Zutrittskontrollsystem für sicheres Warenhandling
Nur eine durchgängig sichere Supply Chain bietet nach Einschätzung der US-Zollverwaltung höchste Terrorismus-Sicherheit bei der Einfuhr von Waren in die USA. Die Teilnehmer an der ...
Nur eine durchgängig sichere Supply Chain bietet nach Einschätzung der US-Zollverwaltung höchste Terrorismus-Sicherheit bei der Einfuhr von Waren in die USA. Die Teilnehmer an der Warenkette sind entsprechend des Customs-Trade Partnership Against Terrorism aufgefordert, eine Reihe organisatorischer und technischer Maßnahmen umzusetzen. Sick bietet mit Logistic Access Control LAC ein Zutrittskontrollsystem an, das ein sicheres Warenhandling ausschließlich durch autorisierte Personen gewährleistet.
Beim LAC handelt es sich um eine einsatzfertige Komplettlösung aus Lasermesstechnik, RFID und integrierter Software. Entwickelt wurde sie in Anlehnung an die Zielsetzungen der Customs-Trade Partnership Against Terrorism (C-TPAT) sowie den Maßgaben zur Erlangung des europäischen Zertifikates „Authorised Economic Operator" (AEO). Die Sensorik ist in der Lage, Personen und Fahrzeuge in der Bewegung, d. h. unter Beibehaltung des Materialflusses, zu erfassen und sie mit Hilfe von kodierten Transponder-Ausweisen zu identifizieren. Unberechtigte werden sicher erkannt und am unbemerkten Zugang in einen anderen Bereich gehindert. Mit Hilfe intelligenter Filteralgorithmen und Plausibilitätsfunktionen bietet das LAC zudem ein Höchstmaß an Manipulationssicherheit.
Sicherheit im Warenverkehr über die gesamte Supply Chain
Als Folge der Anschläge vom 9. September 2001 befassen sich seit über 10 Jahren internationale Gremien mit dem Schutz des internationalen Handelsverkehrs gegen terroristische Anschläge. In der Folge entstand eine Vielzahl von Vorschlägen, auf welche Weise bei den verschiedenen Beteiligten am Warenverkehr eine sichere Supply Chain vom Versender bis zur Flugzeugverladung umgesetzt werden kann. Im Juni 2005 hat die WCO (World Customs Organization / Welt Zoll Organisation) ein globales SAFE-Framework auf den Weg gebracht, in dessen Zuge u a. in Europa der „Authorised Economic Operator", der „Zugelassene Wirtschaftsbeteiligte" eingeführt wurde. Die AEO-Zertifizierung, z. B. das „Customs Simplifications / Security and Safety certificate (AEO F), ist seit dem Jahr 2008 möglich und hat das Ziel, in der gesamten Supply Chain für durchgängige Sicherheit beim Warenhandling zu sorgen. Gleichzeitig eröffnet sich den zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten die Möglichkeit, als AEO die Zollformalitäten bei der Wareneinfuhr in die USA deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Mit diesem „Köder" arbeitet auch die Customs-Trade Partnership Against Terrorism - eine Sicherheitspartnerschaft zwischen der US-Zollbehörde und der amerikanischen Wirtschaft zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Importeure, Frachtführer, Produzenten und Vertreter - alle Supply Chain-Beteiligten können daran teilnehmen und als „Bekannte Verlader" nach C-TPAT anerkannt werden. Sie profitieren über die beschleunigte Zollabfertigung hinaus von der Zuweisung zu einem individuellen Zollbeamten, von einer niedrigeren Risikokennziffer - und damit von weniger Zufallsprüfungen - sowie vom Zugang zum Zahlungsaufschub-System für Eingangsabgaben. Unter dem Strich subsummiert sich dies zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen, die sich nicht an C-TPAT beteiligen.
C-TPAT und AEO fordern organisatorische und technische Maßnahmen
Bis etwa Mitte des Jahres 2013 werden die Anforderungen aus C-TPAT bzw. AEO wirksam, so dass die Beteiligten am Warenverkehr bis dorthin Zeit haben, sich als „Bekannter Verlader" nach C-TPAT bzw. kompatibel dazu als „Zugelassener Wirtschaftbeteiligter" durch AEO-Behörden zertifizieren zu lassen, um dann gleich zu Beginn die Vorteile zu erhalten. Die Unternehmen der verschiedenen Stufen in der Warenverteilungskette werden aufgefordert, nach vorgegebenen Richtlinien Sicherheitsprogramme umzusetzen, deren Durchführung stichprobenhaft vom Zoll überwacht wird.
Die Aktionen und Kontrollen beziehen sich zum einen auf organisatorische Maßnahmen, z. B. auf die Überprüfung der Mitarbeiter des Unternehmens sowie deren Bildung und Ausbildung. Zum anderen werden hohe technische Anforderungen gestellt, u.a. an die Sicherheit von Verpackung, Transport und Verschiffung, an das Risikomanagement des Unternehmens und an die Werkssicherheit. Hierunter fallen insbesondere Zugangskontrollen zu einzelnen Betriebsteilen, zu Software-Programmen, zu Transporteinrichtungen sowie zu Lagerbereichen. Diese physikalische Sicherheit des Lieferprozesses umzusetzen erfordert eine Reihe von Maßnahmen, z. B. von der Errichtung von mechanischen Barrieren und Zäune sowie die Absicherung der Transportcontainer und des Ladebereichs - Perimeterschutz - bis zur möglichen Absicherung der Fassade und Daches des Logistikbereiches einschließlich der Zu- und Abgangsbereiche im Rahmen des Gebäudeschutzes. Der hierbei wesentliche Aspekt ist die Einrichtung eines lückenlosen Zutrittskontrollsystems - das aber nicht den Warenfluss behindern und die Versand- bzw. Umschlagleistung behindern darf.
Gefragt sind Systemlösungen, die nicht nur Personen erkennen und identifizieren können, sondern auch in der Lage sind, dem Problem des „Tailgating" einen Riegel vorzuschieben: Es muss sichergestellt werden, dass nur eine berechtigte Person die Zutrittskontrolle passiert - und keine andere Person unerkannt durch ein noch offenes Tor hindurchschlüpfen kann. Das Ziel: Fracht darf unberechtigten Personen auf keinen Fall zugänglich sein - weder beim innerbetrieblichen Transport und bei der Lagerung noch bei der Warenübergabe.
LAC: Zoll-Konformes Zutrittskontrollsystem für die Intralogistik
Das LAC (Logistic Access Control) vereint die Technologien der berührungslosen Lasermessung und der Long Range-Identifikation in einem einsatzfertigen Komplettsystem. Hinzu kommt die integrierte Auswerte- und Überwachungssoftware - das LAC läuft also autonom und benötigt keine externe Auswerteeinheit oder einen separaten PC. Es kann als Stand-alone System oder im Netzwerk eingebunden sowie an gängige Einbruchmelde- und Alarmanlagen angeschlossen werden. Sensortechnisch kommen im LAC der Lasermesssensor LMS123 sowie das UHF-Identifikationssystem Interrogator RFU630 zum Einsatz.
Der LMS123 - der in modifizierter Ausführung als LMC12x das VdS-Zertifikat nach Klasse C besitzt und auch der Empfehlungspraxis der Polizei entspricht - ist ein aktiv tastender Scanner. Mit einer Winkelauflösung von 0,5° und Scanfrequenzen bis 50 Hz sendet er einen unsichtbaren Laserimpuls fächerförmig im 270°-Winkel aus und misst die Zeit bis zum Empfang der Reflexionen. Dabei können mehrere simultan aktive 2D-Überwachungsfelder parametriert und so beispielsweise eine virtuelle Schleuse eingerichtet werden. Beim Einsatz im LAC wird es dadurch z. B. möglich zu erkennen, ob mehrere Personen hintereinander den Zugang passieren wollen. Unabhängig von den Lichtverhältnissen im Überwachungsbereich und wirksam geschützt gegen starken Lichteinfall oder gezieltes Blenden bietet der LMS123 so jederzeit ein Höchstmaß an Detektionssicherheit. Da der Sensor in einer niedrigen Laserschutzklasse arbeitet, sind keine weiteren Schutzmaßnahmen für Personen oder Gegenstände im Umfeld erforderlich. Sobald ein Stapler oder eine Person mit einem Gabelhub- oder einem Rollwagen vom LMS123 erfasst wird, triggert der Sensor das automatische Identifikationssystem.
Das Schreib-/Lesegeräte Interrogator RFU630 von Sick arbeitet im UHF-Frequenzband von 860 ... 930 MHz und kann über diese Luftschnittstelle alle RFID-Transponder identifizieren, die die Spezifikationen gemäß ISO/IEC-18000-6 oder EPCglobal erfüllen. Dadurch können beim Betrieb des LAC in vielen Fällen die bereits vorhandenen Transponder-Werksausweise weiterverwendet werden - was die Systemintegration vereinfacht und zudem Kosten spart. Die Elektronik wie auch die Antenne des Interrogator RFU630 sind in einem robusten Gehäuse aus Aluminium-Druckguss untergebracht, das je nach Anforderung Schutzart IP65 oder IP67 bietet. Der Interrogator RFU60 bietet eine Lesereichweite von fünf Metern. Dies gewährleistet einen sicheren und reibungslosen Ablauf in der Intralogistik: Der Warenfluss bleibt beim Passieren des LAC in Bewegung - weder Personen noch Prozesse müssen anhalten, um sich auszuweisen.
Intelligente Überwachung vermeidet „Tailgating"
Gemanagt werden die Funktionen von LMS123 und RFU630 von einer intelligenten LAC-Software, die in die Elektronik des LMS123 integriert ist. Neben der Zugangsregelung unterstützt die Verknüpfungsalgorithmik der Software gleichzeitig auch den Logistik-Mitarbeiter in seiner Aufsichtspflicht: Das LAC erkennt einen unbefugten Zutritt, auch wenn das Tor noch geöffnet ist. Die Möglichkeit für dieses sogenannte „Tailgating" kann aus einer Verzögerung oder einem langsamen Schließen eines Tors resultieren, aber auch dann auftreten, wenn z. B. ein Stapler oder eine Person mehrere Anhänger wie einen Zug von einem Bereich in den anderen ziehen. Ein unerkanntes Hindurchschlüpfen jeder weiteren Person durch das 2D-Überwachungsfeld wird vom Lasermesssensor sicher erkannt. Kann der RFU630 daraufhin keinen oder keinen gültigen Transponder identifizieren, erfolgt eine Alarmmeldung - optisch, akustisch oder beides.
Gleichzeitig können über das LMS123 beispielsweise vorhandene Überwachungskameras punktgenau fokussiert und nachgeführt werden. Personen ohne Berechtigung und mit u.U. unlauteren Absichten können so vor dem Zutritt erkannt werden. Personen - ob berechtigt oder nicht, die in entgegengesetzter Richtung das LAC passieren, werden durch die Erfassung und Auswertung ihrer Bewegungsrichtung sensortechnisch „ignoriert". Außerdem erkennt das LAC, ob im Überwachungsbereich Objekte dauerhaft abgestellt wurden und vermeidet somit eine Blockade des Durchgangsbereiches. Intelligenter Filteralgorithmen und Plausibilitätsfunktionen erkennen zudem Manipulationen und Überbrückungsversuche - die sichere Verfügbarkeit ist damit jederzeit gewährleistet.
Mit dem LAC bietet Sick allen Unternehmen, die eine intralogistisch sichere Supply Chain aufbauen möchten, ein hoch verfügbares Zutrittskontrollsystem an, das alle Anforderungen die Prozessüberwachung wie auch die Aufrechterhaltung des physischen Materialflusses erfüllt. Da die Entwicklung des LAC die maßgeblichen Rahmenbedingungen des C-TPAT wie auch des AEO berücksichtigt, ist bei der einsatzfertigen Komplettlösung auch ein Höchstmaß an Investitions- und Zukunftssicherheit garantiert.
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