Brandschutz für Rechenzentren: Wagner auf der Cebit 2017
Wenn es im Rechenzentrum brennt und daraufhin der Strom abgestellt wird, können Daten verloren gehen für den Betreiber katastrophal. Das gilt um so mehr, wenn eine maximale jähr...
Wenn es im Rechenzentrum brennt und daraufhin der Strom abgestellt wird, können Daten verloren gehen – für den Betreiber katastrophal.
Das gilt um so mehr, wenn eine maximale jährliche Ausfallzeit von höchstens fünf Minuten garantiert werden muss. Eine Brandschutzlösung, die stromlos stellt und Löschrückstände hinterlässt, ist daher laut der Wagner Group antiquiert – auf der Cebit stellte sie ihre Schutzlösungen für Data- und IT-Zentren vor.
„Warum. Ihre Datacenter-Fragen auf den Punkt gebracht.“ – so lautete das Motto des 360°dcLounge Pavillons, auf dem Wagner sich mit seinen Brandschutzlösungen vorstellte. Die Halle 12 konzentrierte sich auf Betreiber, Planer und Errichter von Datacentern. Damit erfolgte auf der CeBIT erstmals eine Bündelung der gesamten Expertise rund um dieses Thema. Perfekt, findet der Brandschutzspezialist: „In dieser Halle wurde klar und deutlich: Zu einem Datacenter gehört auch Brandschutz, und dafür sind wir die Experten“, sagt Michael Kind, Wagner-Niederlassungsleiter Hannover/Hamburg.
Als Anlagenbauer hat sich das Unternehmen auf wertkonzentrierte und prozesssensible Bereiche spezialisiert. Zu seinen Produkten zählt die aktive Sauerstoffreduktionstechnologie Oxyreduct, die aktiv schützt, statt nur zu reagieren. Das vorbeugende System setzt an, bevor ein Brand entsteht und schützt im IT-Bereich vor Betriebsunterbrechungen und Datenverlust. Dahinter steht der Gedanke, einen Brand erst gar nicht entstehen zu lassen. Dafür wird der Sauerstoffgehalt im zu schützenden Bereich unter die Entzündungsgrenze der dort vorherrschenden Materialien dauerhaft abgesenkt und kontrolliert auf diesem Niveau gehalten. Der zur Sauerstoffreduktion benötigte Stickstoff wird bedarfsgerecht vor Ort aus der Umgebungsluft generiert.
Ansaugrauchmelder zur Früherkennung
Zur frühestmöglichen Branddetektion – die Grundlage eines jeden Brandschutzkonzeptes – setzt der Hersteller auf seine Ansaugrauchmelder der Titanus-Familie. Sie detektieren via Luftprobenentnahme bereits geringste Mengen an Pyrolysepartikeln, so dass Rauch beispielsweise eines schmorenden Kabels entdeckt wird, bevor sich daraus ein richtiger Brand entwickelt. Das eignet sich insbesondere für Doppelböden, schwer zugängliche Bereiche und als Raum- sowie Einrichtungsschutz. Der erreichte Zeitvorteil der aktiven Detektion im frühen Entstehungsstadium ermöglicht die Vermeidung größerer Schäden durch rechtzeitiges Eingreifen. Speziell für Serverschränke gibt es den Titanus Rack Sens: ein 19“ großer, netzwerkfähiger Melder in ein oder zwei Höheneinheiten, der einfach in Server integriert bzw. in Serverschränke implementiert werden kann.
Eine Gaslöschanlage für Rechenzentren, die effizient und vor allem rückstandsfrei arbeitet, heißt FirExting. Je nach Anforderungen der Betreiber und der individuellen Gegebenheiten vor Ort werden CO2, Novec 1230 und vor allem Stickstoff als Löschgase eingesetzt. Mit dem Inertgas Stickstoff sind mehrstufige Brandschutzkonzepte in Verbindung mit einer Oxyreduct-Anlage möglich. So kann der Sauerstoffgehalt in einem Schutzraum mit einer solchen Anlage zunächst soweit herabgesenkt werden, dass bereits ein vermindertes Brandrisiko besteht.
Entdecken Brandmelder eine Rauchentwicklung, kann mithilfe einer solchen Löschanlage eine Schnellabsenkung des Sauerstoffs auf eine löschfähige Konzentration erfolgen. Danach kann die abgesenkte Sauerstoffkonzentration im Raum endlos lange gehalten werden, um die Brandursache zu lokalisieren und zu beheben. So lassen sich auf den Kunden und seine Bedürfnisse passgenaue Brandschutzlösungen erstellen, die präventive Brandvermeidungstechnik und energiesparende Anlagentechnik verbinden.
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