Digitale Zutrittslösungen mit Mikrochip-Implantaten

Die elektronischen Schließzylinder von Wilka können über einen in die Hand eingesetzten Transponderchip betätigt werden.

Es ist stockdunkel, leichter Nieselregen hat eingesetzt. Langsam nähert sich eine Gestalt der Haustür und streckt ihre Hand zum elektronischen Schließzylinder aus – weder Schlüssel noch Transponder sind zu erkennen. Trotzdem leuchtet der Knauf des elektronischen Wilka-Zylinders in der Dunkelheit kurz grün auf und die Tür öffnet sich wie von Geisterhand. Das Geheimnis: Unter der Haut steckt ein Mikrochip-Implantat.

Ein implantierter Chip – klingt eher nach Science-Fiction? Keineswegs, meint Dr. Patrick Kramer, Gründer und Inhaber von „Digiwell – Upgraded Humans“, einer Plattform für Biohacking- und Human Augmentation-Artikeln. Nebenbei ist Kramer auch Händler für elektronische Schließzylinder von Wilka, die er über einen benachbarten Großhändler, den Bergedorfer Baubeschlag, bezieht.

Die Betätigung des Zylinders funktioniert im geschilderten Fall also über einen in die Hand eingesetzten Transponderchip. Und genau hier kommt Wilka ins Spiel, denn die elektronischen Schließzylinder des Velberter Familienunternehmens sind für diese Art der Öffnung ideal geeignet, sagt Dr. Patrick Kramer. „Wir haben wirklich viele Fabrikate getestet. Die Produkte von Wilka reagieren aufgrund ihrer Bauweise sehr sensibel und lassen sich jederzeit durch den eingesetzten Chip öffnen – selbst im kältesten Winter, durch Handschuhe hindurch.“

Digiwell steht für „Digital Wellness“ und bezeichnet sich als Spezialist für Mikrochip-Implantate und hat die gesamte Palette an implantierbaren Technologielösungen für Menschen – von RFID- und NFC-Implantaten bis hin zu maßgeschneiderten Systemen und Hardwareinstallationen – im Angebot. Seit 2014 kooperiert der Inhaber mit dem weltweit führenden RFID-Implantate-Herstellern Dangerous Things.

„Die Near Field Technologie ist vielen Menschen vermutlich von ihrem Handy oder der Kreditkarte her bekannt. Man nennt sie auch ‘RFID-Tags‘. Diese Tags haben einen kleinen Speicher, der Informationen beinhalten kann, zum Beispiel für Notfallinformationen, Krankengeschichte, Medikamente, Schlüsselcodes und Kontaktinformationen, Ehegelübde aber auch Links zu Webseiten wie beispielsweise einem Google-Fotoalbum. Vom Speicher lassen sich die Daten über kurze Distanz (kürzer fünf Millimeter) kabellos übertragen“, erklärt Kramer. Ein menschliches Mikrochip-Implantat ist daher im Prinzip nichts anderes als ein elektronischer RFID-Chip, der in biokompatiblem Glas eingeschlossen ist und passiv unter der Haut arbeitet.


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Funktion und Einsatz der Mikrochip-Implantate

Die ersten RFID-Implantate wurden bereits vor 20 Jahren eingesetzt, finden aber erst seit etwa 2013 mehr und mehr Verbreitung. Ein Mikrochip-Implantat ist passiv, das bedeutet, es funktioniert ohne eigene Stromversorgung oder Batterie und lässt sich individuell sehr einfach per App mit einem Smartphone konfigurieren. Die kleinen Chips sind nicht in der Lage, selbständig zu funken, so dass keine Ortung möglich ist. Um Daten auslesen zu können, muss daher ein NFC-fähiges Lesegerät, wie beispielsweise ein Smartphone, mit einem kurzen Abstand von ein bis vier Millimeter an den Chip gehalten werden. Gleichzeitig erfolgt die Datenübertragung verschlüsselt, was wiederum Schutz vor unbefugtem Datenzugriff gewährleistet.

Die Einsatzmöglichkeiten für NFC-Implantate sind vielfältig. Sie können als Visitenkarte und Speicher von Kontaktdaten genutzt werden, als Zugangskarte, beispielsweise im Fitness-Club oder im Büro, als Türöffner für elek­tronische Schließzylinder, zum bargeldlosen Bezahlen, zum Speichern von medizinischen Notfalldaten wie auch zum Auslösen von Smart-Home-Anwendungen oder zum Öffnen von passwort-geschützten Computern. Es gibt im deutschsprachigen Raum etwa 20.000 Menschen, die solche Implantate tragen und damit eine „digitale Schnittstelle im Körper“ haben. Viele Menschen haben sogar mehrere Chips unter der Haut, um verschiedene Funktionalitäten anwenden beziehungsweise verschiedene Standards abdecken zu können.

Die implantierten Mikrochip-Implantate, von denen es zwei Arten gibt, unterscheiden sich in ihren technischen RFID-Standards und in ihrer Bauform. Ähnlich wie es Windows, Linux und Apple im IT Bereich gibt, gibt es auch im RFID-Bereich diverse Standards (zum Beispiel Ultralight, Classic, DesFire) im Hoch- (13,56 MHz)- oder im Niedrig (125 kHz)-Bereich.

Als Bauformen gibt es die sogenannten „X-Series-Implantate“ und die „Flex-Implantate“. Die kleinen X-Series-Tags werden mit einer Kanüle direkt unter die Haut gesetzt. Dies sollte immer durch einen kompetenten Piercer oder Arzt erfolgen. „Das Einsetzen ist in wenigen Sekunden erledigt und fühlt sich an, als ob man kurz gekniffen wird“, so Patrick Kramer.

Die flachen Flex-Implantate hingegen werden von einem erfahrenen Body-Modder (ein spezieller Piercer) oder Arzt unter die Haut gesetzt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung und dauert nur wenige Minuten. Komplikationen bei der Injektion treten nicht auf und mögliche Abstoßreaktionen des Körpers gibt es ebenfalls nicht. Dabei verwachsen die Implantate nicht mit dem Gewebe und könnten bei Bedarf jederzeit problemlos wieder entfernt werden.
 

Wer lässt sich Mikrochip-Implantate einsetzen?

Das Gros der Menschen, die sich Mikrochips implantieren lassen, ist zwischen 30 und 50 Jahre alt. 60 Prozent sind Männer, 40 Prozent Frauen. Die Gründe sind verschieden. Manche finden es einfach modern und angesagt, andere haben grundsätzlich das Problem, alles zu verlegen – auch den Haustür- oder Autoschlüssel. Mit dem implantierten Chip gehört dieses Thema der Vergangenheit an. Es ist aber auch für manche Menschen ein Komfortgewinn, beispielsweise bei körperlichen Einschränkungen.

So berichtet Patrick Kramer etwa von einer blinden Kundin. Der implantierte Chip erleichtert ihr den Zugang beispielsweise zur Umkleidekabine des Schwimmbads, denn mit dem Blindenstock hat sie immer nur eine Hand frei. Eine andere Kundin, ein 13-jähriges Mädchen, ist ohne Arme zur Welt gekommen. Sie hat das Implantat im Fuß und kann nun problemlos die Haustür öffnen, da ihr Vater einen Wandleser für die Haustür auf Fußhöhe angebracht hat. In beiden Fällen bringt der Mikrochip mehr Lebensqualität und Sicherheit.
 

Kompatible Zylinder

Als Patrick Kramer Wilka erstmals zeigte, dass die elektronischen Schließzylinder absolut kompatibel mit den Mikrochip-Implantaten sind, war er erfreut, wie positiv und offen man in Velbert diesem Thema gegenüberstand. „Selbstverständlich habe ich mich in den zurückliegenden Jahren zu einem Experten für die elektronischen Systeme von Wilka weiterbilden lassen. Wenn heute Kunden wegen eines „elektronischen Türschlüssels“ anfragen, erhalten sie von mir eine ausführliche Produktberatung und erfahren natürlich die Gründe, warum dies genau mit diesen Zylindern so problemlos ist“, erläutert Kramer.

Die Zylinder verkauft der Biohacker übrigens in einer Special-Edition. Auch ein After-Sales-Service rund um die Zylinder gehört für ihn selbstverständlich mit zur Dienstleistung. Und sollte sich ein Kunde letztlich doch nicht für das Implantat entscheiden – den elektronischen Wilka-Schließzylinder kann er natürlich auch ganz klassisch, zum Beispiel mit einem Transponder für den Schlüsselbund, bei Digiwell erwerben.

Business Partner

Wilka Schließtechnik GmbH

Mettmanner Str. 56-64
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Deutschland

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