DIvB: Zahlreiche Verletzte bei Bremer Hochhausbrand
Auf den Tag genau vier Jahre nach der Brandkatastrophe am Londoner Grenfell Tower mit 72 Toten hat in der Bremer Gartenstadt Süd am 13. Juni ein Hochhaus gebrannt. Nach Angaben der Feuerwehr wurden dabei 22 der 36 Bewohner sowie zwei Feuerwehrkräfte verletzt. Die meisten Verletzten erlitten Rauchgasvergiftungen, acht von ihnen wurden in Krankenhäuser gebracht. Etwa 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit insgesamt etwa 60 Fahrzeugen an der Brandstelle. Die Höhe des Schadens wird noch ermittelt.
Am Sonntagvormittag, kurz nach 11 Uhr, hatten mehrere Anrufer ein Feuer auf einem Balkon im Erdgeschoss des Gebäudes gemeldet. Bis zum Beginn des Löschangriffs der Bremer Feuerwehr fraßen sich die Flammen über die Fassade bis zum Dach des achtstöckigen Hochhauses empor. Obwohl sich das Feuer außen am Gebäude ausgebreitet hat, war der Treppenraum nach Angaben der Feuerwehr bereits verraucht, als sie die Bewohner in Sicherheit brachte. „Der Fassadenbrand in Bremen führt uns wieder einmal vor Augen, wie wichtig es ist, unsere Gebäude so gut wie nur irgend möglich vor Brandgefahren zu schützen“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Instituts für vorbeugenden Brandschutz e.V., Jörg- Uwe Strauß. Es müsse verhindert werden, dass sich Brände über die Hausfassaden ausbreiten können. |
Das DIvB appelliert deshalb daran, sowohl im Neubau als auch bei der energetischen Sanierung älterer Gebäude auf die Einhaltung der Regeln des baulichen und des vorbeugenden Brandschutzes zu achten und idealerweise ausschließlich nicht brennbare Materialien zu verwenden.
Angesichts der ambitionierten Klimaschutzziele kommt dem Gebäudesektor eine Schlüsselrolle zu: Er ist für rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und rund 30 Prozent der C02-Emissionen verantwortlich.
„Wir müssen unsere Anstrengungen, den Gebäudebestand nachhaltig und ressourcenschonend energetisch zu sanieren, daher unbedingt verstärken. Aber eine Gebäudesanierung muss auch richtig gemacht werden und Bewohnern und Besuchern ein größtmögliches Maß an Sicherheit bieten“, so Strauß.