Genetec: Vernetzt und integriert
Die immer tiefgreifendere Vernetzung unserer Gesellschaft verändert auch die Art und Weise der Zusammenarbeit in unterschiedlichen Branchen.
In der Transport- und Logistikbranche haben die jüngsten technologischen Fortschritte die betrieblichen Prozesse enorm verbessert. Allerdings gibt es mit der Lagerplatzverwaltung, der Paketverfolgung und dem Flottenmanagement drei Kernbereiche, die von zusätzlichen Optimierungen immens profitieren könnten. Dazu gehört besonders die Vereinheitlichung, die sich in vielen Branchen bereits durchgesetzt hat. Angetrieben wird dieses Konzept vor allem durch neue Informationstechnologien und könnte sich für die Branche als vollumfängliche Lösung der Zukunft erweisen.
Lagerplatzverwaltung
Neue technologische Ansätze haben in letzter Zeit bereits zu einer Automatisierung im Transportwesen beigetragen. Dennoch bleibt der aktuelle Ansatz im Bereich der Lagerplatzverwaltung fragmentiert, was sich mittlerweile als ineffektiv herausstellt und Nutzern kein vollumfängliches Bild verschafft, das durch vereinheitlichte Prozesse sonst möglich wäre. Darüber hinaus hat die Branche weiterhin mit hohen personellen Betriebskosten bei durchweg geringen Gewinnmargen zu kämpfen. Abhilfe könnte hier die Automatisierung zahlreicher manueller Prozesse schaffen, die nicht nur die betrieblichen Abläufe optimieren, sondern langfristig Kosten senken. Notwendig ist dazu ein ganzheitlicher Ansatz für die Lagerplatzverwaltung, der Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Genauer gesagt bedeutet das eine Vereinheitlichung der gesamten Infrastruktur sowie der Tools, um die Ein- und Ausfahrtprozesse von Spediteuren auf dem Lagergelände vollständig zu automatisieren.
Was bedeutet eine echte vereinheitlichte Lagerplatzverwaltung?
Wer sich für die Implementierung eines vereinheitlichten Ansatzes bei der Lagerplatzverwaltung entscheidet, wird bislang ungeahnte Ansätze zur Optimierung von Arbeitsabläufen entdecken. Die Stichworte heißen automatisierte Authentifizierung, Steuerung und Zutrittskontrolle. Die vereinheitlichte Verwaltung ermöglicht es, die Anmeldedaten eines Fahrers automatisch zu validieren, den LKW zur richtigen Laderampe zu geleiten, den Alarm an der Rampe zu deaktivieren und das Tor zu entriegeln. Bei der Ausfahrt wird das Tor automatisch verriegelt, die Alarme aktiviert und die zeitlichen Protokolle von der Ein- und Ausfahrt aktualisiert. Der gesamte Vorgang wird vom Videoüberwachungssystem aufgezeichnet und mit Lesezeichen versehen, um den gesamten Prozess von der Ankunft bis zur Abfahrt im Handumdrehen wiederfinden zu können. Das macht es auch den Fahrern selbst einfacher, Waren abzuholen und auszuliefern. Gleichzeitig behalten Lagermanager einen vollständigen Überblick in Echtzeit über alle Vorgänge auf dem gesamten Gelände oder während einer laufenden Untersuchung.
Flottenmanagement
Ähnlich wie die Lagerplatzverwaltung arbeitet auch das Flottenmanagement nach wie vor fragmentiert. Die Verfolgung der Speditionsflotte ist immer noch begrenzt und wird meist durch ein separates System durchgeführt, das nicht mit den Betriebssystemen der gesamten Anlage verbunden ist. Das gilt auch für die Überwachung einzelner Fahrzeuge. Sobald ein Fahrzeug beladen ist und das Gelände verlassen kann, verliert sich die Spur. Verantwortliche können oftmals nicht mehr überprüfen, ob und wann das Kfz das Gelände verlassen hat. Besonders bei hochwertiger Fracht entsteht hier eine Sicherheitslücke, die sich mit einem ganzheitlichen Ansatz leicht schließen lässt. Dabei werden beispielsweise die Onboard-Daten der Fahrzeuge mit einer vereinheitlichten Plattform verbunden, die ebenfalls die Prozesse auf dem Gelände verwaltet. Unternehmen erhalten dadurch einen guten Überblick über den Status ihrer Flotte und zentralisierte Flotteninformationen, die gemeinsam mit den auf dem Gelände verfügbaren Ressourcen die Reaktionszeiten bei Zwischenfällen verkürzen.
Was Flottenüberwachung bedeuten kann
Für ein vereinheitlichtes Flottenmanagement benötigen Logistikunternehmen eine Plattform, auf der alle standortunabhängigen Live-Datenströme einer Flotte gebündelt werden können. Damit stellen Unternehmen sicher, dass die Fahrzeuge auf ihren Routen bleiben und die Waren an Bord nicht manipuliert werden. Die Leitstelle greift dazu auf die GPS-Verfolgung in Echtzeit und eine automatische Überprüfung der Reiseroute zurück, die Mitarbeiter umgehend informiert, wenn ein Fahrzeug von seiner geplanten Route abweicht. Auf Wunsch kann dies auch durch eine Bord-Kamera im Fahrzeug selbst ergänzt werden. Neben Videoaufnahmen kann im Einzelfall auch auf Live-Videomaterial zugegriffen werden, um den Status des Fahrzeugs bei ungewöhnlichen Aktivitäten zu bestätigen. Verantwortliche aus der Lagerverwaltung profitieren von Informationen über sich dem Gelände nähernde Fahrzeuge und wären so in der Lage, das Verkehrsaufkommen im Voraus besser zu planen.
Barcode-Integration
Die Möglichkeiten bei der Paketverfolgung haben sich in den letzten zwanzig Jahren deutlich weiterentwickelt. Neue Informationstechnologien schaffen aber auch hier neuen Raum für Verbesserungen. Zwar bieten aktuelle Tracking-Systeme relevante Informationen über die Reise eines Pakets vom Ursprung bis zum Ziel, der Detailgrad ist dabei aber meist unzureichend. Ein solcher Mangel an Granularität erschwert es Spediteuren, Tracking-Daten für andere Prozesse zu nutzen. Vereinheitlichte Technologien können dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, indem sie Tracking-Daten mit den Informationen von verfolgten Fahrzeugen und den Überwachungssystemen auf dem Betriebsgelände verbindet. Das System sammelt die Informationen aller zur Paketverfolgung eingesetzter Scanner und erhält so einen ganzheitlichen Überblick aller Lieferungen, um beispielsweise vermeidbare Verluste zu verhindern.
Immer wissen, wo sich ein Paket befindet
Vereinheitlichung bedeutet, dass Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander verbunden werden, um aus den Ergebnissen einen vollumfänglichen Überblick aller aktuellen Vorgänge zu erhalten und diese zu optimieren. In der Paketverfolgung bedeutet dies, die Daten von jedem Scanpunkt zu sammeln, unabhängig von der eingesetzten Hardware. Diese Daten werden in einer zentralen Plattform mit den Informationen aus der Zutrittskontrolle, der Videoüberwachung und des Flottenmanagements verwaltet und ermöglichen Nutzern so einen umfangreichen Einblick. Mithilfe von Videomaterial können beispielsweise Pakete auf ihrem Weg durch die Einrichtung verfolgt und der Scanvorgang validiert werden. Gleichzeitig profitiert die Schadensverhütung von einem solchen System, da es Verantwortliche alarmiert, falls ein Paket von seiner geplanten Route abweicht. Jeder Scan eines Pakets erzeugt dabei ein Lebenszeichen, das von Videokameras in Sichtweite überprüft werden kann – eine große Hilfe bei laufenden Ermittlungen. So erkennt das System, wenn ein Fahrer eine Kiste an der Laderampe vergisst, ein Paket vom Förderband fällt oder etwas auf illegalem Wege entwendet wird. Sobald ein geplanter Scan verpasst wurde, wird die Leitstelle automatisch alarmiert.
Die Zukunft heißt Vereinheitlichung digitaler Informationen
Ein Paket legt oft einen langen Weg zurück, auf dem es durch die Hände zahlreicher Menschen geht. Vereinheitlichung gibt Spediteuren das Rüstzeug und geeignete Tools an die Hand, bei Zwischenfällen den gesamten Prozess zu überblicken und so die Aufklärung von Zwischenfällen zu beschleunigen. Bis jetzt gab es keine Möglichkeit, Videodaten, Tracking-Historie, Echtzeit-Lokalisierung von Fahrzeugen und Informationen zur physischen Geländesicherheit zu zentralisieren. Ein Großteil dieser Informationen befindet sich normalerweise in separaten, nicht vernetzten Systemen, was die Sichtbarkeit von Aktivitäten einschränkt, die auf vernetzte Daten beruhende Zusammenarbeit behindert und die gesamte Branche isoliert dastehen lässt.
Die optimale Lösung für diese Herausforderung ist die Vereinheitlichung digitaler Informationen über alle Versand- und Logistikaktivitäten hinweg, angefangen von der Lagerverwaltung, über die Barcode-Integration bis hin zum Flottenmanagement. Um das zu erreichen, bedarf es einer offenen Plattform, die Daten aus unterschiedlichen Quellen integrieren kann. Dazu muss sich diese Plattform mit allen derzeit noch getrennt voneinander arbeitenden Systemen verbinden, relevante Daten sammeln, diese aufbereiten und analysieren. Spediteure erhalten auf diesem Wege ungeahnte Möglichkeiten, um verloren gegangene Pakete zu identifizieren, auf Zwischenfälle im Kfz mithilfe von Informationen aus dem Fahrzeug sowie der Fahrzeugumgebung schnell zu reagieren und so die Unversehrtheit der Fracht in allen Phasen der Lieferkette sicherzustellen. Das Konzept der Vereinheitlichung gibt Transport- und Logistikunternehmen heute bereits die Tools von morgen an die Hand.
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