Datenschutz bei der Videoüberwachung
Spätestens seit dem NSA-Skandal ist das Thema Datensicherheit bei Verbrauchern stärker ins Bewusstsein gerückt. Diverse Hacker-Angriffe haben das Sicherheitsbedürfnis der Menschen...
Spätestens seit dem NSA-Skandal ist das Thema Datensicherheit bei Verbrauchern stärker ins Bewusstsein gerückt. Diverse Hacker-Angriffe haben das Sicherheitsbedürfnis der Menschen verändert, denn sogar beim Kauf von Sicherheitstechnik oder Smart Home-Anlagen legen sie nun großen Wert auf Datenschutz. So gaben 61 Prozent der Verbraucher bei einer Umfrage des Sicherheitstechnik-Herstellers Lupus-Electronics an, dass der Schutz ihrer Daten die wichtigste Voraussetzung für die Nutzung einer Videoüberwachungskamera daheim wäre. Es müsse gewährleistet sein, dass nur sie und von ihnen befugte Personen Zugriff auf ihre Daten haben.
Die Sicherheitskriterien der Hersteller
Viele Sicherheitstechnik-Hersteller sorgen für ein hohes Maß an Datensicherheit von Alarmanlagen, Überwachungskameras oder anderen Smart Home-Systemen, zum Beispiel durch verschiedene Verschlüsselungsprotokolle. Die SSL-Verschlüsselung, die auch beim Schutz von E-Mails zum Einsatz kommt, sorgt dafür, dass die Daten der Nutzer privat bleiben. Falls die Sicherheitstechnik-Lösungen über WLAN angebunden sind, sollte zudem der WPA2-Standard die Norm sein. Der Zugang über den Webserver für die Steuerung der Technik sollte außerdem durch Nutzername und Passwort geschützt sein. Letztlich sind die Nutzer natürlich auch selbst in der Pflicht, durch die Vergabe von sicheren Passwörtern für den Schutz der Daten zu sorgen.
Nur vier Prozent der Verbraucher nutzen Videoüberwachung
Im privaten Bereich denken Verbraucher über die Anschaffung einer Videoüberwachungskamera meist erst nach entstandenem Schaden nach: 38 Prozent der Umfrageteilnehmer hatten in der Nachbarschaft oder im eigenen Zuhause bereits einen Einbruch und wollen sich künftig besser absichern. Zwei Drittel wollen sich durch Überwachungslösungen vor Vandalismus und ungebetenen Gästen schützen. Dabei ist knapp der Hälfte der Befragten die Steuerung der Kameras über mobile Endgeräte wichtig. Derzeit besitzen allerdings lediglich vier Prozent der Verbraucher schon eine Videokamera für die Überwachung ihres Privatgeländes. Weitere elf Prozent gaben an, die Anschaffung einer Videoüberwachungslösung geplant zu haben.
Hohe Akzeptanz für Videoüberwachung im privaten und öffentlichen Bereich
Wie die Umfrage von Lupus-Electronics weiter ergab, stehen vier von fünf Deutschen Videoüberwachung im privaten Bereich offen gegenüber. Das überrascht und widerlegt die landläufige Meinung, Kameraüberwachung werde generell als unangenehm erachtet. Auch im öffentlichen Bereich wird der Einsatz von Überwachungskameras größtenteils positiv wahrgenommen: 50 Prozent der Befragten fühlen sich durch Videoüberwachung in der Öffentlichkeit sicherer, beispielsweise an Bahnhöfen, großen Kreuzungen oder im Supermarkt. Insbesondere ältere Menschen über 55 Jahren empfinden dadurch ein größeres Sicherheitsgefühl (59 Prozent). Gerade im öffentlichen Raum konnte Videoüberwachung bereits nachweislich zu einem Rückgang von Straftaten führen. Diese Erfolge zeigen sich zum Beispiel bei der Entwicklung von Straftaten in öffentlichen Verkehrsmitteln in Bayern. Im Vergleich zu 2012 gab der bayrische Innenminister Joachim Herrmann für 2013 in Bayern einen Rückgang sowohl von Rohheitsdelikten, also Körperverletzungs- oder Raubdelikte, (um 1,9 Prozent) als auch bei Sachbeschädigungen (um 8,7 Prozent) an.
Netzwerkkamera oder HD-SDI-Kamera?
Wenn sich Nutzer für den Einsatz einer Videoüberwachungslösung entscheiden, stehen sie häufig vor dem nächsten Problem: Welches Produkt ist für mich am besten geeignet? GIT SICHERHEIT befragte Philip Wolff, Mitbegründer und Geschäftsführer von Lupus-Electronics, über die neuesten Techniken in der Videoüberwachung - sowie über die Vor- und Nachteile von Netzwerkkameras und HD-SDI-Lösungen.
GIT SICHERHEIT.de: Herr Wolff, Netzwerkkameras gehören zu den beliebtesten Videoüberwachungs-Lösungen. Welche Vorteile hat diese Kameraart?
Philip Wolff: Im Vergleich zur analogen Technik besitzen Netzwerkkameras eine um ein Vielfaches höhere Auflösung: Die HD-Auflösung einer IP-Kamera liegt mindestens bei 1280x720 Pixeln, die Auflösung einer analogen Standardkamera hingegen nur bei 752x582 Pixeln.
Welche Lösungen bietet Lupus-Electronics auf diesem Bereich?
Philip Wolff: Wir haben eine Kameraserie namens „Lupusnet". Diese nutzt größtenteils eine Zwei-Megapixel-Technologie, wodurch auf dem zu überwachenden Gelände insgesamt weniger Überwachungskameras notwendig sind als mit der herkömmlichen Analogtechnik. Auf diese Weise kann ein gutes Sicherheitskonzept kosteneffizient umgesetzt werden. Unsere HD-Videokamera Lupusnet HD - LE936 beispielsweise ermöglicht mit fünf Megapixeln insbesondere auf großen Flächen eine professionelle und detailreiche Videoüberwachung. Durch die hohe Lichtempfindlichkeit und die exzellente Bildqualität ist sie besonders gut für Detailaufklärung, wie etwa Gesichts- und Nummernschilderkennung, geeignet.
Gibt es weitere Merkmale, die bei der Wahl der Kamera zu beachten sind?
Philip Wolff: Ja, die gibt es. Man sollte zum Beispiel darauf achten, dass die Kameras über den Standard H.264 verfügen, der für eine leistungsstarke Komprimierung der Bilddaten sorgt. Ebenso sollte das Kameragehäuse gegen Wind und Wetter geschützt und somit auch für den Einsatz im Außenbereich geeignet sein. Die Lupusnet-Kameras beispielsweise sind durch einen Tag-/Nachtmodus mit IR-Cut Filter und einer Nachtsicht von 25 Metern zu jeder Tages- und Nachtzeit einsetzbar.
Auf welche Weise warnt mich meine Videoüberwachungslösung bei Gefahr?
Philip Wolff: Alle Videoüberwachungs-Kameras von Lupus-Electronics verfügen über eine Bewegungserkennung und können per Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Im Einbruchsfall wird der Nutzer per E-Mail oder SMS alarmiert und kann von unterwegs über die Lupus-App den Grund für den Alarm einsehen. Zusätzlich kann die Bewegungserkennung einen automatischen Upload auf den FTP-Server auslösen und die Videodateien gleichzeitig per SAMBA/NAS oder auf der Mikro-SD Speicherkarte abspeichern.
Ein neuer Trend, der sich bei der Videoüberwachung durchgesetzt hat, sind HD-SDI-Kameras, die für Bilder in HD-Qualität sorgen. Worin sehen Sie den Mehrwert dieser Technologie?
Philip Wolff: Der Vorteil der HD-SDI-Technologie ist, dass digitale HD-Signale unkomprimiert an eine analoge Schnittstelle übertragen und über diese ausgegeben werden können. Der Anwender erhält dann Videobilder in HD-Qualität mit einer Auflösung von bis zu zwei Megapixeln. Die Bilder werden dank einer CCTV-Infrastruktur per Koaxialkabel flüssig und in Echtzeit übertragen. Ein Umrüsten auf eine IP-basierte Videoüberwachung ist also nicht nötig. Wir nutzen diese Technologie selber in unserer neuen Kameraserie Lupuscam HD.
Was erhält der Nutzer, wenn er sich für die Lupuscam HD-Serie entscheidet?
Philip Wolff: Der Anwender kann aus einem umfassenden Paket die für ihn geeignete Kamera wählen. Die Lupuscam HD-Serie umfasst eine Indoor- und eine Outdoor-Dome-Kamera, eine Allround-Infrarot-Kamera für Innen und Außen, eine große Outdoor-Infrarot-Kamera sowie eine Boxkamera. Alle Kameras zeichnen sich zudem durch hohe Lichtempfindlichkeit, große Tiefenschärfe und eine lange Lebensdauer aus.
Gibt es noch weitere Vorteile?
Philip Wolff: Ja, zum Beispiel dass die dazugehörigen Rekorder 1080p HD-Videos in Echtzeit aufzeichnen. Diese werden per Netzwerk verfügbar gemacht und können über PC, Tablet oder Smartphone abgerufen werden. Ein weiterer Vorteil: Trotz führender Technologie bewegt sich die neue HD-Kameraserie preislich unterhalb der IP-Kameras. Und auch die Einrichtung per Plug-and-Play ist extrem unkompliziert.
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