06.09.2024 • Topstory

Brandversuche als Wirksamkeitsnachweis: Wo es Leerstellen in den Richtlinien gibt, hilft Fire Protection Solutions

Fire Protection Solutions plant und entwickelt nicht nur maßgeschneiderte Löschanlagenkonzepte, sondern führt auch die nötigen Brandversuche als Wirksamkeitsnachweis für die erforderlichen Zulassungsprozesse durch. Anschließend realisiert das Unternehmen das so getestete Konzept vor Ort beim Kunden. Diese Verfahrensweise lohnt sich insbesondere da, wo es Leerstellen in den gängigen Richtlinien gibt – zum Beispiel bei modernen Logistiksystemen. GIT SICHERHEIT sprach darüber mit Johannes Falk, Junior Projektleiter Produktmanagement, Calanbau Brandschutzanlagen.

Brandschutzversuch in einem Lager
Mit seinen rund 40 Niederlassungen und 1800 Mitarbeitenden plant, testet und realisiert Fire Protection Solutions individuelle Löschanlagenkonzepte
© Fire Protection Solutions

Herr Falk, Sie bieten an, im Auftrag von Kunden Brandversuche durchzuführen. Welcher Art sind diese Versuche – und was testen Sie genau?
Johannes Falk: Ja genau, das ist richtig. Wir testen das reale Szenario, welches dann beim Kunden im Anschluss eingebaut werden soll. Ein Beispiel: Der Kunde hat ein Lagersystem oder ein Gebäude und benötigt ein Löschanlagenkonzept, damit das Objekt vor Brandschäden geschützt ist. Falls kein Löschanlagenkonzept in Anlehnung an bestehende Brandschutzrichtlinien erstellt werden kann, können wir ein spezifisches Konzept erstellen und prüfen es auf Wirksamkeit durch Brandversuche. Der Versuchsaufbau entspricht dabei einem 1:1-Nachbau der Gegebenheiten des Kunden. Dabei kann es sich um ein Regalnachbau, ein automatisches Lagersystem oder auch Blocklagerung handeln. Wir richten uns hier vollkommen nach dem Wunsch des Kunden und sind flexibel.  

Das kann ausgesprochen aufwendig sein, wie wir im (unten verlinkten) Video sehen können. Wie läuft das genau ab?
Johannes Falk:
Es startet mit der Entwicklung des Löschanlagenkonzepts, die den hauptsächlichen Teil der Planung einnimmt. Der spannendste Part ist dann die Umsetzung in die Praxis. Dazu gehört der Versuchsaufbau, die Durchführung des Brandversuchs selbst, sowie die Auswertung des Brandgeschehens. Dabei kann die Planungsphase schnell bis zu vier Monate Zeit in Anspruch nehmen. Der Aufbau und die Versuche können je nach Aufwand sechs bis sieben Wochen dauern.  

Wie weit müssen ursprüngliche Brandschutzkonzepte im Nachgang eines solchen Versuches in der Regel angepasst werden?
Johannes Falk:
Im besten Falle müssen wir keine Anpassungen mehr durchführen, weil unser geplantes Konzept durch die Brandversuche bestätigt werden konnte. Falls Optimierungen notwendig sind, wenden wir diese schnellstmöglich während der Testphase an, so dass der Kunde abschließend ein funktionierendes Löschanlagenkonzept nutzen kann.

Johannes Falk (Projektleiter Produktmanagement, Calanbau Brandschutzanlagen) und Anne Stolz, Marketing Managerin Fire Protection Solutions am Messestand auf der FeuerTrutz Messe Nürnberg 2024
Johannes Falk (Projektleiter Produktmanagement, Calanbau Brandschutzanlagen) und Anne Stolz, Marketing Managerin Fire Protection Solutions auf der FeuerTrutz Messe Nürnberg 2024
© GIT SICHERHET / Wiley

Wer ist bei diesen Versuchen alles beteiligt?  
Johannes Falk:
Konkret im eben erwähnten Beispiel ist zuallererst der Kunde beteiligt. Hinzu kommen der Versicherungsmakler, der Versicherer, eine Zulassungsgesellschaft oder ein Prüfsachverständiger – in diesem Fall der VdS – und natürlich wir als Fire Protection Solutions Group. Unsere Aufgabe ist es natürlich vor allem, alle Beteiligten bestmöglich zu beraten und für alle ein zufriedenstellendes Ergebnis zu entwickeln.  

Wer sind in der Regel Ihre Kunden?
Johannes Falk:
Das kann ganz unterschiedlich sein. Wir arbeiten zum Beispiel mit Logistikunternehmen oder mit Produzenten von Lagersystemen zusammen. Darauf sind wir aber nicht limitiert, da wir uns auf jeden Kunden und jeden Anwendungsfall individuell anpassen können.

Sprechen wir noch mal über Ihr Portfolio insgesamt. Was decken Sie alles ab?
Johannes Falk:
Wir verfügen über eine umfassende Expertise im Bereich der stationären Löschanlagen, von der Planung über die Installation bis hin zu Service und Wartung von Löschanlagen. Darüber hinaus sind wir natürlich auch, wie bereits erwähnt, mit unseren Brandversuchen und der Herstellung und Entwicklung von Sprinklern aktiv.

Bei den normativen Grundlagen gerade für Löschmittel wird vieles verschärft – es geht vor allem um Nachhaltigkeit und den Ersatz schädlicher Löschmittel. Wie sehen Sie das von Ihrer Warte aus? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Johannes Falk:
Auch im Brandschutz müssen wir uns stetig weiterentwickeln und Lösungen für umweltfreundlichere Brandschutzkonzepte finden. Deshalb ist diese Entwicklung richtig. Aus genau diesem Grund entwickeln wir in unseren Brandversuchen mit unseren Kunden Konzepte, die diese Aspekte berücksichtigen.

Könnten Sie uns noch ein Beispiel für ein besonders herausforderndes Projekt nennen, dass Sie bearbeitet haben?
Johannes Falk:
2022 haben wir eine Lösung für eine Löschanlage entwickelt, welche auf den Einsatz von AFFF-Schaumittel verzichtet. In diesem System wird nur Wasser ohne weitere zugemischten Löschmittel verwendet. Das Besondere dieses Konzepts ist, dass es für eine Neu-Anlage entwickelt wurde, sich aber auch in Bestandsanlagen mit minimalen Umbauten ebenfalls umsetzen lässt. Genau das ist unser Ziel - Wir wollen für unseren Kunden nachhaltige, umweltgerechte und kostenoptimierte Löschanlagenkonzepte entwickeln und testen. In diesem Projekt haben wir genau diese Herausforderung gemeistert.  


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