07.07.2025 • Topstory

Private Sicherheit – öffentliche Aufgabe?

Die Innere Sicherheit zu gewährleisten, ist Aufgabe des Staates. Dazu gehört der Schutz des Staates und der Gesellschaft vor Kriminalität, Extremismus, Terrorismus und den damit verbundenen Bedrohungen. Die Innenministerkonferenz (IMK) betrachtet die private Sicherheitswirtschaft schon seit einigen Jahren als festen Bestandteil der Sicherheitsarchitektur in Deutschland. Angesichts dieser Bewertung und der allgemeinen Sicherheitslage ist die Frage nach der zukünftigen Rolle der privaten Sicherheitswirtschaft zur Aufrechterhaltung der Inneren Sicherheit berechtigt. Der Buchautor, Unternehmens- und Sicherheitsberater Siegfried Hüsgen geht ihr in seinem Beitrag für GIT SICHERHEIT nach.

Person im dunkelblauen Anzug mit hellblauem Hemd und gemusterter Krawatte vor...
Siegfried Hüsgen, Coautor des Buches „Führung und Personalmanagement für die Sicherheitswirtschaft“, Boorberg 2024
© Siegfried Hüsgen

Bedeutung der privaten Sicherheitswirtschaft

Nach Angaben des BDSW hat die Branche in der Wirtschaftsklasse 80 zurzeit fast 294.000 Beschäftigte in fast 6.000 Unternehmen, die einen Umsatz im Jahr 2024 von 14,13 Mrd. Euro erwirtschaftet haben. Mit Stand vom 30.9.2024 sind die wesentlichen Einsatzgebiete der Werk- und Objektschutz (26%), der Empfangsdienst (12%), Schutz von Flüchtlingsunterkünften (10%), Luftsicherheit (9%), Einzelhandel (6%), Verwaltung (5%), Veranstaltungs- und Ordnungsdienst (5%), Geld- und Wertdienst (4%), Revier- und Streifendienst (4%), Notruf- und Serviceleitstellen (4%), Öffentlicher Personennahverkehr (3%), Militärische Einrichtungen (3%), Detekteien (3%), Sicherungsposten bei Gleisarbeiten (2%), mit jeweils 1 % folgende die Kerntechnischen Anlagen, die Citystreifen mit Personenschutz, der Arbeits, Gesundheit- und Umweltschutz sowie die Werkfeuerwehren.
Auch die Sicherheitswirtschaft unterliegt, wie alle anderen Wirtschaftsbereiche, einem Struktur- und Demografiewandel sowie fortschreitenden technischen Innovationen. Die Megatrends und Markttreiber der Sicherheitswirtschaft beinhalten sowohl Chancen als auch Risiken.
In den letzten Jahren hat es einen Paradigmenwechsel von der reinen Bewachung mittels überwiegend personeller Ressourcen (Mannstunden) hin zu einem zunehmenden Einsatz von Sicherheitstechnik und digitalen Systemen sowie der Kombination aus beiden Geschäfts-feldern, zur sogenannten „Solution“, gegeben.
Zu den Aufgaben und Einsatzgebieten der Branche gehören u. a. Sicherheitsdienstleistungen zum Schutz von Objekten und Unternehmen der kritischen Infrastrukturen (KRITIS), von Veranstaltungen und Events, im Öffentlichen Personenverkehr (ÖPV), in Aufnahme-einrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber und Flüchtlinge.
Obgleich die private Sicherheitswirtschaft zahlreiche Dienstleistungen innerhalb kritischer Anlagen ausübt, wird sie selbst als Wirtschaftszweig bzw. Branche nicht als solche eingestuft.
Da die private Sicherheitswirtschaft aus Sicht der Innenministerkonferenz schon seit Jahren ein fester Bestandteil der Sicherheitsarchitektur der Inneren Sicherheit ist, strebt die Branche eine ganzheitliche Zugehörigkeit zur kritischen Infrastruktur an. 

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