Dallmeier Electronic: Die EM 2021 kann kommen

Seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2017 dient die Gazprom-Arena dem russischen Fußballverein Zenit St. Petersburg als Stadion für seine Heimspiele.

Als Austragungs­stätte der Fußball-WM 2018 und Fußball-EM 2021 muss das Stadion auch den strengen Sicherheitsbestimmungen von FIFA, UEFA und ESSMA genügen. Bei der Wahl des Videosicherheitssystems haben sich die Verantwortlichen von Zenit daher für eine Lösung des deutschen Herstellers Dallmeier entschieden. Dieser sorgt mit seinem patentierten Multifocal-Sensorsystem Panomera in vielen Stadien weltweit für Sicherheit.

                           windays

Es gehört zu den bislang wohl größten Videosicherheitsprojekten in einem Fußballstadion. Ziel war es, das gesamte Stadionumfeld, die Eingangsschleusen, die Räumlichkeiten unter den Zuschauertribünen und die Tribünen selbst mit Video­sicher­heitstechnik abzudecken. Dabei musste für das Stadion mit einem Fassungsvermögen von über 60.000 Zuschauern unter enormem Zeitdruck ein hochleistungsfähiges System implementiert werden, das sich im Projekt­ablauf zudem schnell und flexibel an sich ändernde Kundenwünsche anpassen konnte.

Verfolgbarkeit von Straftätern im ­Tribünenbereich
Die mitunter anspruchsvollste Anforderung war dabei, sämtliche Bereiche der Zuschauertribünen jederzeit zu 100 Prozent zu erfassen, um unter allen Umständen eine zweifelsfreie Identifizierung von Übeltätern sicherzustellen. Um dies zu erreichen, gab es vom russischen Innenministerium zwei zentrale Vorgaben für das Videosicherheitssystem:

Zum einen muss es den gesamten Tribünenbereich mit einer sogenannten Mindestauflösungsdichte von 250 Pixel pro Meter (px/m) erfassen. Dies entspricht dabei auch dem Leistungskriterium der weltweit gültigen Norm DIN EN 62676-4 für Videosicherheitsanlagen, um die Identifizierung einer unbekannten Person zu ermöglichen. Zum anderen durfte eine Bildfrequenz von 25 Bildern pro Sekunde (fps) nicht unterschritten werden. Denn nur die Kombination aus geforderter Mindestauflösungsdichte und einer flüssigen Darstellung des Geschehens stellt üblicherweise eine einwandfreie gerichtsverwertbare Beweisführung sicher.

Umfassender Test
Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden, luden die Sicherheitsverantwortlichen im Vorfeld zahlreiche Hersteller ein, ihre Lösungen in der damaligen Heimspielstätte von Zenit – dem Petrowski-Stadium – vorzustellen. Im Petrowski-Stadion ist ein Dallmeier-Videosicherheitssystem bereits seit 2012 im Einsatz. Nach genauer Evaluation der verschiedenen Lösungen entschieden sich die Betreiber dafür, eine Stadionlösung des Herstellers auch in der Gazprom-Arena einzusetzen.

Denn im Vergleich zu herkömmlichen Kameratechnologien wie etwa Megapixel- oder PTZ-Kameras kann das patentierte Multifocal-Sensorsystem Panomera von Dallmeier selbst die Abdeckung größter Flächen mit der geforderten Mindestauflösungsdichte und Bildrate garantieren. Die Systeme erfassen zudem stets das gesamte Geschehen mit voller Auflösung und erlauben hochauflösende Zooms – selbst in der Aufzeichnung und durch mehrere Operatoren gleichzeitig. So können Stadionbetreiber relevante Vorgänge sowohl live als auch im Nachgang detailliert verfolgen bzw. rekonstruieren.

3D-Planung
Ein weiterer Vorteil der gewählten Stadionlösung lag in der Möglichekeit der 3D-Planung. Dadurch konnte ein digitales Abbild der Gazprom-Arena angefertigt werden. So wird die Forderung, dass buchstäblich auch im „letzten Winkel“ mindestens 250 px/m erreicht werden, zu einem Kinderspiel: durch Farbkodierung in der 3D-Simulation lässt sich genau sagen, wo der Wert erreicht ist und wo gegebenenfalls durch eine andere Positionierung oder ein anderes Kameramodell nachgebessert werden muss.

Ein weiterer großer Vorteil dieses Planungsansatzes ist ein Höchstmaß an Effizienz: So kommt Zenit St. Petersburg für die Tribünensicherheit im Stadion mit deutlich unter 100 Panomera-Kamerasystemen aus, um alle Bereiche mit mind. 250 px/m und 25 fps abzudecken. Bei einer Alternativlösung wäre eine deutlich vierstellige Anzahl an herkömmlichen Single-Sensor-Kameras notwendig gewesen. Neben enorm hohen Infrastrukturkosten (Masten, Kabel usw.) hätte dies eine kaum zu bewältigende Bilderflut für die Bediener des Videosystems bedeutet.

Konfigurationsdokumente für jede Kamera
Die 3D-Planung ermöglicht außerdem das automatische Generieren von sogenannten „Cam Cards“ – dabei handelt es sich um genaue Konfigurationsdokumente für jede einzelne Kamera. Mit diesen Informationen weiß der Errichter vor Ort genau, welche Kamera wo, in welcher Höhe und in welchem Winkel montiert werden muss. Der Vorteil liegt neben der Zeitersparnis vor allem in der Planungssicherheit: Es lässt sich sehr genau vorhersagen, wieviel Aufwand für die Installation der Gesamtlösung nötig ist, da der Ansatz Unsicherheitsfaktoren minimiert.

Durch die ständige Projektbegleitung durch Dallmeier war in den darauffolgenden Projektphasen auch die Prüfung durch das staatliche Fachpersonal in Russland erfolgreich, sodass der Stadionbetreiber das Videosicherheitssystem nach der endgültigen Projektbeauftragung rechtzeitig zur Fußball-WM 2018 in Betrieb nehmen konnte.

Neben den Panomera-Systemen sind in der Gazprom-Arena heute mehr als 1.000 Single-Sensor-Kameras installiert – sie sichern die restlichen Bereiche des Stadions ab. Aufgrund der Vielzahl an Kameras beträgt die Gesamtspeicherkapazität des Videosicherheitssystems über sechs Petabyte (entspricht ca. 6.000 TB). Für die Verarbeitung kommen hoch performante Aufzeichnungs-Appliances von Dallmeier zum Einsatz. An insgesamt 80 Arbeitsplätzen ist der Systemzugriff für autorisiertes Personal verschiedener Abteilungen und Stakeholder möglich.

Ein rundum sicheres Stadion
Seine Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit für den Betrieb des Stadions stellte das Videosicherheitssystem bereits vielfach unter Beweis, unter anderem bei insgesamt sieben Spielen der Fußball-WM 2018.

Karlheinz Biersack, Director Sales Eastern Europe/RUS/GUS bei Dallmeier erläutert dazu: „Uns hat es natürlich sehr gefreut, dass sich die Sicherheitsverantwortlichen von Zenit St. Petersburg auch für ihre neue Heimat, die Gazprom-Arena, wieder für uns entschieden haben. Dieser Erfolg bei unserem bisher umfangreichsten Stadionprojekt zeigt einmal mehr, dass unser ganzheitliche Sicherheits- und Lösungsansatz – allen voran die patentierte Panomera-Technologie und unsere Projekt- und Consulting-Services – einen großen Mehrwert für unsere Kunden bietet.“

Business Partner

Logo:

Dallmeier electronic GmbH & Co. KG

Bahnhofstrasse 16
93047 Regensburg
Deutschland

Kontakt zum Business Partner







Meist gelesen

Photo
07.05.2024 • TopstorySecurity

Wilka: Sichere Zutrittsverwaltung per App

Nie wieder den Schlüssel für die vermietete Ferienwohnung verschicken oder bei Nachbarn hinterlegen müssen: Heute lassen sich Zutrittszeiten bequem und minutengenau definieren und beispielsweise anreisenden Gästen oder Dienstleistern wie Handwerkern und Reinigungskräften bequem per App mitteilen. Möglich macht dies easySmart, die neue cloud­basierte Zutrittslösung von Wilka. Nutzer benötigen nur noch eine App, um eine Tür zu öffnen. Näheres ließen wir uns von Wilka-Produktmanager Elektronik Eric Nicolas erläutern.

Photo
11.03.2024 • TopstorySafety

Die Zukunft der Gefahrstofflagerung

„Cemo“ dieser Name steht seit über 60 Jahren für sicheres Lagern, Fördern und Dosieren. Doch gerade in der Gefahrstofflagerung ist durch den massiven Einsatz von Lithium-Akkus in praktisch allen Wirtschaftsbereichen vieles in den vergangenen Jahren in Bewegung geraten. Zugleich mangelt es gegenwärtig an einer übergreifenden und verbindlichen Norm, wenn es z. B. um die Prüfanforderungen für feuerwiderstandfähige Lagerschränke für abnehmbare Lithium-Ionen-Batterien geht. Ein Umstand, der nicht zuletzt auf Verbraucherseite für viel Unsicherheit sorgt. Daher hat GIT SICHERHEIT Eberhard Manz, Managing Director und Geschäftsführer, sowie Jonas Sigle, Produktentwickler bei Cemo zum Interview gebeten.