Bvbf: Sicherheitstipps für den Grillabend
Leser und User von GIT SICHERHEIT sind sicherlich bereits Profis in Sachen Sicherheit und Brandschutz. Dennoch sei hier noch einmal auf einige hilfreiche Sicherheitshinweise aufmerksam gemacht – die auch im Bekanntenkreis oder für die grillenden Nachbarschaft wichtig sein kann. Dann steht einem fröhlichen Grillnachmittag nichts mehr im Wege!
Durch eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten und abgesagte Urlaubsreisen ist in diesem Sommer der eigene Garten beliebter denn je, es wird vermehrt draußen gegrillt statt drinnen gekocht. Doch Holzkohle- oder Gasgrill sind nicht zu unterschätzende Risiken, denen man mit dem nötigen Respekt und aktiver Vorsorge begegnen sollte. Auch ein Feuerlöscher sollte grundsätzlich zur Ausstattung eines Barbecues gehören, denn ein Brand kann überall dort schnell ausbrechen, wo eine Zündquelle mit leicht brennbaren Materialien oder Flüssigkeiten in Verbindung kommt. Darauf macht der Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe erneut aufmerksam.
Es bedarf noch nicht einmal einer offenen Flamme – oft reichen schon hohe Temperaturen in Verbindung mit spritzendem Fett, trockenen Ästen oder anderen brennbaren Stoffen, um ein Feuer zu entfachen. So kommt es in Deutschland laut Erhebungen von Verbrennungsmedizinern jährlich zu rund 4.000 Unfällen am Grill. Die Brandschutzexperten des Bvbf haben daher die wichtigsten Tipps rund um Feuer und Glut zusammengestellt. Oberstes Gebot: Mit umsichtigem Verhalten die Gefahren minimieren.
Grasgrills etwa sind zu Beginn der Saison auf Leckagen zu prüfen. Dieses kann mit speziellen Sprays oder Seifenlauge durchführt werden, wobei alle Leitungen benetzt werden müssen. Kleine Gasblasen zeigen dabei undichte Stellen an. Ob Gas oder Kohle – bevor der Grill entzündet wird, muss unbedingt auf einen sicheren Stand geachtet werden.
Grundsätzlich sollte der Grill nur auf einer ebenen Fläche und mit ausreichendem Abstand von mindestens zwei Metern zu Büschen oder Möbeln platziert werden. Niemals sollte der Grill unter Pavillons, Zelten oder Sonnenschirmen aufgestellt werden, da diese durch Funkenflug leicht in Brand geraten könnten. Beim Anzünden der Kohle sind nur feste Brennhilfen zu verwenden - niemals Spiritus oder Benzin. Ebenfalls sollten niemals flüssige Grillanzünder in die offenen Flammen geschüttet werden. Verpuffungen, meterhohe Stichflammen und schwere Brandverletzungen könnten die Folge sein. Sobald der Grill heiß ist, sollte er außerdem nicht mehr bewegt oder versetzt werden.
Kinder sind generell vom Grill und der heißen Glut fernzuhalten. Sie sind oft nicht in der Lage, die Gefahr zu erkennen. Der Konsum von Alkohol beim Grillen sollte ebenfalls vermieden werden - denn es reduziert die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit und fördert leichtsinniges Verhalten.
Insbesondere, wenn Fettauffangschalen im Grill sind, können sich altes Fett und Speisereste entzünden. Brennendes Fett darf in keinem Fall mit Wasser gelöscht werden. Da das Wasser schlagartig verdampft, kommt es zu einer verheerenden Fettbrandexplosion. Um einen Fettbrand zu ersticken muss die Luftzufuhr unterbrochen werden. Das Feuer ist etwa mit einem Metalldeckel abzudecken, beziehungsweise der Grill zu schließen. Bei Gasgrills sollte in diesem Fall auch sofort die Gasflasche zugedreht werden. Wer regelmäßig oder viel grillt, sollte über die Anschaffung eines speziellen Fettbrandlöschers nachdenken. Diese werden auch in der Gastronomie eingesetzt.
Heiße Asche darf nicht auf den Rasen, in ein Gebüsch oder den Kompost oder ein Müllbehältnis geschüttet werden. Hier können sich trockene Gräser oder Äste oder Abfall entzünden. Die Glut kann stattdessen gut mit Wasser abgelöscht werden oder mit Sand oder Erde bedeckt werden. Am besten lässt man die Glut direkt im Grill erkalten.
Grundsätzlich darf eine Feuerstelle niemals unbeaufsichtigt bleiben. Kommt es dennoch zu einem Entstehungsbrand, sollte ein funktionsfähiger Feuerlöscher griffbereit sein. Dessen Handhabung ist denkbar einfach und in wenigen Minuten zu erlernen: Sicherung ziehen, je nach Ausführung den Schlagknopf oder Hebel drücken und den Löschstrahl mit kurzen gezielten Stößen auf den Brandherd richten. Passende und qualitativ gute Feuerlöscher erhält man bei qualifizierten Brandschutz-Fachbetrieben, die zudem eine Einweisung in die richtige Handhabung geben und auch die regelmäßige Wartung übernehmen, welche alle zwei Jahre erfolgen sollte. Adressen lokaler Anbieter finden sich, nach PLZ-Bereichen sortiert, etwa auf der Website des Bvbf.