BKA startet Forschungsprojekt zum Thema „Werte“
Das Bundeskriminalamt (BKA) und seine Mitarbeiter treten für eine offene, freie und demokratische Gesellschaft ein. Welche Werte den Beschäftigten bei der Erledigung ihrer vielfältigen Aufgaben wichtig sind, lässt das BKA in einer großangelegenen Studie eruieren.
Das Forschungsprojekt „Werte im BKA“ beleuchtet das Werteverständnis der BKA-Beschäftigten und wird sich auch mit den Wertvorstellungen von Nachwuchskräften befassen. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat den Zuschlag bekommen, das Forschungsprojekt „Werte“ im BKA durchzuführen.
Das Projekt beinhaltet eine amtsweite Befragung aller Beschäftigten des BKA. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, welche Werte den Beschäftigten besonders wichtig sind und ob diese Werte in allen Bereichen uneingeschränkt gelebt werden können. Wenn das nicht so ist, gilt es herauszufinden, warum. Hindert die Arbeitsbelastung daran, ist es das berufliche Umfeld oder möglicherweise Führungsverhalten? Wenn es nach Erkenntnis der Hindernisse gelingt, diese zu beseitigen, kann ein erheblicher Mehrwert für das gegenseitige Miteinander im Bundeskriminalamt erreicht werden. Der Abschlussbericht zu den Ergebnissen soll Ende 2022 vorliegen.
Auch vom Projekt umfasst ist das Werteverständnis und dessen Entwicklung bei Berufsanfängern. Hierfür werden 40 angehende Kriminalkommissare in qualitativen Interviews Auskunft zu ihren Wertvorstellungen geben. Dieser Teil der Studie ist auf sieben Jahre angelegt, um den Entwicklungsprozess der Teilnehmer nachvollziehen zu können. Die Werteorientierung der Mitarbeiter sei dem BKA sehr wichtig, so BKA-Präsident Holger Münch. Man biete regelmäßig offene Vorträge in diesem Themenfeld an, ermutige die Kollegen, sich mit Themen wie Antisemitismus oder Rassismus auseinanderzusetzen. Man fördere Vielfalt in den eigenen Reihen durch Schulungen, etwa zum Thema Diversity, und das BKA sei Unterzeichner der Charta der Vielfalt, in deren Rahmen regelmäßig geprüft werde, wo man ansetzen müsse, um weiterhin eine integre, wertegebundene und damit vertrauenswürdige Behörde zu bleiben.
Die Befassung mit den Werten des BKA wurde seit dem Jahr 2020 zusätzlich intensiviert, da das Bundeskriminalamt in den kommenden Jahren um rund 3.000 Beschäftigte wächst. Gleichzeitig stehen zahlreiche Mitarbeiter vor dem Pensions- bzw. Renteneintritt. Um diesen Generationenwechsel zu begleiten, gründete das BKA bereits im März 2020 eine Arbeitsgruppe zum Thema Werte, die grundlegende Empfehlungen zum weiteren Vorgehen gab. Auf dieser Grundlage wurde im Januar 2021 mit Thomas Helf, langjähriger Vorsitzender im Personalrat des BKA, der erste Wertebeauftragte des BKA ernannt. Dass das Thema Werte aktuell ist, zeigen Berichte über extremistisch motiviertes Fehlverhalten innerhalb der Polizei, die den medialen, politischen und öffentlichen Diskurs bestimmen. In Einzelfällen war auch das BKA in der jüngeren Vergangenheit betroffen. Insofern komme die Studie, die bereits seit Jahresbeginn vorbereitet werde, zur rechten Zeit, so Thomas Helf.