On Sale? − Deutschlands Bargeldlogistik
Die Fragen, ob die volkswirtschaftlich relevante Bargeldversorgung in Deutschland vor dem Ausverkauf stehe und damit auch die Kritische Infrastruktur Bargeldlogistik in Gefahr sei,...
Die Fragen, ob die volkswirtschaftlich relevante Bargeldversorgung in Deutschland vor dem Ausverkauf stehe und damit auch die Kritische Infrastruktur Bargeldlogistik in Gefahr sei, treiben nicht nur den Vorsitzenden des Bundesverbandes Mittelständischer Werte-Logistiker (BMWL) Bernd Herkströter um. „Mit dem Verkauf des größten deutschen Geld- und Wertdienstleistungsunternehmens Ziemann an die deutsche Tochter der schwedischen LOOMIS Konzern setzt sich auf jeden Fall der Konsolidierungsprozess in unserer mittelständisch geprägten Geld- und Wertdienstleisterstruktur massiv fort“, bewertet Herkströter den am 29. Januar 2019 bekannt gewordenen Verkauf. Dieser stehe zwar noch unter dem Vorbehalt einer kartellrechtlichen Entscheidung, aber eine Ablehnung scheine unwahrscheinlich.
Führe man sich die offiziell zur Verfügung stehenden Zahlen vor Augen, sollten sich nicht nur die Kunden von Geld- und Wertdienstleistern Gedanken machen. Der Angriff der Schweden auf den deutschen Markt der Kritischen Infrastruktur Bargeldlogistik verfüge über eine neue, brachiale Qualität und sei geeignet, eine in Europa einzigartige Branchestruktur nachhaltig zu schädigen. „Wir konnten erst unlängst in den Niederlanden erleben, was es für den Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Bargeld bedeutet, wenn in einer oligopolen Anbieterstruktur der Primus in die Insolvenz geht“. Auch wenn die Innere Sicherheit und Ordnung in den Niederlanden sicherlich nicht gefährdet gewesen seien, sollten sich die politisch Verantwortlichen in Deutschland verantwortlicher für die Entwicklung in der Geld- und Wertdienstleisterbranche in Deutschland fühlen