Brandschutzfahrzeuge mit Neigungssensoren
Auch wenn die hohe Auflösung der Neigungssensoren F99 von Pepperl+Fuchs den Maschinisten von Feuerwehrfahrzeugen ein komfortables Fahrgefühl vermittelt, trägt sie bei der Nivellie...
Auch wenn die hohe Auflösung der Neigungssensoren F99 von Pepperl+Fuchs den Maschinisten von Feuerwehrfahrzeugen ein komfortables Fahrgefühl vermittelt, trägt sie bei der Nivellierung von Rettungskörben und Drehleitern in erster Linie zur Sicherheit bei.
„Hinzu kommt, dass wir in unseren Einsatzfahrzeugen mit den F99 robuste Sensoren haben, die in rauen Bedingungen zuverlässig funktionieren", erklärt Konstrukteur René Peper von Iveco Magirus.
Die Drehleiter zählt als Hubrettungsfahrzeug zu den markantesten Fahrzeugen im Brand- und Katastrophenschutz. Sie verfügt meist über einen Rettungskorb, der am sogenannten Leitersatz befestigt ist. Zu den ersten Aufgaben einer Drehleiter gehören die Menschenrettung und der Löschangriff. Damit im Einsatz ‚nichts schiefläuft‘, sind die Nivellierungen von Leiter und Rettungskorb erforderlich. Diese erfolgen in der Regel automatisch über die Fahrzeugsteuerung, wobei Neigungssensoren die entsprechenden Informationen über die jeweiligen Neigungswinkel liefern.
Bei Iveco Magirus setzt man dabei auf die Neigungssensoren F99 von Pepperl+Fuchs. „Mit ihrer hohen Auflösung, von 0,1 ° über ihren gesamten Messbereich von 360 ° bieten die F99 eine hohe, absolute Genauigkeit. Sie entsprechen als wesentliche Komponenten in Rettungskörben sowie in den Aufrichterahmen der Leitersätze unserem hohen Komfort- und Sicherheitsanspruch", bestätigt Peper von Iveco Magirus.
Fire Fighting weltweit
Herr Peper ist bei der Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH zuständig für Konstruktion Elektrik und Elektronik. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Ulm produziert an sechs Standorten in ganz Europa eine weltweit einmalige Range von Fahrzeugen und Geräten für den Brand- und Katastrophenschutz. Die Produktpalette reicht vom Tragkraftspritzenfahrzeug über Standardlöschfahrzeuge bis hin zu Sonderfahrzeugen. Dazu gehören Drehleitern mit Einsatzhöhen bis zu 60 Meter sowie kombinierte Hub-Löschfahrzeuge bis hin zu Flugfeldlöschfahrzeugen. Über 1.300 verkaufte Einheiten jährlich machen Iveco Magirus zu einem der größten Anbieter der Branche. Im Bereich Drehleitern gilt die Marke Magirus uneingeschränkt als Marktführer. Deren Historie reicht zurück ins Jahr 1864 auf den Firmengründer Conrad Dietrich Magirus, der bereits 1904 die erste Drehleiter mit vollautomatischem Antrieb über den Fahrzeugmotor vorstellte. So ist der Name Magirus seit mehr als 140 Jahren Synonym für Feuerwehrtechnik.
Im geschlossenen Regelkreis
Die stetige Weiterentwicklung der Aufbautechnologien bringt auch einen Wandel in der Steuerungstechnik mit sich. „Die kontinuierliche Optimierung unserer CAN-Bus-Steuerung war Auslöser, die Neigungssensorik auf Analogsignale von 4 bis 20 mA umzustellen", berichtet Peper, der damit verbunden die einfache und industrietaugliche, also höchst verfügbare und zuverlässige Bereitstellung der Winkelwerte als Ist-Werte im geschlossenen Regelkreis schätzt. Weitere Kriterien, warum man sich für die berührungslos arbeitenden Neigungssensoren F99 von Pepperl+Fuchs entschied, waren deren Genauigkeit und Messbereiche. Die Geräte erreichen eine Empfindlichkeit und Widerholgenauigkeit von ± 0,1 ° sowie eine absolute Genauigkeit von ± 0,5 °. Sie sind zur Überwachung von einer bzw. zwei Neigungsachsen mit Messbereichen von jeweils 0 ° bis 360 ° verfügbar. So decken die F99 auch diesbezüglich die Anforderungen in den Leitersätzen und für die Rettungskörbe ab. Ein Leitersatz wird während der Drehbewegung permanent nachgeregelt, damit er sich immer in der Horizontalen befindet. Die hierfür verwendeten Neigungssensoren (Typ INY040) messen die Längs- und Querneigung des Fahrzeugs, also in zwei Neigungsachsen mit einem Messbereich von - 20 ° bis + 20 °. Mit ± 0,4 ° absoluter Genauigkeit und mit 0,01 ° Auflösung bieten sie höchste Präzision. Im Bereich der Rettungskörbe erfolgt deren Nivellierung über den gesamten Aufrichtewinkel der Drehleiter über eine Neigungsachse von - 110 ° bis + 20 °. Hier kommen Neigungssensoren (Typ INY360D) zum Einsatz, die einen größeren Messbereich von 0 bis 360 ° bieten. Deren absolute Genauigkeit liegt bei ± 0,5 °. So bietet Pepperl+Fuchs mit der Typenvielfalt der F99 für jeden Anwendungsfall die geeignete Lösung.
Für extreme Bedingungen
Die Anforderungen an die Sensorik in Einsatzfahrzeugen für den Brand- und Katastrophenschutz definieren sich jedoch nicht allein aus Messbereichen oder Genauigkeiten. Sie müssen Schmutz und Feuchtigkeit, Vibrationen und extremen Temperaturen gewachsen sein und stets zuverlässig funktionieren. Ob in den Tiefen Russlands bei zweistelligen Minusgraden, ob im subtropischen Klima Asiens, ob in den großen Metropolen oder in abgelegenen Gebieten: Fahrzeuge und Gerätschaften von Iveco Magirus werden in 140 Ländern der Welt und bei unterschiedlichsten, meist härtesten Bedingungen eingesetzt. Die Neigungssensoren F99 sind für Temperaturbereiche von - 40 bis + 85 °C ausgelegt und mit erhöhten Dichtigkeitsklassen wie IP68 bzw. IP69K allen Witterungsbedingungen, ja sogar der Behandlung mit Hochdruckreinigern gewachsen. Dank der robusten mechanischen Konstruktion halten sie auch in Bezug auf Vibration- und Schockbelastungen (bis 100 g) den stärksten Anforderungen im Katastropheneinsatz stand. Selbst in Bezug auf die elektromagnetische Verträglichkeit sind die F99 prädestiniert für dieses Einsatzfeld. Sie bieten eine erhöhte EMV-Festigkeit von 100 V/m und sind dank e1-Typgenehmigung (EUB-Bauteilgenehmigung) für den Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. „Dies macht die Neigungssensoren F99 von Pepperl+Fuchs auch für weitere Applikationen interessant", ergänzt Peper abschließend.
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