Auch wenn´s duster ist - Videobasierte Branderkennung selbst bei schlechten Lichtverhältnissen

Mit der im Frühjahr 2020 eingeführten Version seiner videobasierten Branderkennung Aviotec IP starlight 8000 ermöglicht Bosch Building Technologies die optische Früherkennung von Bränden auch in sehr schlecht beleuchteten Umgebungen. Sowohl Flammen als auch Rauch werden bis zu einer Umgebungsbeleuchtung von nur 2 Lux zuverlässig erkannt. KI macht´s möglich.

Um Rauch und Brandentstehung auch im Dunklen erkennen zu können, hat Bosch seine bewährte Videoanalyse in der Kamera um eine Künstliche Intelligenz erweitert – die Resultate von mehr als 20 Algorithmen verarbeitet und auf dieser Basis eine Alarmentscheidung trifft. Dies führt zu einer erheblich verbesserten Empfindlichkeit, ohne die Robustheit der Lösung zu beeinträchtigen.

Lager und Produktion bei Nacht – gut überwacht
Mit der neuen Firmware-Version 7.61 eignet sich Aviotec IP starlight 8000 für den Einsatz in sehr schwach beleuchteten Umgebungen wie etwa Lagerhäusern und Produktionsbetrieben bei Nacht. Bei wechselnden Umgebungsbedingungen kann die Empfindlichkeit zeitgesteuert an die Bedürfnisse angepasst werden. So ist es etwa möglich, während eines regen Tagesbetriebes die Robustheit gegen Falschalarme zu optimieren. Gleichzeitig können menschenleere Gebäude, in denen schnellste Detektion erforderlich ist, nachts von der hohen Empfindlichkeit profitieren.

Beleuchtung wird überflüssig
Da die neue Lösung von Bosch mit minimalem Umgebungslicht auskommt, spart sie Kosten für Planung, Installation und Betrieb der Beleuchtung. Zusätzlich verringert sich das Sicherheitsrisiko gerade in diesen schlecht beleuchteten Umgebungen mit hoher Brandlast deutlich.

Davon profitieren beispielsweise auch Betreiber von Parkhäusern mit ihrer ohnehin hohen Brandlast. Hier gewährleistet die neue Aviotec-Version eine zuverlässige Früherkennung zum Schutz von Fahrzeugen und elektrischen Ladestationen. In historischen Gebäuden kann die Lösung nun auch in nahezu ungenutzten Nebenräumen mit minimaler Beleuchtung, etwa durch sehr kleine Fenster, installiert werden.

Brandschutz und Videoüberwachung in Kombi
In allen Umgebungen können die installierten Kameras gleichzeitig für die Branderkennung und die Videoüberwachung eingesetzt werden, was den Installations- und Betriebsaufwand nochmals erheblich reduziert.

Die videobasierte Branderkennung Aviotec IP starlight 8000 wird ab sofort mit der neuen Firmware ausgeliefert. Bestehende Installationen können durch ein kostenloses Firmware Update auf die neue Technologie aufgerüstet werden.

Auch in Tunneln einsetzbar
Bereits seit dem Frühjahr 2019, GIT SICHERHEIT berichtete darüber, tut die videobasierte Branderkennung von Bosch auch in Tunneln gute Dienste. Sie ist damit eine schnelle und günstige Ergänzung zu den üblicherweise verwendeten linearen Wärmemeldern, die erst auf spürbare Erwärmung reagieren und zudem keinen Rauch erkennen können. Die Visualisierung des Geschehens ermöglicht darüber hinaus die sofortige Verifizierung von Alarmen und stellt außerdem eine wertvolle Hilfe für die Einsatzkräfte dar.

Auch in Tunneln zahlt es sich freilich aus, dass Aviotec auch bei wenig Lux mit seiner integrierten, intelligenten Videoanalyse Rauch und Flammen zuverlässig detektiert.

Für die Anwendung in Tunneln hatte Bosch die Reichweite der Erkennung durch Einsatz neuer Objektive seinerzeit von 50 auf über 100 Meter mehr als verdoppelt. Dies entspricht dem üblichen Abstand zwischen Kameras zur Videoüberwachung in solchen Umgebungen. So erlaubt Aviotec es auch hier, dieselben Kameras für Videoüberwachung und Branderkennung einzusetzen und dadurch Investitionen und Betriebskosten zu reduzieren.

Unfallrisiken minimieren
Auch die Videoüberwachung profitiert in solchen Einsatzszenarien von der intelligenten Videoanalyse in den Kameras. So können diese durch die kontinuierliche Verfolgung von Bewegungskurven sowohl stehende Fahrzeuge als auch Falschfahrer oder Personen auf der Fahrbahn automatisch erkennen. Wie bei der Erkennung von Rauch oder Flammen, wird auch in solchen Fällen eine Meldung generiert, so dass das Sicherheitspersonal unverzüglich geeignete Maßnahmen ergreifen und das Unfallrisiko minimieren kann. Die intelligente Videoanalyse ist in den Kameras eingebaut und benötigt daher keinen zentralen Server, der einen sogenannten „Single Point of Failure“ darstellen könnte.

Durch die zusätzliche Aufzeichnung von maschinell durchsuchbaren Metadaten zu allen Szenen ermöglicht Aviotec zudem eine sehr schnelle Nachvollziehbarkeit, beispielsweise bei der Suche nach einer Brand- oder Unfallursache.

Schon vor dieser Aktualisierung hatte das Bosch-System als erste Lösung für die video­basierte Branderkennung das anspruchsvolle Prüfverfahren der VdS Schadenverhütung GmbH bestanden. Der VdS hatte das Prüfverfahren unter Einbeziehung der VdS-Richtlinien 2203 „Anforderungen an Brandschutz-Software“ sowie der „Vorgaben zur Prüfung von Flammenmeldern“ entwickelt. Zudem erhielt man schon im April 2019 die Zertifizierung nach der australischen Norm CSIRO TS010 für videobasierte Branderkennungssysteme.

Abgesehen von Tunneln kann Aviotec als VdS- und CSIRO-zertifizierte Lösung für die Brandfrüherkennung in fast jedem Gebäude mit großen Abmessungen eingesetzt werden, da es die Notwendigkeit der Migration von Rauch oder Wärme zum Sensor vermeidet.

Erst recht nach dem eingangs erwähnten Versionsupdate kann das System in großen Lagern, Hangars, weitläufigen Einkaufszentren und ähnlichen Gebäuden genutzt werden – selbst wenn es dort richtig duster wird.

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