BDLS: Steckt der Luftverkehr in Deutschland in der Krise?
Der Luftverkehr in Deutschland steckt weiterhin in einer Krise – darin waren sich die Referenten des öffentlichen Teils der Jahresmitgliederversammlung des Bundesverbands der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) einig. War es zunächst die temporäre Coronakrise, die dem deutschen Luftverkehr schwer zu schaffen gemacht hat, aus der es aber stetig bergauf ging, ist es derzeit eine noch existenziellere Krise.
Neben dem allgegenwärtigen Fach- und Arbeitskräftemangel belasten besonders Kostensteigerungen, die mittlerweile zu einer deutlichen Abwanderung der Fluggesellschaften von den deutschen Flughäfen führen, die Luftverkehrsbranche nachhaltig. Als unmittelbar vom Wohlergehen des Luftverkehrs betroffene Dienstleister stehen so auch die Luftsicherheitsunternehmen vor massiven Herausforderungen.
Experten aus unterschiedlichen Branchenbereichen referierten über die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen. Dr. Sven Berger, Leiter des Referats Luftsicherheit (B3) im BMI, schilderte den anwesenden Gästen die aktuellen Entwicklungen aus Sicht des Bundesinnenministeriums. Dr. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, und Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, forderten in ihren Referaten zur Weiterentwicklung der Luftsicherheitskontrollen und den Wachstumsperspektiven der Flughäfen ein klares Bekenntnis zum Luftverkehrsstandort Deutschland. Maßgeblich richtet sich diese Forderung an die Politik, keine weiteren Verschlechterungen, beispielsweise durch immer weiter steigende Gebühren und Standortkosten, zu verursachen, sondern im Gegenteil zur Steigerung der Attraktivität des Luftverkehrsstandorts Deutschland beizutragen.
Nikolaos Papatrechas, Geschäftsführer ICTS Deutschland GmbH, stellte die aktuellen Herausforderungen für die Luftsicherheitsdienstleister beispielhaft am § 9 – der Eigensicherungsaufgaben der Fluggesellschaften dar.