15.01.2010 • Topstory

„Neben Produktqualität zählt auch das Zwischenmenschliche“

Zufälle gibt´s. Seit 1901 liegt einem der größten Sicherheitsunternehmen in Deutschland die „Sicherheit seiner Kunden am Herzen". Ebenfalls 1901 eröffnet ein gewisser James Cloppen...

Zufälle gibt´s. Seit 1901 liegt einem der größten Sicherheitsunternehmen in Deutschland die „Sicherheit seiner Kunden am Herzen". Ebenfalls 1901 eröffnet ein gewisser James Cloppenburg in der Berliner Gert­raudenstraße sein erstes Haus für Mode. Als eines der größten Sicherheitsunternehmen in Deutschland ist „die W.I.S." heute Anbieter von professionellem Sicherheitsservice und Sicherheitstechnik, aber auch von Personal- und Reinigungsservice. Und auch „P&C" gehört heute zu den ganz wichtigen Playern im ­Bereich des Handels mit Mode.

Noch keine hundert Jahre, aber „eine halbe Ewigkeit" sind die beiden Größen ihrer Branche auch schon partnerschaftlich verbunden. Im Gespräch mit GIT SICHERHEIT berichteten Peter Christ, Leiter der Bauabteilung II bei der Peek & Cloppenburg KG, und Frank Pokropp, Verkaufs­leiter Sicherheitstechnik in der W.I.S.-Unternehmensgruppe, über ihre jahrelange Zusammenarbeit.

GIT SICHERHEIT: Herr Christ, Herr Pokropp, seit wann arbeiten P&C und W.I.S. zusammen?

F.Pokropp: Wir arbeiten seit über 10 Jahren sehr erfolgreich zusammen.

P.Christ: Wir haben seitdem nicht nur stur nach Aufgabenheft neue Anlagen gemeinsam ent­wickelt, sondern eine partnerschaftliche Kooperation aufgebaut. Herr Pokropp nimmt unsere Probleme und Sorgen im Bereich Technik und Abwicklung sehr ernst und begibt sich eigenständig auf die Suche nach Lösungen. So sind wir sehr eng zusammengewachsen.

Welche besonderen Anforderungen gibt es bei der Zusammenarbeit?

P.Christ: P&C hat über 100 Häuser und der Personalwechsel unserer Häuser untereinander ist sehr hoch. Daher benötigen wir bestimmte Standards im Sicherheitsmanagement. Wir möchten natürlich vermeiden, dass unsere Mitarbeiter jedes Mal wieder eine neue Technik erlernen müssen.

F. Pokropp: Deshalb haben wir eine Sicherheitstechnik entwickelt, die bei allen neuen Objekten und größeren Umbauten installiert wird. Wir haben so ein einheitliches System von Einbruchmelde- und Zutrittsanlagen entwickelt und einen hohen Sicherheitsstandard geschaffen. Natürlich spart dies auch Schulungs- und Einweisungskosten ein. Zusätzlich können wir von W.I.S.-Seite bei Problemen wesentlich schneller reagieren, da wir über eine zentrale Möglichkeit der Fern­diagnose verfügen. Das spart unserem Kunden Geld, Zeit und Nerven.

Herr Christ, weshalb hat sich P&C für W.I.S. entschieden?

P.Christ:Neben der hohen Produktqualität zählt für mich persönlich bei der Zusammenarbeit mit W.I.S. auch das Zwischenmenschliche. Unsere Arbeit steht und fällt mit den Projektbeteiligten auf beiden Seiten. Die W.I.S.-Mitarbeiter schauen über den Tellerrand und denken mit. Da die Zusammenarbeit so gut funktioniert, arbeitet nun auch eine weitere Bauabteilung von P&C mit W.I.S. zusammen.

In welchen Bereichen arbeiten Sie zusammen?

P.Christ: Ich persönlich bin für den gesamten Bereich Haustechnik hier bei der Bauabteilung II zuständig. Mit W.I.S. arbeite ich in den Kern­gebieten Einbruchmeldeanlagen und Zutrittskontrollen und bei einigen Objekten im Bereich Brandmeldetechnik zusammen. Zu Beginn unserer Zusammenarbeit mit W.I.S. hatten wir hier bei P&C nur Einbruchmeldeanlagen und keine Zugangskontrollsysteme, das bedeutet sehr viele Schlüssel. Das war natürlich sehr umständlich, zumal die Schlüssel auch ab und zu verloren ­gingen. Im schlimmsten Fall musste dann die ­gesamte Anlage ausgetauscht werden.

F.Pokropp: Deshalb haben wir dann das Thema Zutrittskontrollen gemeinsam in Angriff genommen. Bei der Entwicklung des Konzepts haben wir dann natürlich auch die neuen europäischen Richtlinien in Bezug auf Türenpanik und Notausgänge berücksichtigt. So haben wir ein rundes Zutrittskontrollsystem geschaffen.

P.Christ: Basierend auf Zeichnungen der Firma W.I.S. haben wir in diesem Zusammenhang vor einiger Zeit eine Art „Türenkatalog" entwickelt. Er illustriert die unterschiedlichen Funktionsweisen unserer Türen und die Besonderheiten der dazugehörigen Schlösser. Diese grafischen Darstellungen in 3D stellen wir auch unseren jeweiligen Vermietern in den Center-Häusern zur Verfügung, damit diese besser über unsere Sicherheitsstandards informiert sind.

Herr Pokropp, auf welche Herausforderungen müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit für P&C einstellen?

F.Pokropp: Die größte Herausforderung ist in jedem Fall die Komplexität der Projekte, weil jedes Haus andere Besonderheiten hat. Vor allem, wenn wir die P&C-Projekte außerhalb Deutschlands, z.B. in Osteuropa, betreuen, müssen wir uns immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen. Jedes Land, ob EU-Mitglied oder nicht, hat eine eigene Gesetzgebung, die sich auf die Realisation unserer Projekte auswirken kann.

Seit wann realisieren Sie Projekte im Ausland zusammen?

P.Christ: Wir sind seit ca. sechs Jahren im Ausland tätig und haben inzwischen P&C-Häuser in mehreren EU-Mitgliedsstaaten, aber auch bspw. in Kroatien. Dort haben wir die Unterstützung eines Juristen-Teams in Anspruch genommen, das uns nicht nur bei arbeitsrechtlichen Fragen unterstützt hat, sondern auch dabei, dass W.I.S. seine Produkte ins Land einführen durfte. Auch im Ausland möchten wir unseren Sicherheitsstandard gewährleisten. Bei unseren gemeinsamen Projekten im Ausland musste auch W.I.S. sich darauf einstellen, mehr in der Landessprache zu arbeiten. Die meisten unserer Mitarbeiter, die vor Ort arbeiten, können kein Deutsch. Somit musste bspw. die Software geändert und übersetzt werden.

F.Pokropp: Auch dafür war natürlich die partnerschaftliche Zusammenarbeit unserer beiden Unternehmen von großer Bedeutung. Eine weitere Herausforderung ist natürlich auch immer die Einführung neuer Produkte und so einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, dass die Zusammenarbeit mit P&C so hervorragend funktioniert.

Herr Christ, Herr Pokropp, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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