16.08.2024 • Topstory

Erste Sicherheitskleinsteuerung von Bernstein: effizientere Produktionsprozesse bei weniger Personal

Mit der neuen Sicherheitskleinsteuerung SCx erweitert die Bernstein AG ihr Smart Safety System. Für Bernstein ist es die erste Sicherheitskleinsteuerung, die das Unternehmen auf den Markt bringt. Welches Ziel der Sicherheitsspezialist aus Porta Westfalica hiermit verfolgt, welche Vorteile das SCx den Anwendern bietet und welche Rolle dieses im sogenannten Smart Safety System spielt, erklärt Philip Aumann, Leitung Produktmanagement bei Bernstein, im Interview mit GIT SICHERHEIT.

Profilbild von Philip Aumann, Leitung Produktmanagement bei Bernstein
Philip Aumann, Leitung Produktmanagement bei Bernstein
© Bernstein AG

GIT SICHERHEIT: Herr Aumann, mit dem SCx hat Bernstein seine erste Sicherheitskleinsteuerung auf den Markt gebracht. Was war der Hintergrund für die Entwicklung der SCx-Sicherheitskleinsteuerung? Woher kamen die Impulse? 

Philip Aumann: Die Entwicklung der Sicherheitssteuerung SCx wurde von der Notwendigkeit getrieben, flexible und umfassend konfigurierbare Sicherheitslösungen für unterschiedliche Maschinengrößen und -komplexitäten bereitzustellen. Der Vorgänger unserer neuen Steuerung, das „kleinere“ SCR P, konnte hier zwar schon viele Kundenanforderungen abdecken. Der Anstoß für die Weiterentwicklung kam aber vor allem aus dem Bedarf unserer Kunden nach erweiterten Sicherheitslösungen für größere Maschinen und steigende Anforderungen.

 

Was würden Sie als die Innovation hinter dem SCx bezeichnen und welche Sicherheitsfunktionen können mit dem SCx genau erschlagen werden?

Philip Aumann: Das SCx zeichnet sich durch seine hohe, individuelle Konfigurierbarkeit und die patentierte Daisy Chain Diagnostic (DCD) aus. Diese Eigenschaften erlauben die Überwachung einer Vielzahl von Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt, Schutztüren und Lichtschranken. Darüber hinaus bietet das SCx durch seine Netzwerkfähigkeit und die Möglichkeit, bis zu 394 sichere Geräte anzuschließen, eine umfassende Sicherheitsabdeckung.

 

Da durch das Basisgerät bereits bis zu 80 % aller gängigen Sicherheitsfunktionen abgedeckt werden, wie sieht es dann mit Erweiterungen für die restlichen 20 % aus?

Philip Aumann: Absolut richtig, die Basiseinheit des SCx deckt bis zu 80 % aller gängigen Sicherheitsfunktionen ab. Damit können wir die meisten unserer Kunden bereits überaus zufriedenstellen. Für die restlichen 20 % können bis zu acht Erweiterungs-E/A-Module hinzugefügt werden, was die Anpassung an spezifische Anforderungen und die Skalierung der Sicherheitslösungen ermöglicht. Wie viele und welche Erweiterungen die richtigen sind, entscheiden wir gemeinsam mit unseren Kunden.

Bild der Sicherheitssteuerung SCx von Bernstein in den Händen von Philip Aumann
Bereits durch die Basiseinheit lassen sich bis zu 80 % aller gängigen Sicherheitsfunktionen abdecken
© Bernstein AG

Das SCx ist ein weiterer wesentlicher Baustein im sogenannten Smart Safety System von Bernstein. Ihr Unternehmen spricht allerdings nicht nur von einem smarten, sondern auch von einem „Scalable“ Safety System. Was genau ist damit gemeint und welche Bedeutung kommt hierbei dem SCx in Zukunft zu? 

Philip Aumann: „Scalable Safety System“ bezieht sich auf die Fähigkeit des Systems, mit den Anforderungen des Kunden zu wachsen und Komponenten miteinander zu kombinieren. Das SCx spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es durch seine Erweiterbarkeit und Netzwerkfähigkeit eine skalierbare Sicherheitslösung bietet, die sich nahtlos in größere Sicherheitssysteme integrieren lässt.

 

Das Smart Safety System ermöglicht auch das Sammeln und Auswerten von Diagnosedaten – Daisy Chain Diagnostic (DCD) genannt. Per App können die entsprechenden Daten auch auf dem Smartphone eingesehen werden. Welchen Nutzen schreiben Sie der App im Hinblick auf die Maschinenbediener zu?

Philip Aumann: Die Möglichkeit, Diagnosedaten über eine App auf dem Smartphone einzusehen, bietet erhebliche Vorteile für Maschinenbediener, insbesondere in Zeiten eines Fachkräftemangels. Diese App erlaubt auch ungelernten Kräften, unkompliziert und schnell auf wichtige Informationen und Fehlermeldungen zuzugreifen. Dies trägt zur schnellen Fehlerbehebung bei und erhöht die Maschinenverfügbarkeit. Indem die Bedienung intuitiv gestaltet ist, kann die App helfen, die Effizienz auch bei weniger erfahrenem Personal zu steigern.

 

Das SCx ist nun auf dem Markt und ihre Entwicklungsabteilung arbeitet bestimmt an den nächsten Projekten mit Hochdruck. Welche Richtung wird Bernstein bei zukünftigen Entwicklungen mit Blick auf das Smart Safety System einschlagen?

Philip Aumann: Die Entwicklungsstrategie von Bernstein bleibt stark auf die Konzepte „Smart“ und „Scalable“ ausgerichtet. Unser Ziel ist es, das Smart Safety System kontinuierlich weiterzuentwickeln, um es noch einfacher in der Nutzung zu gestalten und detaillierte Informationen über Produktionsprozesse effizient bereitzustellen und auszuwerten. Dabei planen wir, das System durch neue Komponenten zu erweitern, um eine breite Palette an Kundenanforderungen abdecken zu können. Diese Innovationen zielen darauf ab, die Anpassungsfähigkeit und Funktionalität unserer Sicherheitslösungen weiter zu steigern und unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die ihre Produktivität und Sicherheit verbessern. Mehr möchte ich noch nicht verraten. Ideen und Anregungen unserer Kunden gibt es jedoch noch jede Menge.

Bilder der SCx Sicherheitssteuerung mit vier E/A Modulen zur Erweiterung der...
Je nach Anforderung ist die Sicherheitskleinsteuerng SCx mit bis zu acht E/A-Modulen erweiterbar
© Bernstein AG

Business Partner

Bernstein AG

Hans-Bernstein-Straße 1
32457 Porta Westfalica
Deutschland

Kontakt zum Business Partner







Kommunale Sicherheit

Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur

Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur

Kommunale Sicherheit ist ein Schnittstellen­thema, das von kommunalen Ordnungsämtern und der Polizei vielfach in gut eingespielter Zusammenarbeit bearbeitet wird.

Corporate Security

Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten

Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten

GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke (Unternehmenssicherheit BASF) und Bettina Rommelfanger (LKA BW).

Meist gelesen

Photo
22.04.2024 • TopstorySafety

Was ändert sich durch die neue EU-Maschinenverordnung?

Am 19. Juni 2023 ist die neue Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 in Kraft getreten. In der nun folgenden Zeit müssen sich Hersteller von Maschinen und Anlagen auf wichtige Änderungen vorbereiten, die ab dem 20. Januar 2027 zwingend anzuwenden sind, um diese auch künftig im Europäischen Wirtschaftsraum in Verkehr bringen zu dürfen. Welche Änderungen es gibt, welche dabei besonders ins Gewicht fallen und was die wichtigsten To-Dos sind, verrät Marcus Scholle, Safety Application Consultant bei Wieland Electric, im Interview mit GIT SICHERHEIT.