Systemintegration: Roman Steinhoff, Geschäftsführer Interflex Datensysteme im Interview
Systemintegration: Roman Steinhoff, Geschäftsführer Interflex Datensysteme im Interview.Kombinierte Soft- und Hardwaresysteme für Zeitwirtschaft, Personaleinsatzplanung, Sicherheit...
Systemintegration: Roman Steinhoff, Geschäftsführer Interflex Datensysteme im Interview. Kombinierte Soft- und Hardwaresysteme für Zeitwirtschaft, Personaleinsatzplanung, Sicherheit und Zutrittskontrolle: Seit mehr als 30 Jahren ist Interflex Datensysteme auf dem Markt, biometrische Zutrittskontrolle, berührungslose Identifikation und Betriebsdatenerfassung gehört heute zum Portfolio der Stuttgarter. Die Integration von Sicherheitslösungen ist von Anbeginn ein Thema.
Matthias Erler von GIT SICHERHEIT hat Roman Steinhoff, Geschäftsführer Interflex Datensysteme und Vice President Integration Business, Ingersoll Rand Security Technologies, zum Mehrwert befragt, der aus dieser Integration zu erwarten ist.
GIT SICHERHEIT: Individuelle Sicherheitslösungen in Unternehmen sind häufig das Ergebnis einer längeren Historie, in deren Verlauf eine aus Einzelkomponenten bestehende Gemengelage entstanden ist. Kann man damit – etwa aus Kostengründen – leben oder entstehen dadurch ernstzunehmende Schlupflöcher im Sicherheitskonzept?
R. Steinhoff: Sicherheitslösungen wachsen durch die Expansion eines Unternehmens mit. Es liegt auf der Hand, dass sich über Jahre oder gar Jahrzehnte des Wachstums die Sicherheitsanforderungen entwickeln. Wenn ein Kunde vor 30 Jahren mit 50 Mitarbeitern und einer einfachen Tür-auf/Türzu- Lösung begonnen hat, war das meist nur ein Sicherheitssystem mit wenigen Einzelkomponenten wie Ausweise und Terminals.
Heute hat ein solcher Kunde mehrere hundert Beschäftigte und ist meist international mit diversen Standorten vertreten. In der Zeit des Wachstums erweitern sich auch die Koordinaten der Sicherung von Mensch und Gebäude, beispielsweise durch Biometrie, CCTV und Offline-Komponenten. Da geht es dann nicht nur um mögliche Schlupflöcher, sondern um die Notwendigkeit eines individuellen, gesamtheitlichen Sicherheitskonzepts, das aus unserer Sicht nur durch eine leistungsfähige Komplettlösung abzudecken und zu realisieren ist.
Ein individuelles und also beratungsintensives Geschäft …
R. Steinhoff: Wir müssen täglich die Fragen beantworten, wie flexibel wir auf neu identifizierte Anforderungen reagieren können und welche Optionen für reibungslose Integration zusätzlicher Komponenten innerhalb der bestehenden Lösung verfügbar sind. Würde ein global agierender Kunde mit einer vergleichbaren Sicherheitskonzeption von vor 30 Jahren agieren, hätte er ein massives Problem. Deshalb ist heute eine nachhaltige Beratung entscheidend. Wir müssen zuerst mit dem Kunden oder Interessenten zusammen eruieren, welcher Grad an Sicherheit erreicht werden soll und was die effizienteste Lösung dafür ist.
Die reibungslose Integration bildet dabei den Kern. Was nutzen einem Anwender günstig eingekaufte Einzelkomponenten, die eine Detailaufgabe abdecken, wenn sie im Zusammenspiel mit Software oder anderen Komponenten versagen? In der Realität ist das Folgeinvestment zur Ablösung und Einbindung eines solchen Stand-alone Systems richtig teuer und übertrifft in der Regel die zunächst erzielte Ersparnis bei weitem.
Diese Erkenntnis dürfte doch den Trend in Richtung Komplettangebot lenken?
R. Steinhoff: Auf den ersten Blick kommen für viele Interessenten nur Einzelkomponenten in Betracht. Wenn jedoch zum x-ten Mal der Beschaffungsprozess für eine weitere Teillösung mit Eigenrecherche und -auswahl durchlaufen werden muss, ist das zeitraubend, aufwendig und kann nerven. Deshalb stellen wir fest, dass sich immer mehr Interessenten und Kunden auf Basis einer sinnvollen Konzeption einen Komplettanbieter wünschen, der als Generalunternehmer und einzige Quelle (Single Source) die Realisierung der Installation aller Komponenten übernimmt. Dies ist ein wichtiges Servicemerkmal über die letzten Jahre geworden. Der Kunde kann so sicher sein, dass alle Komponenten zusammen passen und er nach vereinbarter Projektdauer eine funktionsfähige Lösung hat. Das gilt sowohl beim Ablösen von Altsystemen, beim Aufbau von neuen Lösungen als auch beim Ausbau von bestehenden Komplettlösungen – die gewünschte Sicherheit ist damit gewährleistet.
Worin besteht der Mehrwert der Integration von Offline-Komponenten im Einzelnen?
R. Steinhoff: Unsere Kunden können vorhandene Ausweissysteme auch an Türen nutzen, die nicht in die Online-Zutrittskontrolle eingebunden sind und die nicht teuer verkabelt werden müssen. Dabei spürt der Anwender keinen Unterschied zu einer Online-Lösung mit Software, Terminals und Ausweissystemen. Mit NetworkOnCard lassen sich sogar bestehende Zutrittsprofile nutzen, die zuvor in der Software mit Berechtigungen für diese Offline-Komponenten ergänzt sind. Um ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten werden die Berechtigungen täglich neu auf den Ausweis geladen – praktischerweise bei der morgendlichen Zeitbuchung am Masterterminal.
Das Beispiel verdeutlicht, wie mit einem pfiffigen Ansatz, Bestehendes mit neuen Anforderungen zu verknüpfen und zu einer innovativen Lösung auszubauen ist. Nun machen ja so zahlreiche Anwendungen wie Zutrittslösung, Zeiterfassung, Personaleinsatzplanung, Gebäudeautomation oder Betriebsdatenerfassung die Aufgabe der Integration ausgesprochen komplex. Dazu kommt häufig der Umstand, dass für jedes Ressort andere Verantwortlichkeiten im Unternehmen bestehen.
Wie lässt sich hier überhaupt Investitionssicherheit erreichen?
R. Steinhoff: Gerade bei einem ständig wachsenden Umfang gewährleisten integrierte Komplettlösungen ein Maximum an Investitionsschutz gegenüber Stand-alone Systemen, da die steuernde Software-Plattform als Integrationskern fungiert. Wenn Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen konzentrieren und schnell sind, um innovative Komponenten sukzessive zu integrieren oder anzubinden, ist die Investition sicher. Unsere Kunden kommen dabei in den Genuss ständiger Updates oder Upgrades und haben Zugriff auf die aktuellste Software-Version oder auf Neuentwicklungen wie unsere IF 6040.
Damit ist die mögliche Anbindung neuer Komponenten optional für jeden Kunden inklusive. Der Anwender bestimmt selbst seinen Nutzungsgrad und hat so wiederum das was er wirklich braucht. Wobei er für die Zukunft für jede Erweiterung flexibel und vorbereitet ist. Das anwendungsübergreifende Zusammenwachsen hat zudem einen entscheidenden Vorteil, die Daten der unterschiedlichen Anwendungen lassen sich vielfältig nutzen und sind immer konsistent. Die Erfahrung zeigt, dass bei unseren Kunden der Netzwerkgedanken sehr oft im Vordergrund steht. Das hilft auch bei unterschiedlichen Verantwortlichkeiten. Für uns stellt das aber keine Schwierigkeit dar, denn wir wissen, dass unsere Entscheider Verantwortliche für Sicherheit, HR, IT oder Geschäftsführer sind.
Ist die nachträgliche Integration zu einer maßgeschneiderten Gesamtlösung heute problemloser als es einmal war?
R. Steinhoff: Standards und Erfahrung erleichtern eine nachträgliche Integration entscheidend. Das war vor Jahrzehnten natürlich viel schwieriger. Damals gab es eine Vielzahl von Komponenten noch nicht. Denken Sie an die Biometrie, die vor rund 15 Jahren erstmals bei Hochsicherheitsanwendungen zum Einsatz kam – heute haben wir alle akzeptierten Prüfverfahren integriert und beim Kunden für unterschiedlichste Sicherheitslevels in der Anwendung.
Offene Software-Architekturen und standardisierte Protokolle vereinfachen zudem die Anbindungen eindeutig. Unser Erfolg liegt hier aber vor allem in einer leistungsfähigen eigenen Entwicklung. Denn die Kolleginnen und Kollegen dort ermöglichen diese maßgeschneiderten Gesamtlösungen.
Herr Steinhoff, besten Dank für das Gespräch.
K o n t akt
Interflex Datensysteme GmbH & Co. KG, Stuttgart
Ingersoll Rand Security Technologies
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