Lünendonk-Studie: Unternehmen investieren stärker in Umweltschutzmaßnahmen
Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit sind inzwischen ein wesentlicher Bestandteil des Facility Managements. Das ist das Ergebnis der aktuellen Lünendonk-Studie 2020 „Facility Management in Deutschland – Eine Analyse des Facility-Management- Marktes aus Nutzersicht“, für die 173 Auftraggeber analysiert wurden. Die Studie wurde nach 2018 und 2019 bereits zum dritten Mal durchgeführt und ermöglicht damit erstmals belastbare Ableitungen zu Entwicklungen.
Die Studie wurde mit freundlicher Unterstützung der Brancheninitiative „Facility Management – die Möglichmacher“ Anfang 2020 durchgeführt und steht ab sofort zum kostenfreien Download bereit. Sie erscheint anlässlich der Servparc, die in diesem Jahr als digitales Event stattfindet.
Ökologische Services als Vergabevorteil
Neben der grundsätzlichen Marktdynamik widmet sich die Studie in diesem Jahr in einem Schwerpunkt dem Beitrag des Facility Managements zum Umwelt- und Klimaschutz der Unternehmen in Deutschland. Zwei Drittel der Teilnehmer geben an, dass sich aus der öffentlichen Thematisierung in den Medien die Einstellung im Unternehmen in Bezug auf Facility Services verändert hat.
Umweltfreundliches Handeln hat im Markt inzwischen einen hohen Stellenwert. Auftraggeber erwarten von ihren Facility-Dienstleistern Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur ökologischen Nachhaltigkeit. Nannten im Vorjahr noch elf Prozent der Studienteilnehmer diese Kompetenz als besonders wichtig, sind es in diesem Jahr bereits 17 Prozent. Dienstleister, die umweltfreundliche Facility-Service-Konzepte aufweisen können, erhalten damit zunehmend einen Vergabevorteil. Studienautor Thomas Ball kommentiert: „Das Ergebnis zeigt, dass in der Breite der Wirtschaft ein Umdenken in Bezug auf Nachhaltigkeit stattgefunden hat. Der Facility-Service-Markt ist darauf seit vielen Jahren vorbereitet.“
Etablierte Maßnahmen zum Umweltschutz
Bisher wurden vor allem schnell umsetzbare Maßnahmen in den Unternehmen etabliert. So geben 60 Prozent der Teilnehmer an, dass sie die Anfahrt mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz unterstützen oder die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln durch Jobtickets fördern. Rund die Hälfte verzichtet bereits auf Einwegprodukte – insbesondere in der Betriebsgastronomie – und überprüft regelmäßig Energieeinsparpotenziale.
In den nächsten drei Jahren planen viele Unternehmen Investitionen in weitere Maßnahmen. Beispiele hierfür sind Ladeinfrastrukturen für Elektromobilität oder Verpflegung der Mitarbeiter in biologischer oder regionaler Qualität. Um solche investitionsbedürftigen Maßnahmen zu verwirklichen, stellt ein Drittel der 172 antwortenden Unternehmen ein festes Umweltschutzbudget zur Verfügung. Weitere 22 Prozent ermöglichen die Bereitstellung von Geldern auf Antrag und prüfen auf Einzelfallbasis.
Lena Krumm, Co-Autorin der Studie, ergänzt abschließend: „Die Motivation der Unternehmen resultiert aus zwei Quellen: Umwelt- und Klimaschutz haben als gesamtgesellschaftliche Aufgabe deutlich an Bedeutung gewonnen und werden von Arbeitnehmern immer stärker eingefordert."