GmbH

Die unkontrollierte Ausbreitung gehört zur Definition des Brandes, also jenes Verbrennungsprozesses unter Flammen-, Glut- und Funkenentwicklung, der vor allem wegen der Rauchentwicklung so gefährlich ist für Menschen und Sachwerte. Greift er in Gebäuden um sich, muss für jeden der sich darin aufhält sofort klar sein, wo es am schnellsten und sichersten nach draußen geht: Dazu dient die Fluchtweglenkung. Sie besteht aus hinterleuchteten Kennzeichen, die den Flüchtenden von jedem Punkt des Gebäudes aus Orientierung und den Weg aus der Gefahrenzone weisen. Normalerweise ist der kürzeste Weg der schnellste und beste – so sehen es auch die Bauordnungen der Länder. Feuer und Rauch halten sich freilich nicht an feste Regeln – und wenn Teile eines statisch gekennzeichneten Fluchtwegs unpassierbar sind, würde er mitten hinein in die Gefahr führen, statt aus ihr heraus.

Effektiv ist eine Fluchtweglenkung deshalb dann, wenn sie zwar eindeutig ist – dabei aber so flexibel, wie die Brandentwicklung unvorhersehbar ist. Dies führte zum Gedanken der „dynamischen Fluchtweglenkung“: Sie ist richtungsvariabel und leitet um die gefährdeten Gefahrenbereiche herum bzw. von ihnen weg, wählt also den im konkreten Einzelfall richtigen und sicheren Fluchtweg aus und zeigt ihn an. Die Gefahrenbereiche selbst werden gleichzeitig durch ein Sperrzeichen optisch gesperrt.  Die dynamische Fluchtweglenkung ist eine einfache und in den allermeisten Fällen vollkommen ausreichende Lösung. „Adaptiv“ wird das Ganze zusätzlich dann, wenn sie die Fluchtrichtung an die Entwicklung des Brandes im Zeitverlauf anpasst. Damit das funktioniert, werden Sensoren, also vor allem Brandmelder, Videokameras und Gassensoren eingesetzt. Sie erkennen beispielsweise die Ausbreitung eines Brandes oder Stauungen an Fluchtwegen und weist darauf hin entsprechende alternative und sichere Fluchtwege aus.

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