Ganz sicher! Ganz einfach! Wireless Safety für Shuttlesysteme
Wie lässt sich ein batteriebetriebenes Shuttle sicherheitsgerichtet kontrollieren und mit anderen Anlagenteilen hinsichtlich der Not-Halt-Verkettung verknüpfen? Diese Frage stellte sich der rietbergische Maschinenbauer Horstkemper, der mit seinem Shuttlesystem „Line Mover“ ein neuartiges Konzept zum Warentransport entwickelt hat. Seine Lösung: Er setzt auf das Wireless Sicherheitskonzept des Herstellers Safety System Products (SSP).
Als Spezialist für individuelle Anlagen- und Fördertechnik bietet das Unternehmen Horstkemper seinen Kunden ein neuartiges Shuttle-Konzept zum Warentransport. Der „Line Mover“ mit einer Hubkraft von 800 bis 1000 kg braucht dafür keine Rollbahn mehr, sondern gleitet auf einer Achse zwischen den Stationen hin und her. Eine Batterie treibt durch 2 Gleichstrommotoren die Antriebsrollen an. Der Line Mover zeichnet sich dabei vor allem durch die kompakte Bauweise und die einfache Bedienung und Diagnose aus. Über einen QR-Code an der Anlage kommt man nach Passworteingabe direkt zur Bedienung per Tablet oder Handy.
Wireless Sicherheitssteuerung
Doch wie lässt sich ein batteriebetriebenes Shuttle wie der Line Mover sicherheitsgerichtet kontrollieren? Und auf welche Art lassen sich die einzelnen Anlagenteilen, vor allem mit Blick auf die Not-Halt-Verkettung verbinden? Edmund Luig Projektverantwortliche von Horstkemper fand die Antwort in Form des Safety Simplifiers von SSP. Am Ende, so berichtet Herr Luig, fiel die Wahl auf den Safety Simplifier der Firma SSP, weil man auf der Suche nach einer kompakten und kabellosen Sicherheitssteuerung war, welche sichere Signale drahtlos zu einer Auf- und Abgabestation kommunizieren kann. Die dezentrale Sicherheits-SPS Safety Simplifier mit je 14 sicheren, digitalen Ein- und Ausgängen sowie optional 2 Relaisausgängen schien für diese Aufgabe ideal.
Insgesamt wurden für das Projekt vier Safety Simplifier eingesetzt: auf dem Line Mover selbst, an einer Tür sowie jeweils an der Auf- und Abgabestation am Ende der Linie. Die Safety Simplifier stattete man dabei jeweils individuell mit integrierten Bedienelementen aus. Über diese wurden Sicherheitsfunktionen wie etwa der Not-Halt oder der Reset abgebildet.
Beim Safety Simplfifier handelt sich jedoch nicht um ein einfaches Sender- und Empfänger-Modell, dass Signale Wireless an die weiteren Teilnehmer im System schickt. Viel mehr baut er durch durch wechselseitige Multi-Master Kommunikation ein flächendeckendes Netz an Sicherheitskommunikation auf, in dem jeder Safety Simplifier auch als Repeater dient. So können zugleich größere Distanzen zuverlässig und schnell ohne den Einsatz von Kabeln überbrückt werden! Sollten in Zukunft also beispielsweise mehrere Line-Mover Anlagen nebeneinander arbeiten, so stehen noch 15 weitere Kanäle auf einer 2,4 GHz Frequenz bereit, sodass diese sich nicht gegenseitig stören. Insgesamt können also bis zu 16 Safety Simplifier (256 E/As) in einem System miteinander kommunizieren.
Einfache Programmierung und Inbetriebnahme
Um auch die Konfiguration und Integration des Safety Simplifiers in eine bestehende Anlage für den Kunden so einfach wie möglich gestalten, hat SSP sein Produkt als Plug & Play-Lösung entworfen. Eine eigene kostenlose Software namens „Simplifier Manager“, ermöglicht es dem Nutzer, die einzelnen Module mit nur wenigen Klicks zu programmieren.
Auch die Kunden zeigen sich vom leichten und intuitiven Handling bei der Installation des Wireless Sicherheitssystems beeindruckt: „Man kann sagen, dass die Software und Programmierung für einen Automatisierungstechniker sehr schnell und intuitiv nutzbar war. Auch die Inbetriebnahme der Safety Simplifier Geräte ging erstaunlich schnell und einfach. Anschließen, verbinden, die Software ebenfalls kabellos übertragen und fertig! Außerdem konnten nachfolgende Logik-anpassungen schnell und unkompliziert per Funk vom Inbetriebnahme-PC durchgeführt werden“ – so Edmunt Luig von Horstkemper.
Sichere Steuerung
Ein weiterer Vorteil für den Anwender ist die einfache Erweiterbarkeit des Systems. Weitere Module können jederzeit zu bestehenden als auch neuen Systemen problemlos hinzugefügt werden. Funktionen, wie beispielsweise „Türe schließen“ oder „zeitverzögertes Öffnen“ sind auswählbar und mit den Sicherheitsausgängen bereits existierender Sicherheitssysteme sowie Maschinensteuerungen direkt verbindbar. Ein Schaltschrank für die Sicherheitstechnik und ein übergeordnetes Sicherheitsschaltgerät sind in diesem Fall nicht mehr notwendig. Die Kommunikation zur Maschinensteuerung erfolgt über kostenfreie Software-Gateways, die SSP eigens entwickelt hat und den Kunden für alle gängigen Steuerungen am Markt unentgeltlich zur Verfügung stellt.
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