Was ist eigentlich ein selbstüberwachendes Not-Halt-Gerät?
Wie funktioniert ein herkömmlicher Not-Halt? Die Produktion von Waren und Gütern geschieht größtenteils über sehr komplexe und umfangreiche Produktionsanlagen. Diese Anlagen werd...
Wie funktioniert ein herkömmlicher Not-Halt?
Die Produktion von Waren und Gütern geschieht größtenteils über sehr komplexe und umfangreiche Produktionsanlagen. Diese Anlagen werden heutzutage nicht mehr als Komplettsystem betrieben, sondern in einzelne Bereiche unterteilt. Diese Unterteilung hat den Vorteil, dass Anlagen schneller an Produktionsänderungen angepasst werden können und im Ganzen ausfallsicherer sind. Der modulare Aufbau bringt aber noch andere Vorteile. Unter anderem lassen sich damit die einzelnen Bereiche jeweils durch ein Not-Halt Gerät absichern. Gibt es einen Fehler in der Produktion oder besteht Gefahr für eine Person, wird durch Betätigen der jeweiligen Not-Halt Taste der entsprechende Teil der Anlage in einen sicheren Zustand gebracht, der Rest des Systems bleibt aber weiterhin in Betrieb. Beim Einsatz von Not-Halt Geräten sollte allerdings immer beachtet werden, dass die Not-Halt Funktion eine ergänzende Schutzmaßnahme ist und nicht als Ersatz für Schutzmaßnahmen oder Sicherheitsfunktionen angewendet werden darf.
Ein Not-Halt Gerät besteht – einfach dargestellt – aus einem roten Taster, dem sogenannten Pilzknopf, und einem Kontaktgeber, der mit der elektrischen Steuerung der Anlage verbunden ist. Die Betätigung des Not-Halt erfolgt über den Pilzknopf. Wird der Pilzknopf in einer Notsituation betätigt, wird über den Kontaktgeber ein Signal zum Anhalten der Anlage an die elektrische Steuerung gegeben. Durch das Betätigen wird der Pilzknopf zusätzlich verriegelt und kann, je nach Ausführung, durch Drehen, Schlüsselentriegelung oder Ziehen entriegelt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Anlage solange im sicheren Zustand verbleibt, bis der Schaden oder die Gefahr beseitigt wurde.
Not-Halt Geräte sind ein wichtiger Sicherheitsaspekt für Mensch und Maschine. Daher soll der korrekte Gebrauch und die Funktionalität durch verschiedene Maßnahmen sicher gestellt werden:
Um das versehentliche Auslösen eines Not-Halt durch Unachtsamkeit zu verhindern, muss zuerst ein gewisser Druckwiderstand überwunden werden, bevor dieser komplett durchgedrückt werden kann und einrastet. Zusätzlich lässt sich der Zustand eines Not-Halt über eine Schaltstellungsanzeige erkennen.
Will man das Abschalten von Anlagen oder Maschinen durch Not-Halt Geräte zuverlässiger machen, kann man durch einen zweiten Öffner-Kontakt ein redundantes System erzeugen. Das Signal zum Anhalten erfolgt auch dann, wenn einer der beiden Kontakte wegen eines elektrischen Fehlers (z.B. Leitungsunterbrechung, Kurzschluss) den neuen Zustand nicht signalisieren kann. Aber diese Sicherheitsmaßnahme versagt, wenn das Not-Halt Gerät unsachgemäß montiert oder beschädigt
wurde und der Pilzknopf nicht richtig mit dem Kontaktgeber verbunden ist. Das Betätigen der Not-Halt Taste hat dann keine Auswirkung mehr auf den Kontaktgeber und bleibt wirkungslos.
Wie funktioniert die Selbstüberwachung?
Um auch diese Sicherheitslücke zu schließen, gibt es die selbstüberwachenden Not-Halt Geräte von Schlegel. Die Selbstüberwachung erfolgt über einen zusätzlichen Schließerkontakt. Ist der Pilztaster korrekt mit dem Kontaktgeber verbunden, ist auch die Verbindung zur elektrischen Steuerung vorhanden. Geht diese Verbindung zwischen Pilzknopf und Kontaktgeber jedoch verloren, verhält sich das Not-Halt Gerät ähnlich einem Betätigen der Not-Halt Taste und löst das Signal zum Anhalten der Anlage aus.
Selbstüberwachung bedeutet daher: Sind Pilzknopf und Kontaktgeber nicht korrekt miteinander montiert, lässt sich das System nicht in Betrieb nehmen oder schaltet ab, wenn beide im laufenden Betrieb getrennt werden.