Aktive Brandvermeidung sorgt für Sicherheit im Hochregallager
Störungen in den Betriebsabläufen durch einen Brand wollte Phoenix Mecano im neu errichteten Hochregallager im ungarischen Kecskemét nicht riskieren. Der Produzent von Produkten fü...
Störungen in den Betriebsabläufen durch einen Brand wollte Phoenix Mecano im neu errichteten Hochregallager im ungarischen Kecskemét nicht riskieren. Der Produzent von Produkten für einen breiten Anwendungsbereich wie Gehäusetechnik, Eingabesysteme bis hin zur Antriebstechnik entschied sich daher für das Brandvermeidungssystem OxyReduct mit VPSA-Technologie von Wagner.
Um der stetig steigenden Nachfrage an den Produkten entsprechen zu können, wurde im ungarischen Kecskemét Anfang 2012 auf einer Fläche von 2.155 m² und mit einer Höhe von 26,5 m mit dem Bau eines neuen Hochregallagers für Roh- und Fertigwaren begonnen, das 2013 in Betrieb genommen wurde. Das Lager bietet somit ausreichend Platz für die unterschiedlichsten Waren und Komponenten. Als Firmenphilosophie hat sich Phoenix Mecano die Fehlervermeidung an Stelle von Fehlerbeseitigung auf die Fahne geschrieben. Die Beziehungen zu den Zulieferern und die Schnittstellen der einzelnen Fertigungs- und Logistikprozesse werden dauerhaft überprüft und Entwicklungsprozesse kontinuierlich vorangetrieben. Auf negative Abweichungen will man sofort reagieren. Wenn es um den Erfolg des Unternehmens mit seinen 1.100 Mitarbeitern geht, möchte man sich nicht auf den Zufall verlassen. Gleichermaßen verantwortungsbewusst wurde auch an das Thema Brandschutz für das neu errichtete, 57.054 m³ umfassende Hochregallager herangegangen.
Brandrisiko im Hochregallager
Im Lagerbereich gehen die wenigsten Brände direkt von den eingelagerten Waren aus. Vielmehr entstehen laut einer Studie des VdS aus dem Jahr 2008 allein ein Viertel aller Brände durch Mängel an Betriebsmitteln. Anlagen wie elektrische Regalbediengeräte oder batteriebetriebene Regal-Shuttles sind in jedem Hochregallager vorhanden. Die Brandgefahr ist somit allgegenwärtig. Die bauliche Beschaffenheit eines Hochregallager mit den hohen und engen Regalzwischenräumen und den großen Mengen leicht brennbaren Verpackungsmaterialien aus Papier, Pappe und Kunststoff wirkt sich zudem ungünstig auf den Verlauf eines Brandes aus. Um seine Waren und Lieferprozesse vor den Auswirkungen eines Brandes zu schützen und zusätzliche Schäden durch den Einsatz von z.B. wassergeführten Löschanlagen zu vermeiden, setzt Phoenix Mecano in seinem Lagerneubau auf das aktive Brandvermeidungssystem OxyReduct von Wagner.
Aktion statt Reaktion
Durch die kontrollierte Zufuhr von Stickstoff wird die Sauerstoffkonzentration im Lagerbereich gezielt abgesenkt und dem Feuer somit der Sauerstoff entzogen. Der Lagerbereich bleibt dabei für autorisiertes Personal trotzdem begehbar. Im Fall des Hochregallagers von Phoenix Mecano wurden die individuellen Entzündungsgrenzen der eingelagerten Waren anhand detaillierter Lager- und Stücklisten mit Werten aus in der Vergangenheit bereits durchgeführten Brandversuchen abgeglichen und so die optimale Sauerstoffabsenkung im Schutzbereich von ursprünglichen 20,9 Vol.-% auf 15,2 Vol.-% festgesetzt. Die Planung, Lieferung und Inbetriebnahme des Brandvermeidungssystems erfolgte durch den Hersteller Wagner, während das ortsansässige Unternehmen Piro-Plan Kft. mit der Errichtung der Anlage betraut war.
Umweltbewusst und kosteneffizient
Die Brandvermeidungsanlage für das Hochregallager in Kecskemét sollte nicht nur zuverlässig sein, sondern zugleich auch kostensparend und umweltfreundlich arbeiten. Drei VPSA (Vacuum Pressure Swing Adsorption)-Stickstofferzeugungsanlagen produzieren den für die kontinuierliche Aufrechterhaltung der Schutzatmosphäre notwendigen Stickstoff direkt vor Ort aus der Umgebungsluft. Die Generatoren arbeiten dabei besonders energieeffizient und sparen rund 50% Energie im Vergleich zu der bisher von Wagner eingesetzten PSA-Technik ein. Die Brandvermeidung mit OxyReduct und VPSA-Technologie bietet Phoenix Mecano somit einen dreifachen Vorteil: Das Hochregallager ist vor den Auswirkungen eines Feuers geschützt, gleichzeitig spart das Unternehmen bei den Betriebskosten und leistet einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastungen.
Fazit
Die aktive Brandvermeidung mit OxyReduct bietet einen hohen Schutz vor den Auswirkungen eines Feuers und ist besonders für Bereiche geeignet, in denen herkömmliche Löschanlagen an ihre Grenzen stoßen. Das VdS-geprüfte Brandvermeidungssystem OxyReduct findet seit Jahren Anwendung unter anderem in Lagern, IT-Bereichen, Archiven und vielen weiteren Bereichen und entwickelt sich mehr und mehr zu einer standardisierten Lösung im Brandschutz.
Meist gelesen
Vieles ist noch ungeklärt: Justizvollzug als Bestandteil der kritischen Infrastruktur
Ein Beitrag von Wilfried Joswig, Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik VfS.
Wirtschaftsschutz: „Wirkliche Resilienz gibt es nur mit ganzheitlichen Sicherheitskonzepten“
„Sicherheit ganzheitlich denken“ war schon immer das Motto von Friedrich P. Kötter, Chef des Sicherheitsdienstleisters Kötter Security.
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).
Globale Konzernsicherheit bei der BMW Group
CSO Alexander Klotz ist für die globale Konzernsicherheit bei BMW Group zuständig. GIT SICHERHEIT hat sich mit ihm über Aufgaben und potentielle Bedrohungen unterhalten.
Kommunale Sicherheit: Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur
Öffentliche Sicherheit der Stadt Düsseldorf im Zusammenspiel von Ordnungsamt und Polizei: Ordnungsdezernentin Britta Zur im Interview über die Kriminalitätsentwicklung, Gefahrenabwehr und Fußball-EM 2024.