Zutrittskontrolle mit Zukunft: DSGVO-konform, modular und wirtschaftlich
Elektronische Zutrittslösungen stehen heute vor einer doppelten Herausforderung: Auf der einen Seite steigen die Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz – getrieben durch Vorgaben wie die NIS-2-Richtlinie, das KRITIS-Dachgesetz oder die EU-DSGVO. Auf der anderen Seite erwarten Betreibende möglichst wirtschaftliche, langlebige und flexibel erweiterbare Systeme, die sich in bestehende Infrastrukturen integrieren lassen. Ein Beitrag von Dr. Volker Brink, Leiter Produktmanagement Zutrittsorganisation, Aug. Winkhaus SE & Co. KG.
Das Verständnis davon, was ein investitionssicheres System ausmacht, hat sich gewandelt: Zutrittssysteme müssen nicht nur funktional und zuverlässig arbeiten, sondern auch langfristig betreibbar, rechtlich konform und technologisch anschlussfähig bleiben. Die Planung verlangt daher eine ganzheitliche Perspektive – über die rein technische Lösung hinaus. Anbieter wie Winkhaus verfolgen diesen Ansatz mit modular erweiterbaren Systemen und setzen auf offene Schnittstellen und kontinuierliche Softwarepflege.
Was Systeme anpassbar und gesetzeskonform macht

Eine investitionssichere Zutrittslösung kann über viele Jahre hinweg zuverlässig betrieben, erweitert und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden – sowohl technisch als auch rechtlich und wirtschaftlich. Dazu gehört eine robuste Hardware, die manipulationssicher ist und auch unter rauen Bedingungen funktioniert. Ebenso wichtig ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Anwendersoftware, die auch mit modernen IT-Infrastrukturen kompatibel sein und sicherheitstechnisch aktuell bleiben muss. Die langfristige Verfügbarkeit von Komponenten sowie ein stabiler Herstellersupport sichern den Betrieb deutlich über gesetzliche Mindeststandards hinaus. Die Möglichkeit, Anlagen stufenweise auszubauen, sowie die Nachlieferbarkeit von Komponenten bieten langfristig finanzielle Vorteile und helfen, sich flexibel auf neue Anforderungen einzustellen. In der Praxis handelt es sich oftmals um einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren, in dem eine elektronische Schließanlage sukzessive auf den Ziel-Zustand ausgebaut wird.
Die Trennung von Frontend und Backend ermöglicht eine browserbasierte Nutzung und reduziert Abhängigkeiten von lokalen Installationen. Lediglich die Webserverinstallation muss gewartet werden. Parallel greifen alle Client-Rechner über den Internetbrowser auf die Oberfläche der Anwendersoftware zu. Über standardisierte Schnittstellen lassen sich Drittanwendungen wie Zeiterfassung, Gebäudeautomation oder Active-Directory-Strukturen einfach anbinden.
Nicht zuletzt spielt auch die Nachhaltigkeit eine Rolle bei Investitionsentscheidungen: Systeme, die langfristig erweitert werden können und mit langlebigen, energieeffizienten Komponenten arbeiten, entsprechen nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch ökologischen Anforderungen. Verlässliche Lieferketten und eine weitgehende Fertigung am eigenen Standort tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen.
Zutrittssysteme vorausschauend planen
Eine sorgfältige Vorbereitung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Planung: Zunächst gilt es, eine strukturierte Bestandsaufnahme durchzuführen. Dabei werden relevante Türen, Räume und Nutzergruppen, die Anforderungen an Fluchtwege und Brandschutz sowie infrastrukturelle Gegebenheiten erfasst. Winkhaus verfügt über Objektberater, die diese Aufgabe vor Ort übernehmen können.
Organisatorische Rahmenbedingungen, etwa bei Gebäuden mit unterschiedlichen Nutzergruppen, können eine Mandantensteuerung sinnvoll machen, die eine autonome Berechtigungsvergabe durch Mieter ermöglicht. Die Integration in bestehende IT-Strukturen, beispielsweise über eine LDAPS-Anbindung, erleichtert es, die Berechtigungen zu verwalten und lässt Veränderungen in der Personalstruktur direkt in der Schließberechtigung automatisiert wirksam werden.
Auch die sofortige Sperrung von Zutrittsrechten muss möglich sein, etwa beim Verlust eines Identmediums mit Zugriff auf sicherheitskritische Bereiche. Arbeitet ein System mit einem automatischen Ablauf der Zutrittsberechtigung, beispielsweise täglich, lässt sich diese Anforderung einfach und ohne manuellen Programmieraufwand in Offline-Türkomponenten umsetzen. Ebenso relevant ist die Betriebssicherheit bei unterbrochener Netzwerkverbindung. Systeme, die Offline-Funktionalitäten mit virtueller Vernetzung kombinieren, bieten eine hohe Ausfallsicherheit.
Planungsfehler entstehen häufig durch fehlende Berücksichtigung möglicher Erweiterungen. Verändert sich im späteren Betrieb die Gebäude- oder Abteilungsstruktur, muss sich das System ohne grundlegende Umrüstungen anpassen lassen. Auch der Wartungsaufwand ist in der Planung zu berücksichtigen: Türkomponenten im Außenbereich oder an sicherheitskritischen Türen sollten robust ausgelegt sein und keine Angriffsfläche für unbeabsichtigte oder bewusste Beschädigung bieten. Gleichzeitig müssen sie möglichst wartungsarm sein.

Zutrittskontrolle: DSGVO-konform und zukunftssicher
Zutrittskontrollsysteme müssen personenbezogene Daten DSGVO-konform verarbeiten: Funktionen wie rollenbasierte Zugriffskonzepte (beispielsweise mit Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip beim Zugriff auf Bewegungsdaten) sind ebenso unerlässlich wie automatisierte Löschroutinen.
Moderne Systeme wie blueEvo von Winkhaus werden diesen rechtlichen und sicherheitsbezogenen Anforderungen gerecht. Das System schützt Gebäude zuverlässig durch manipulationssichere Komponenten, lässt sich flexibel in Bestandsobjekte integrieren und funktioniert dank Virtual Network Hubs auch bei Ausfall der Online-Verbindung bis zu 31 Tage lang autark – und ermöglicht selbst dann die automatische Aufbuchung von Zutrittsrechten mit vorgesehenen Berechtigungsintervallen von meist einem Tag. Die Anwendersoftware erfüllt die Vorgaben der DSGVO und bietet Funktionen wie rollenbasierte Datenzugriffe oder automatische Löschroutinen. Aufgrund einer intuitiven Oberfläche und zentraler Rechtevergabe lässt sich auch eine große Anlage problemlos verwalten.

Verantwortung des Herstellers
Dokumentationen, Schulungen, Whitepaper und durchdachte Tools für Ausschreibungen – ergänzt durch Produktvorführungen und die Anfertigung von Sonderzylindern. Manche Unternehmen bieten Sonderlösungen wie individuell gefertigte Zylinder sowie Unterstützung bei der Softwareintegration und Softwarepflege über einfache und planbare Preismodelle. Zudem spielt die langfristige Verfügbarkeit von Systemkomponenten eine entscheidende Rolle. So garantiert Winkhaus eine langfristige Nachlieferbarkeit seiner Produkte.
Produktsysteme wie Blue Evo sind auf Langlebigkeit und Wandel ausgelegt und mit bestehender Hardware kompatibel: Selbst bereits 26 Jahre alte Blue Chip-Systeme sind erweiterbar. Solche Zutrittslösungen ermöglichen den Betrieb einer Vielzahl von Identmedien und Türkomponenten innerhalb einer einzigen Anlage. Bestehende Türen lassen sich in der Regel ohne großen Aufwand nachrüsten, da Elektronikzylinder ohne Türverkabelung in kürzester Zeit installiert werden können.
Winkhaus kann neue Anforderungen durch Software- und Firmwareupdates in bestehende Systeme integrieren: Spezielle Lösungen unterstützen die Integration in vorhandene Systemlandschaften und erlauben beispielsweise die Umsetzung zentraler Identitätsmanagementstrategien.
Die Investitionssicherheit elektronischer Zutrittssysteme zeigt sich somit nicht allein in der Technik, sondern im Zusammenspiel aus Service, Weiterentwicklung und verlässlicher Partnerschaft. Blue Evo bietet dafür eine belastbare Plattform – für Gegenwart und Zukunft.