Alarmgläser: Fachgerechter Umgang mit Alarmglas
Einbrecher kommen in der Regel durchs Fenster oder durch die (Glas-)Tür - deshalb baut man schon lange so genannte Alarmgläser ein. Im Grunde genommen ist das eine sehr sichere Üb...
Einbrecher kommen in der Regel durchs Fenster oder durch die (Glas-)Tür - deshalb baut man schon lange so genannte Alarmgläser ein.
Im Grunde genommen ist das eine sehr sichere Überwachungsmethode, natürlich nur dann, wenn von Anfang an fachgerecht gearbeitet wird.
Ulrich Skubsch, Inhaber des Ingenieur- und Sachverständigenbüros USK-Consult, weiß aus eigener Anschauung, was in der Praxis so alles falsch gemacht werden kann - und wie es richtig geht. Ein Überblick:
Alarmgläser gibt es in zwei verschiedenen Varianten: So unterscheidet der VdS zwischen Einscheibensicherheitsglas und Verbundsicherheitsglas. Erstere ist eine einzige mit einer Leiterschleife versehene Glasscheibe, und letztere besteht aus zwei Scheiben, die mit einer Folie verklebt sind, in die ein leitender Draht verlegt wurde. Zum Alarm kommt es, kurz gesagt, bei beiden Techniken dann, wenn der Leiter beeinträchtigt wird.
Betrachtet man die Verbundsicherheitsglastechnik etwas näher, so wird die alarmauslösende Funktion dadurch realisiert, dass die äußere Scheibe des Fensters aus vorgespanntem Sicherheitsglas besteht. Auf dieses wurde eine Alarmspinne in Form einer Widerstandsbahn dauerhaft aufgebracht. Diese Widerstandsbahn hat einen spezifischen elektrischen Widerstand, der durch die Einbruchmeldeanlagen-Elektronik kontinuierlich auf ihren Nennwert kontrolliert wird.
Greift nun beispielsweise ein Einbrecher die äußere Scheibe an irgendeiner Stelle mechanisch an oder zerstört sie, dann zerbröselt die komplette Fläche in viele kleine Stücke - und die am Rand aufgebrachte Widerstandsbahn/-Mäanderschleife wird dabei immer auch mit zerstört: Daraufhin detektiert die Einbruch-Meldezentrale einen Widerstandswert von „unendlich" und löst Alarm aus. Das Gleiche würde - dann mit einem Widerstand von 0 Ohm - bei einem Kurzschluss geschehen.
Eine sichere Technik
Eine Glasscheibe ist für diese Technik nur in zwei Zuständen vorstellbar: Entweder ist sie heil - oder sie ist eben kaputt. Damit ist auch eine einwandfreie Alarm-Zuordnung problemlos möglich. Bereits diese scheibengenaue Einzelidentifikation wird in der Praxis allerdings teils beeinträchtigt, wenn, wie es vorkommt, mehrere Scheiben zu einer „Positions-Adresse" zusammengeschaltet werden. Wirkliche Probleme entstehen aber vor allem dann, wenn beim Aufbau oder bereits im Stadium der Produktion der Scheibe Fehler gemacht werden.
Fehler können z. B. dadurch entstehen, dass Feuchtigkeit in das Innere der Scheibenanordnung gelangt. Früher oder später zerstört sie die aufgebrachte Widerstandsbahn, verändert ihre elektrischen Parameter und sorgt damit für willkürliche Alarm-Auslösungen. Um solche durch Feuchtigkeit ausgelösten Fehlfunktionen zu verhindern, hat Ulrich Skubsch mit seinem Ingenieur- und Sachverständigenbüro u. a. Hersteller von Alarmgläsern beraten. So unterstützte er diese u. a. bei der Aufdeckung und Beseitigung unsauberer Lötstellen, die das Potenzial für Feuchtigkeitszugang liefern. Auch konstruktionsbedingte Kurzschlüsse konnte er verhindern helfen.
Fachgerechter Einbau
Viele Fehler, so Skubsch, werden allerdings beim Einbau gemacht. Dabei enthalten Aufkleber des Herstellers auf jeder Alarmglasscheibe Richtlinien und Vorgaben zum richtigen Einbau. Außerdem gibt es Vorgaben der VdS Schadenverhütung - demnach muss der Einbau beispielsweise so erfolgen, dass die Anschlussdrähte „weder gequetscht noch beschädigt werden" - und vor allem so, „dass in den Falz eindringende Feuchtigkeit keine Probleme an den Anschlüssen" verursachen kann. Außerdem dürfen Wasserführungen und Vorrichtungen zum Dampfdruckausgleich nicht behindert werden.
Die Anschlüsse - so schreiben es die VdS-Vorgaben ebenfalls vor, müssen „über Verteiler betriebssicher mit dem Leitungsnetz der Einbruchmeldeanlage verbunden werden. Damit Kurz- und/oder Erdschlüsse vermieden werden, müssen Alarmgläser mit Randanschluss ausreichend gegen den Rahmen isoliert werden".
In dieser Art, so Ulrich Skubsch mit Hinweis auf die VdS-Vorgaben, gibt es eine Vielzahl von Fehlerquellen, die schon bei der Bestellung auftreten können (etwa hinsichtlich der Lage der Anschlüsse und der Wahl der Angriffsseite), bei Transport und Lagerung bis hin zur Montage. Werden sie vermieden, profitiert man von einer zuverlässigen und sicheren Technologie.
Anbieter von Alarmgläsern - eine Auswahl
BGT Bischoff Glastechnik
Bretten, www.bgt-bretten.de
Flachglas Markenkreis
Gelsenkirchen, www.flachglas-markenkreis.de
Flachglas Nord-Ost
Osterburg, www.flachglas-nordost.de
Glas Herzog
Waghäusel, www.glas-herzog.de
Glas Trösch
Nördlingen, www.glastroesch.de
Glasid AG
Essen, www.glasid.com
Glaswerke Arnold
Remshalden, www.glaswerke-arnold.de
Hero-Glas Veredelungs GmbH
Dersum, www.hero-glas.de
Isolar-Glas-Beratung GmbH
Kirchberg, www.isolar.de
J. Nowak Glas GmbH & Co. KG
Bochum, www.glas-nowak.de
Joh. Sprinz GmbH & Co. KG
Grünkraut-Gullen, www.sprinz.eu
Pilkington Deutschland GmbH
Gelsenkirchen, www.pilkington.com
Polartherm-Flachglas GmbH
Großenhain, www.polartherm.de
Saxo Isotherm-Glas GmbH
Brakel, www.gktgruppe.de
Schollglas GmbH
Barsinghausen, www.schollglas.de
Semcoglas Holding GmbH
Westerstede, www.semcoglas.de
Silatec Sicherheits- und
Laminatglastechnik GmbH
Gelting, www.sicherheitsglas.de
Thiele Glas GmbH
Falkenhain, www.thiele-glas.de
Business Partner
Ulrich Skubsch USK Consult Ing.- u. SachverständigenbüroHeisterbusch 12
23684 Scharbeutz
Deutschland
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