Bernstein: Innovative Montageanlage ermöglicht Effizienzsprung in der Schalterproduktion
Schneller, leichter und sparsamer: Mit einer automatisierten Montageanlage für Industrieschalter steigert die Bernstein AG ihre Produktivität und senkt gleichzeitig den Materialver...
Schneller, leichter und sparsamer: Mit einer automatisierten Montageanlage für Industrieschalter steigert die Bernstein AG ihre Produktivität und senkt gleichzeitig den Materialverbrauch ihrer Produkte. Für das erstmals in der Industrie eingesetzte Verfahren erhielt das Unternehmen einen Zuschuss aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Unterstützt wurde es dabei durch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.
Bernstein ist ein seit über 70 Jahren erfolgreiches Familienunternehmen mit Sitz in Porta Westfalica. Es beschäftigt mehr als 560 Mitarbeiter in zehn Ländern und verfügt über langjährige Erfahrung und richtungweisende Kompetenz in der Entwicklung und Herstellung von Schaltern, Sensoren, Gehäusen, Tragarmsystemen sowie weiteren Komponenten für industrielle elektronische Anlagen.
„Wir hatten das Ziel, die Ressourceneffizienz unserer Produktionsprozesse zu verbessern“, erklärt Georg Zwirkowski, Leiter Entwicklung und Konstruktion Schalter- und Sensortechnik bei Bernstein. „Deshalb investierten wir am Standort Porta Westfalica in einen hochpräzisen C14-Montageautomaten zur Herstellung von elektrischen Schaltern. Die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW unterstützte uns dabei.“
Das Vorhaben bestand in der Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme eines C14-Automaten inklusive ergänzender Stanz- und Spitzgusswerkzeuge und endete nach einem einjährigen Optimierungs- und Testbetrieb.
Die neue Anlage ersetzt einen aus den 1990er-Jahren stammenden Automaten. Infolge der Modernisierung stieg die Produktivität von 53 auf über 800 Gutteile pro Stunde an, während der spezifische Energieverbrauch pro Produkt maßgeblich gesenkt werden konnte.
Die enorme Effizienzsteigerung verdankt Bernstein der Präzision der neuen Anlage. Dadurch konnte die Ausschussquote signifikant gesenkt werden. Der Gutteilanteil erhöhte sich nach einem aufwendigen Einzelfunktionstest gegenüber der Altanlage um 32% auf über 97%.
Auch der Materialaufwand der Produkte konnte dank Leichtbau verringert werden. So wiegen die Schalter heute ca. 50 % weniger – ohne jegliche Qualitätseinbußen.
„Die Qualitätssicherung der Bauteile wird heute im laufenden Betrieb durch vier optische Überwachungssysteme sichergestellt, die Fehler früh erkennen und Eingriffe ermöglichen“, so Zwirkowski. Zudem erfolgen eine Stückzahlerfassung mitsamt einer kontinuierlichen Überprüfung von Vollständigkeit und Richtigkeit der Montage sowie die mechanische Prüfung auf Sprungzeit, Betätigungskräfte und Toleranzentwicklung eines jeden Schalters.
Die elektrische Prüfung einschließlich einer Hochspannungsprüfung sämtlicher Schalter gewährleistet die spätere Nutzungssicherheit. Das Ergebnis der automatisierten Montage sind materialoptimierte, zuverlässige und sichere Schalter für diverse Anwendungen im Anlagen- und Maschinenbau, in der Aufzugtechnik, der Automobilproduktion, der Landtechnik, der Fördertechnik und der Automatisierungstechnik.
Effizienz-Agentur NRW unterstützte auf dem Weg zur Förderung
Bernstein nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW (EFA) aus Duisburg zur Antragstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Das Vorhaben wurde schließlich mit Mitteln in Höhe von 716.650 Euro aus dem BMU-Programm gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses wurde die EFA mit der Erstellung des Abschlussberichtes sowie der Abstimmung des Messprogramms beauftragt. Der Projektabschluss erfolgte 2018. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 2.630.000 Euro in die Maßnahme.