BDSW begrüßt Razzien gegen kriminelle Unternehmen
Der BDSW begrüßt die vom Zoll und der Steuerfahndung mit 900 Beamten durchgeführten Durchsuchungen wegen organisierter Schwarzarbeit im Sicherheitsgewerbe ausdrücklich. Das sagte BDSW-Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied Harald Olschok. Laut des Hauptzollamts Frankfurt am Main habe einer der Hauptverdächtigen „enge Kontakte“ zur Rockergruppe Hells Angels. Ein weiterer mutmaßlicher Haupttäter soll außerdem jahrelang Scheinrechnungen über 30 Millionen Euro ausgestellt haben. Durch derartige kriminelle Machenschaften würden Tausende von seriös arbeitenden Unternehmen der Branche geschädigt, so Olschok. Er verwies auf ähnliche Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe von Sicherheitsdienstleistungen in Flüchtlingsunterkünften von der Arbeiterwohlfahrt an ihre eigene Tochtergesellschaft AWO Protect. Auch hier seien Zahlungen verschleiert und mangelhafte Kontrollmechanismen überlistet worden.
Der BDSW bemängelte in diesem Zusammenhang auch das nach wie vor nicht voll funktionsfähige Bewacherregister (BWR). Nach den Plänen der Bundesregierung müssten seit dem 1. Juni 2019 alle rund 270.000 Beschäftigte der Branche in einem Register erfasst, geprüft und freigegeben sein. Leider läge die Freigabequote bei nur 65 Prozent. Wären alle privaten Sicherheitskräfte erfasst, wäre eine schnelle Überprüfung auf Vorstrafen und kriminelle Machenschaften jederzeit möglich. Bund und Länder müssten nun endlich ihre Hausaufgaben machen und umgehend für ein voll funktionierendes Bewacherregister sorgen, so Olschok.