31.10.2013 • TopstoryAsecosGefahrstoffeGefahrstoffhandling

Gefahrstoffhandling: Augen auf beim Umgang mit Gefahrstoffen

Regelmäßig sollten Mitarbeiter ihr Wissen zum Umgang mit Gefahrstoffen schulen. Eine reine Lehrveranstaltung ist dabei jedoch wenig effektiv. Besser geeignet, um die Mitarbeiter in...

Regelmäßig sollten Mitarbeiter ihr Wissen zum Umgang mit Gefahrstoffen schulen. Eine reine Lehrveranstaltung ist dabei jedoch wenig effektiv. Besser geeignet, um die Mitarbeiter in Sachen Gefahrstoffe in ihrer Arbeitsrealität auf Kurs zu bringen, ist ein sogenannter Experimentalvortrag. Er enthält eine geschickte Kombination aus Theorie und Live-Experimenten zur Schulung von Einsteigern und „alten Hasen", um das Gespür für die Risiken bei der Arbeit mit Gefahrstoffen aufzubauen und zu erhalten.

Treffend erklärte einst das Oberlandesgericht Münster: „Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss!" Der sensible Umgang mit Gefahrstoffen ist im Arbeitsalltag also unerlässlich. Schließlich sind Brände, Explosionen, Gesundheits- oder sogar Lebensgefahr die Folgen, die oft aus Unfällen resultieren können. Eine große Bedrohung für diese Sensibilität stellt - paradoxerweise - gerade die lange Erfahrung mit der Arbeit mit Gefahrstoffen dar. Denn die Gewöhnung daran, dass schon alles gut geht, lässt den Menschen dazu neigen, die Gefahren zu unterschätzen, die Chemikalien mit sich bringen. Diese Gefahr - gerade durch entzündbare Chemikalien - gerät oft in Vergessenheit, wenn sich Routine einschleicht. Und genau hier setzt der Experimentalvortrag des Sicherheitsschrank-Herstellers asecos an.

Nachhaltiges Wissen vermitteln
Das Prinzip des Vortrags ist es, nicht nur Neulinge zu schulen, sondern auch alte Hasen zum Staunen zu bringen. Ein erfahrener BDSF-Sachverständiger vermittelt das theoretische Wissen um die Gefahrstoffe deshalb Hand in Hand mit praktischen Live-Experimenten. Diese Experimente sind allesamt aus dem Alltag gegriffen. Genau so könnte es auch in der Werkstatt, im Industriebetrieb, im Labor passieren. Und das macht die Vortragsteilnehmer aufmerksam. „Wir zeigen live, welche ungewollten Reaktionen im Arbeitsalltag in Form von offenen Gebinden und Co. lauern - und wie unerwartet schnell wirklich etwas passieren kann", berichtet Experimentalvortrags-Referent Thomas Pietschmann von asecos. „Einige Teilnehmer berichteten mir nach dem Vortrag schon, danach würden sie die Gebinde sogar ab und zu zweimal zu drehen - sicher ist sicher. Und genau das will ich auch erreichen, die Aufmerksamkeit für die alltägliche Gefahr."

Der Vortrag im Detail
Im Theorieteil des insgesamt ca. zweistündigen Vortrags wird Hintergrundwissen rund um Gefahrstoffe und deren Handhabung prägnant vermittelt. Was ist überhaupt ein Gefahrstoff? Wie sieht eine korrekte Gefährdungsbeurteilung aus? Welche Gefahrstoffklassen gibt es und wie müssen sie richtig gekennzeichnet werden? Was sagt der Gesetzgeber? Des Weiteren erläutert der Referent alles Wichtige rund um die Möglichkeiten zur richtigen Gefahrstofflagerung.

Der Praxisteil zielt darauf ab, das theoretisch gesagte zu unterstreichen. In den Themenblöcken werden stets Negativbeispiele aufgezeigt. Anhand von Live-Experimenten mit Kleinstmengen alltäglich gebräuchlicher Gefahrstoffe, wie beispielsweise Lösungsmitteln, wird demonstriert, wie leicht Brände, Verpuffungen und ungewollte Reaktionen geschehen können. Oft reichen schon ein paar Tropfen aus, um verheerende Kettenreaktionen in Gang zu setzen. Dazu gehören ganz alltägliche Dinge. Eines der Experimente zeigt, wie aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit bei der Entsorgung ein Brand entstehen kann. Werden unterschiedliche Materialien zusammen in einen falschen Mülleimer aus Kunststoff geworfen, statt in einen zugelassenen Entsorgungsbehälter aus Stahl mit Deckel und Lüftungsöffnungen am Bodenrand, besteht akute Brandgefahr. Und dabei bedarf es nicht einmal eines Funken. Denn alleine durch chemische Reaktionen kommt es zu einem Brand, sobald zum Beispiel Epoxidharz und Härter in einem Behältnis entsorgt werden, da diese Stoffe stark exotherm miteinander reagieren. Ein weiterer Vorführungspunkt veranschaulicht, wie leicht man geringe Mengen unterschätzen kann, die durch Verdunstung zum gefährlichen entzündbaren Gas-Luft-Gemisch werden können.

Natürlich trifft der Referent vor der Durchführung eines jeden Experiments alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für die Zuschauer. Beeindruckend sind die Experimente trotzdem: Scheinbar völlig unerwartet treten helle, laute und flammende Reaktionen auf. Das Ziel des Vortrags liegt auf der Hand: Die visuelle Verdeutlichung der Gefahren anhand von praxisnahen Fällen, die täglich in jedem Betrieb passieren können. Diese Praxisnähe soll die Teilnehmer zum Nachdenken über ihren eigenen Arbeitsplatz anregen und mehr Sensibilität für Sicherheit fördern.

 

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