Gefahrstofflagerung beim Schildermacher
Wer in der Industrie mit gefährlichen Stoffen hantiert, muss für den Schutz von Mensch und Umwelt Sorge tragen. Dabei kommt es auf die Eigenschaften der jeweiligen Stoffe an: Was i...


Wer in der Industrie mit gefährlichen Stoffen hantiert, muss für den Schutz von Mensch und Umwelt Sorge tragen. Dabei kommt es auf die Eigenschaften der jeweiligen Stoffe an: Was ist bei Farben, Lacken, Lösemitteln, Säuren oder Laugen im Detail zu beachten? Sind die teils unscheinbaren Mittel, mit denen ich täglich hantiere, entzündlich oder gar leicht entflammbar? Können sie sich selbst entzünden oder die Umwelt schädigen? Für die sachgerechte Lagerung sorgen Gefahrstoffschränke von Asecos.
Jeder hat schon die Warnsymbole gesehen, mit denen Gefahrstoffe vorsorglich kenntlich gemacht werden. Sie zeigen an, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Das gilt für den Umgang mit den Stoffen im Rahmen der täglichen Arbeit - etwa beim Gießen, Schütten, Auftragen, Umfüllen, Pinseln, Legieren. Aber auch nach Abschluss der Arbeit ist für Sicherheit zu sorgen: Die gefährlichen Stoffe müssen sachgerecht gelagert werden.
Hier gibt es klare Vorschriften, die das Ziel verfolgen, das von den Stoffen ausgehende potenzielle Risiko zu minimieren. Naheliegend ist zunächst die Entscheidung, die Stoffe möglichst weit weg vom Menschen zu lagern. Doch eben dies kann umständlich und gefährlich sein, vor allem wenn die Stoffe oft gebraucht werden und daher hin- und her transportiert werden müssen. Deshalb gibt es für gefährliche Stoffe Sicherheitsschränke in vielfältigen Ausführungen, die exakt auf die jeweiligen Lager- und Sicherheitsbedürfnisse zugeschnitten sind.
Schilder aus dem Westerwald
Ein nicht auf den ersten Blick ins Auge springender Einsatzbereich von gefährlichen Stoffen ist die Herstellung von Schildern, wie sie beispielsweise von der Firma Ernst Wenzelmann aus Unnau im Westerwald kommen: Der Familienbetrieb gehört zu den beiden größten Arbeitgebern am Ort, dem „Dorf der Schildermacher", in dem sich auch einige kleinere Fabriken auf z. B. Klingel- oder Verkehrsschilder spezialisiert haben.
Die hier produzierten Schilder dienen beispielsweise dazu, ihrerseits auf Gefahren hinzuweisen - oder sie enthalten wichtige Produktinformationen und -nummern, die auch noch nach vielen Jahren unverzichtbare Informationen liefern müssen. Als Beispiel mag man sich eine jahrzehntelang tadellos arbeitende Qualitäts-Druckmaschine vorstellen. Muss sie nach vielen Jahrzehnten einmal repariert werden, wird das Typenschild wichtig, sonst findet man nämlich nach so langer Zeit weder Ersatzteil noch Bauplan. Während des Jahrzehnte währenden Einsatzes werden möglicherweise schon einige Liter ätzender Druckerfarbe über das Schild geschwappt sein. Allerdings: Das Schild hat gehalten. Die Nummer ist einwandfrei lesbar. Das Serviceteam kann das Ersatzteil liefern.
Entzündbare Spezialfarbe
Schilder zu produzieren, die der Gluthitze flüssigen Teers, Chemikalien oder starker mechanischer Beanspruchung standhalten, und deren feine Skalen lesbar bleiben, ist eine Aufgabe, die viel technisches Know-how und noch mehr Erfahrung braucht. Damit beispielsweise die auf ein Schild aufgebrachte Farbe erhalten bleibt, verwendet man bei Wenzelmann eine Spezialfarbe, die in eine besonders offenporige Schicht auf der Schildoberfläche eingebracht wird. In einem weiteren Arbeitsgang werden die Poren geschlossen - jetzt ist die Farbe unlösbar in dem Material eingefangen.
Diese bei den Schildermachern verwendeten Farben und Lösungsmittel sind entzündbare Flüssigkeiten. Sie kommen nach Gebrauch in einen der Asecos Typ 90 Sicherheitsschränke, für die man sich hier unter anderem deshalb entschieden hat, weil sie dank des unterfahrbaren Sockels frei beweglich sind - anders als der früher extra erforderliche besondere Farbraum.
Die Gefahrstoffschränke sind über die Hallendecke mit einer flexiblen externen Absaugung verbunden. Dadurch können die Schränke bei einem Umbau ohne weiteres als frei zu bewegende Module verschoben werden. „Wir brauchen die Schränke dann nur mit einer Ameise zu verschieben. Sie lassen sich mit einem Wickelfalzrohr ganz einfach an anderer Stelle im Raum an unsere zentrale Abluftanlage anschließen. Damit ersparen wir uns sehr viel Aufwand und auch die Genehmigungsverfahren, die bei der Einrichtung eines neuen Farbraums erforderlich wären", erläutert Ernst Ludwig Wenzelmann.
Integrierbares Schrankschloss
Je komfortabler die Schränke zu bedienen sind, desto höher ist auch die Sicherheit bei ihrer alltäglichen Benutzung - deshalb entwickelt man bei Asecos auch den Bedienkomfort ständig weiter. So schützt beispielsweise ein manipulationssicheres Schloss den Inhalt des Schrankes. Eine automatische Rot-Grün-Anzeige zeigt deutlich, ob der Schrank auf oder zu ist - außerdem kann das Schloss in die Hausschließanlage integriert werden. Ein weiteres Komfortmerkmal ist die einstellbare Türdämpfung, dank derer jeder beliebige Öffnungswinkel möglich ist. So schwingt die Tür auch ohne Türfeststellanlage nicht vorschnell zurück ins Schloss, bevor der Nutzer seine Arbeit am Schrank beendet hat.
Für den Schilderhersteller waren auch die optischen Qualitäten ein Entscheidungskriterium. Die Schränke, so Ernst Ludwig Wenzelmann, sind „ausgesprochen präsentabel". Dies komme ihm umso mehr entgegen, als das Design auch für die eigenen Produkte eine entscheidende Rolle spiele.
Gut gestaltete Schilder trügen heute mehr denn je mit zum Erscheinungsbild bei: Wertarbeit muss eben auch einen wertigen Eindruck machen.
Meist gelesen

Stärker in der Gruppe – Interview mit Freihoff-Geschäftsführer Frank Pokropp
Die Freihoff Gruppe deckt ein weites Lösungsspektrum ab – von der Einbruchserkennung und Videoüberwachung über Brandmeldesysteme und Perimeterschutz bis zur Zutrittskontrolle und Sprachalarmsystemen.

VfS-Fachtagung: Sicherheit in der JVA XVI
Am 3. und 4. Dezember 2024 fand die 16. VfS-Fachtagung „Sicherheit in der JVA“ in Nürnberg statt. Im Fokus standen Themen wie Resilienzmanagement, Drohnenschutz sowie moderne Bau- und Sicherheitskonzepte.

Sicherheit für die Deutsche Bahn – Interview mit Britta Zur
Als einer der größten Verkehrs- und Logistikdienstleister Deutschlands beschäftigt die DB Sicherheit mehr als 4000 Sicherheitskräfte an mehr als 100 Standorten bundesweit.

VIP-Interview: Dr. Alexandra Forster, Konzernsicherheit Bayer
GIT SICHERHEIT im Interview mit Dr. Alexandra Forster, Leiterin Konzernsicherheit bei der Bayer AG.

Cannabis am Arbeitsplatz: Was Unternehmen jetzt beachten müssen – Teil 1
Mit der Legalisierung von Cannabis und den fortlaufenden Herausforderungen durch Alkoholmissbrauch am Arbeitsplatz stehen Unternehmen vor neuen Fragen und Anforderungen.