19.11.2018 • TopstoryWandleserSchließtechnikPflege

Elektronische Schließanlage für die Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach

Gesunden im Grünen so heißt der Leitspruch des katholischen St. Franziskus-Krankenhauses, das 1908 in Mönchengladbach als Deutschlands erstes Spezialkrankenhaus für Tuberkulose-Pa...

„Gesunden im Grünen“ – so heißt der Leitspruch des katholischen St. Franziskus-Krankenhauses, das 1908 in Mönchengladbach als Deutschlands erstes Spezialkrankenhaus für Tuberkulose-Patienten eröffnet wurde. Umgeben von Park- und Waldflächen hat sich die Klinik durch die schrittweise Zusammenlegung dreier mittlerer Häuser zu einem der modernsten Gesundheitszentren der Region entwickelt. In insgesamt 17 Fachbereichen mit 766 Betten und 12 Spezialzentren arbeiten heute 2.400 Mitarbeiter. Im Zuge der Modernisierung und Erweiterung wechselte das Krankenhaus ab 2009 zur elektronischen Schließtechnik – mit einer Lösung von CES.

In den vergangenen 15 Jahren sind rund 200 Millionen Euro in die Modernisierung und Erweiterung des St. Franziskus-Krankenhauses in Mönchengladbach geflossen – unter anderem in neue Intensivstationen, Ambulanzen und OPs sowie Bettenhäuser, eine hochmoderne Küche und Zentralsterilisation. Das bisherige rein mechanische Schließsystem geriet dabei immer mehr an seine Grenzen. Die manuelle Schlüsselausgabe und -verwaltung war mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden, zumal das mechanische System keine flexibel gestalteten oder zeitlich befristeten Zutrittsberechtigungen erlaubt. Verschärft wurde die Situation zudem, weil Klinikbetriebe generell eine hohe Fluktuation aufweisen – Ärztinnen und Ärzte im Praktikum etwa verlassen die Klinik turnusmäßig nach einem Jahr, Schwestern und Pfleger wechseln regelmäßig die Abteilungen.

2009 wurde der Umstieg in die elektronische Schließtechnik eingeleitet. Die Anforderungen waren klar definiert: Das neue System sollte in einer dynamisch wachsenden Einrichtung mit häufig wechselnden Nutzern, zahlreichen Türen und Schlüsseln sowie unterschiedlichen Berechtigungen signifikante Nutzenvorteile bringen. Infrage kam nur eine Lösung, die sich online über ein Funknetzwerk steuern lässt.

Mehr Leistung und Sicherheit
Die Wahl fiel auf den Velberter Schließanlagenhersteller CES. In Partnerschaft mit Konntec Sicherheitssysteme aus Mönchengladbach wurde die neue elektronische Schließanlage im Jahr 2010 realisiert und permanent an die ständig wachsenden Anforderungen angepasst. Ende 2016 wurde das System mit der neuesten Schließanlagen-Generation CES Omega Flex ausgestattet, die deutlich mehr Leistung und Sicherheit in der Datenübertragung mit sich bringt.

Mit seinen flexiblen Einsatzmöglichkeiten, den beliebig erweiterbaren Systemkomponenten und der unkomplizierten Vergabe individueller Berechtigungen bot sich die Lösung für die Aufgabe an. Hardware und Software stammen zu 100 Prozent aus dem Hause CES. Ob beim Aufbau der Systemarchitektur oder der Benutzeroberfläche: Überall ist das Know-how der Schließanlagenspezialisten eingeflossen. Wie aus der Welt der mechanischen Schließanlagen bekannt, ist die Benutzeroberfläche analog wie eine Schließplanmatrix aufgebaut. Das ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung der Software und erleichtert den Übergang vom mechanischen zum elektronischen System. Hinzu kommt, dass die elektronischen Schließzylinder, aber auch Beschläge genauso einfach zu montieren sind wie mechanische Lösungen.

Einfach, dynamisch, flexibel
Die gesamte Schließanlage kann von einem PC aus verwaltet und gesteuert werden. Die elektronischen Schließgeräte – ob Knaufzylinder, Wandterminals oder Beschläge – sind mit Funkbausteinen ausgestattet und kommunizieren über Access Points mit dem Leitrechner. Jede Berechtigungsänderung kann schnell und bequem an die jeweiligen Türen übertragen werden, ohne dass der entsprechende Zylinder aufgesucht werden muss. Mit wenigen Klicks am PC lässt sich so bestimmen, wer wann und wo Zutritt hat. Ebenso können zeitlich begrenzte Zutritte gestattet und festgelegt werden, beispielsweise zu welchen Uhrzeiten das Reinigungspersonal die OP-Säle betreten darf. Zugleich können verschwundene Schließmedien direkt gesperrt werden. Im Gegenzug melden auch die Schließgeräte sämtliche Zutrittsereignisse über Funk an die zentrale Software.

Bei aller Größe legen die Kliniken Maria Hilf Wert darauf, ein offenes Haus für Mitarbeiter, Patienten und Besucher zu sein. Umso wichtiger ist es, sensible und nicht öffentlich zugängliche Bereiche effektiv abzusichern. Während etwa Patientenzimmer, die in der Regel unverschlossen bleiben, mit einer mechanischen CES-Schließung ausgestattet sind, kommt das System überall da zum Einsatz, wo erhöhte Sicherheitsanforderungen gelten und individuelle Zutrittsregelungen erforderlich sind. Dazu zählen insbesondere Funktionstrakte wie OPs, Endoskopie oder das Herzkatheter-Labor, daneben Ambulanzen und Intensivstationen. Auch der Zutritt zu Arzt- und Schwesterndienstzimmern, zur Pflegeadministration und den Bürotrakten wird elektronisch geregelt.

Rettungs- und Fluchtwegsteuerung integriert
Eingebunden in die elektronische Schließanlage ist darüber hinaus die Rettungs- und Fluchtwegesteuerung. Das Berechtigungskonzept, das die jeweiligen Zutrittsrechte des Klinikpersonals detailliert regelt, ist in der CEStronics-Software als virtueller Schließplan mit intuitiver Benutzeroberfläche abgebildet. So lassen sich mit einem Kick auf die Matrix die abgestuften Zutrittsrechte eines Chefarztes, Oberarztes oder Arztes im Praktikum vergeben.

Für einige Funktionsbereiche werden Wandleser, elektronische Türbeschläge und Schlagtaster eingesetzt, die im Zusammenspiel bedarfs- und nutzergerechte Zutrittsoptionen ermöglichen. Vor dem OP und Herzkatheter-Labor etwa können sich Mitarbeiter an einem Wandleser identifizieren, die Türen öffnen automatisch und Patientenbetten können problemlos passieren. Mittels Authentifizierung an den elektronischen Türbeschlägen ist der Zugang jederzeit möglich, über die Schlagtaster nur innerhalb festgelegter Zeitfenster.

Auch in hochsensiblen Sicherheitsbereichen lässt sich CES Omega Flex integrieren: So kommt in den IT-Serverräumen eine 2-Faktor-Authentifizerung zum Einsatz. Im ersten Schritt müssen sich Mitarbeiter am Wandterminal identifizieren, Zugang erhalten sie aber erst über die Berechtigung am Fingerprinter.

Insgesamt sind nach Zusammenlegung der Kliniken im Frühjahr 2018 rund 2.300 Türen mit elektronischen Zylindern und Beschlägen ausgestattet, hinzu kommen mehr als 100 Wandleser sowie 300 Access Points. Rund 3.000 Schließmedien, hauptsächlich Transponder, wurden an festangestellte Krankenhaus-Mitarbeiter, aber auch an Handwerker, Wartungs- und Servicedienste sowie Studenten und vorübergehend Beschäftigte ausgegeben. Was die Komplexität und den Umfang der Schließanlage angeht, gehört das System damit zu den größten von CES und Konntec betreuten Online-Anlagen.

Erhöhte IT-Sicherheit
Tausende von Informationen fließen täglich in die Schließanlagen-Datenbank: Jedes einzelne Zutrittsereignis, jede Batteriezustandsmeldung wird aufgezeichnet. Damit die Rechenleistung mit den weiter steigenden Datenmengen Schritt halten kann, wurde im November 2017 in enger Abstimmung zwischen dem Facility-Management der Klinik, Konntec und CES eine deutlich leistungsfähigere PC-Software getestet und aufgespielt. Herzstück der Software ist eine neue Serverarchitektur, die eine Vielzahl komplexer Datensätze wesentlich schneller verarbeiten kann. Auch die IT-Sicherheit wurde verbessert, zum einen durch ein integriertes Backup, zum andern durch die sichere Verschlüsselung der Netzwerkkommunikation zwischen Server und Clients.

Maßgeschneiderte Problemlösungen
CES und Konntec fanden immer wieder auch unkonventionelle Antworten auf besondere Fragestellungen, die bei den Kliniken Maria Hilf auftraten. Beispielsweise kommt es beim Transport von Patientenbetten oder Rollstühlen immer wieder vor, dass Knäufe von Türzylindern abbrechen – ein Missgeschick mit weitreichenden Folgen. Denn ohne Knauf kann eine geschlossene Tür nicht mehr elektronisch, sondern im Extremfall nur noch gewaltsam geöffnet werden. Mit einem speziellen Tool, quasi einem Add-On, ist die Haustechnik der Klinik jetzt in der Lage, Systemkomponenten in Eigenregie auch direkt an der Tür zu reparieren und auszutauschen.

Noch funktioniert die Anlage im Stand-Alone-Modus. Die Experten von Konntec denken jedoch schon weiter und haben eine Schnittstelle zum Personalmanagement-System entwickelt. Künftig könnten bereits bei der Einstellung von Mitarbeitern die entsprechenden Zutrittsberechtigungen direkt in der Personalabteilung vergeben werden. So wächst das Schließsystem dynamisch mit seinen Aufgaben.

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