Die Industrie- und Handelskammern (IHK) werden ab sofort und bis auf Weiteres alle IHK-Unterrichtungen sowie Sach- und Fachkundeprüfungen einstellen. „Für die Sicherheitsbranche bedeutet dies, keine neuen Sicherheitskräfte mehr einstellen zu können,“ so BDSW Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok. Dies komme praktisch einer Verhinderung der Gewerbeausübung gleich.
„Unsere Unternehmen haben bereits durch die Probleme mit dem neuen Bewacherregister Schwierigkeiten neue Mitarbeiter zeitnah beschäftigen zu können - mit dem Wegfall der notwendigen Unterrichtungen und Prüfungen, wird sich diese Lage massiv verschlechtern“.
Besonders im Hinblick auf die momentan ungewissen Entwicklungen durch angeordnete Maßnahmen, die das öffentliche Leben betreffen, sieht der Verband die Entscheidung der IHK als äußerst kritisch an. „Es ist zu erwarten, dass immer mehr Behörden, Krankenhäuser, Altenheime, Supermärkte und Einkaufszentren ihren Zugang beschränken werden“, so Olschok. Die Polizei könne dies nicht leisten. Die Nachfrage nach privaten Sicherheitsdienstleistern werde deutlich steigen.
Aber auch in der Sicherheitsbranche sind die Krankenstände bereits sehr hoch. „Wenn den Unternehmen nun auch noch die Möglichkeit genommen wird neues Personal für erforderliche Einsätze zu qualifizieren, erhöht sich der Druck auf die noch im Einsatz befindlichen Arbeitskräfte und neue Aufträge müssten abgelehnt werden“, so Olschok. Er forderte die Landeswirtschaftsministerien, die den regelkonformen Vollzug in den Ländern überwachen, auf, „bis auf weiteres“ bei Neueinstellungen auf die IHK-Nachweise zu verzichten, um großen Schaden von den privaten Sicherdiensten abzuwenden.