Elektronische Zutrittskontrolle für Miavit erleichtert die Dokumentation und erhöht die Flexibilität
Viel Rennerei und eine komplexe Zutrittsverwaltung was eigentlich typische Merkmale mechanischer Schließsysteme sind, leisten auch manche elektronische Anlagen. Die Miavit GmbH en...
Viel Rennerei und eine komplexe Zutrittsverwaltung – was eigentlich typische Merkmale mechanischer Schließsysteme sind, leisten auch manche elektronische Anlagen. Die Miavit GmbH entschied sich daher für einen Wechsel des Systems, weg von einer reinen Offline-Anlage hin zu einer kartenbasierten und virtuell vernetzten Lösung.
„W ir hatten zwar bereits ein elektronisches Schließsystem im Einsatz. Allerdings handelte es sich um ein reines Offline-System. Das heißt, wir mussten jede Tür einzeln und manuell programmieren. Auf einem elf Hektar großen Gelände, das zudem stetig wächst, ist das sehr aufwändig, Mitarbeitern auf diese Weise Zutritt zu Räumen in unterschiedlichen Gebäuden zu geben“, erklärt Markus Müller, Mitarbeiter der IT-Abteilung bei Miavit und verantwortlich für die Zutrittskontrolle im Unternehmen. Miavit ist ein Hersteller für Futtermittel, Zusatzstoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Die Produkte bietet das Unternehmen sowohl in Pulverform als auch in flüssigen Varianten und produziert mit über 400 Mitarbeitern in Essen (Oldb.) und in Tarragona (Spanien). Mittlerweile liefert das Unternehmen in über 80 Länder in allen Teilen der Welt.
Eine zusätzliche Anforderung war, dass Miavit laut Berufsgenossenschaft einer Ausweispflicht für Mitarbeiter unterliegt und die alte Schließanlage nicht mit Karten zu betreiben war. Daher entschloss man sich, das elektronische Schließsystem zu wechseln. „Mit der neuen Lösung wollten wir eine einfachere Zuordnung von Zutrittsrechten und eine Online-Verwaltung der Berechtigungen erreichen. Im Detail bedeutet das, dass wir kontrollieren wollen, wer auf dem Gelände ist und zu welchen Räumlichkeiten Zutritt hat, aber eben auch, wer sich zu welchen Räumen versucht, Zutritt zu verschaffen“, führt Müller weiter aus. Ein weiteres Ziel war, zwischen Mitarbeitern, Besuchern und Fremdfirmen zu unterscheiden, die sich künftig mit den Karten (inklusive Lichtbildern) jederzeit auf dem Gelände ausweisen können müssen.
Nachvollziehbarkeit schaffen
Zu den Grundanforderungen an die neue Zutrittskontrolle gehörte eine einfache Verwaltung der Zutrittsberechtigungen, insbesondere um Rechte schnell vergeben, aber auch schnell wieder entziehen zu können. Mit dem kartenbasierten System sollte darüber hinaus die Einbindung des Kopiersystems sowie der Zeiterfassung in der Produktion möglich sein und potentiell später der Kantinenabrechnung.
„Prinzipiell ging es uns darum, eine Nachvollziehbarkeit zu schaffen, um unserer Dokumentationspflicht in bestimmten Bereichen einfacher nachzukommen“, sagt Müller und ergänzt: „Außerdem war uns wichtig, dass wir Mandanten bilden und so mehrere Liegenschaften unabhängig von einander in einem System verwalten können. Diese Funktion nutzen wir zum Beispiel für den Rasta Dome in Vechta, da Miavit die dortige Basketballmannschaft als Hauptsponsor unterstützt. In der Spiel- und der Trainingshalle sollte das gleiche Zutrittssystem eingebaut werden wie in den Produktionsstätten.“ Hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit war entscheidend, dass Miavit das System schrittweise auf das gesamte Gelände ausweiten kann und die Möglichkeit hat, später weitere Zutrittspunkte einzubinden, zum Beispiel Spinde. Entsprechend breit musste das Produktportfolio des Anbieters sein, um diese Anforderungen abzudecken.
Aus einer Hand
Die Auswahl und Entscheidung über die neue Zutrittskontrolle lag in den Händen der IT-Abteilung: „Wir haben uns verschiedene elektronische Schließsysteme angesehen, die uns jedoch nicht überzeugt haben. Durch eigene Recherchen im Internet sind wir auf den Hersteller Salto aufmerksam geworden und haben die Carl Wilh. Meyer GmbH & Co. KG darauf angesprochen.“ Bei der Wahl des Partners waren die Fachkompetenz als Systemhaus sowie die regionale Nähe und somit schnelle Verfügbarkeit ausschlaggebend.
„Es ging bei der Konzeption auch um Ein- und Ausfahrtsituationen, wofür Drehkreuze, Schranken und Sonderlösungen geliefert werden mussten. Neben der Zutrittstechnik können wir hierfür alles aus einer Hand anbieten“, erklärt Hartmut Timmermann, Teamleiter Zutrittskontrolle bei Carl Wilh. Meyer.
„Ein entscheidender Pluspunkt der Salto Lösung war, dass wir die Zutrittskontrolle über einen eigenen Server und eigene Drucker selbst verwalten können. Die Funktionen und die Handhabung der Software gewährleisten, dass wir nicht nur flexibel sondern auch rasch auf Veränderungen reagieren können. Und die Update-Terminals ersparen uns weite Wege, da wir für die Aktualisierungen nun nicht mehr jede betroffene Tür ablaufen müssen“, begründet Markus Müller die Entscheidung für die neue Zutrittslösung. Wichtig war aber auch ein einheitliches System für unterschiedlichste Zutrittspunkte – hier überzeugte Salto mit seinem vielseitigen Produktportfolio – und die nahtlose Einbindung mehrerer Standorte, neben dem Werksgelände zum Beispiel den Rasta Dome in Vechta.
Zutrittsgruppe sticht Matrix
Mit dem neuen Zutrittssystem löst Miavit gleich mehrere Probleme. Einerseits können die Verantwortlichen nun Zutrittsrechte vergeben oder ändern, ohne jede betroffene Tür aufsuchen zu müssen. Außerdem erlaubt die Software die Bildung von Zutrittsgruppen, wodurch die Technik den Mitarbeitern nicht alle Türen und Zutrittspunkte einzeln zuweisen muss. „Das ist ein funktioneller Quantensprung im Vergleich zu unserem bisherigen System“, freut sich Müller.
„Wir haben die Anlage relativ lange und intensiv geplant, unter anderem mit zwei Ortsbegehungen. Das hat sich gelohnt, denn im Ergebnis erreicht unser Kunde eine einfachere Verwaltung. Im Alltag zeigt sich das, indem es kaum Änderungen an den ursprünglichen Zuordnungen gibt“, betont Timmermann. „Uns war auch wichtig, die Software kennenzulernen, weshalb wir bereits in dieser Phase bestimmte Funktionen und Abläufe angesehen und getestet haben“, ergänzt Müller. Letztlich hat er spezifiziert, welche Türen mit welchen Komponenten ausgestattet werden sollen. An den meisten Zutrittspunkten hat er elektronische Zylinder eingeplant, an stark frequentierten Türen elektronische Beschläge. Außerdem hat er die Positionen der Wandleser festgelegt. Die Abstimmung erfolgte mit Hartmut Timmermann, sodass eine ideale Symbiose aus den Kenntnissen der Situation vor Ort mit der Systemkompetenz der Zutrittslösung entstand.
Dank der guten Vorarbeit verlief die Montage reibungslos und geordnet innerhalb von neun Tagen, was weniger Zeit war als angedacht. „Wir sind schrittweise vorgegangen, Gebäude für Gebäude“, erinnert sich Timmermann, „parallel haben wir die Karten ausgegeben und über die Wandleser sofort die aktuellen Zutrittsrechte verteilt.“ An der ein oder anderen Tür war ein mechanischer Umbau nötig, wenn beispielsweise Einsteckschlösser nicht mehr richtig funktionierten, aber wegen der guten Vorbereitung traten keinerlei größere Hürden auf. „Die Unterstützung war sehr gut. Carl Wilh. Meyer war immer schnell zu erreichen und stand uns mit Rat und Tat zur Seite“, lobt Müller den Salto Partner.
400 virtuell vernetzte Zutrittspunkte
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem Salto Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im SVN werden die Informationen zu den Schließberechtigungen auf dem Identmedium gespeichert, wodurch eine Verkabelung der elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt. Gleichzeitig werden auch Informationen über gesperrte Identmedien oder bspw. Batteriestände in den Beschlägen und Zylindern auf die Identmedien geschrieben und somit weitergegeben. Die Online-Wandleser übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen auf die Identmedien. Als Identifikationstechnologie fungiert Mifare DESFire EV1.
Derzeit sind rund 400 Zutrittspunkte auf dem Miavit Werksgelände in Essen (Oldenburg) sowie im Rasta Dome sowie in der Trainingshalle in Vechta mit der Salto Zutrittslösung ausgestattet. Etwa 330 elektronische XS4 Geo Zylinder als Halb- und Doppelzylinder sichern Zaun- und Hoftore sowie Außen- und Innentüren. Außerdem sind elektronische XS4 Geo Vorhangschlösser an den Werkstattwägen für das Werkzeug angebracht. „Wer das Werkzeug nutzt, ist dafür verantwortlich“, begründet Müller diese Maßnahme. 18 elektronische XS4 Original Beschläge sind an viel begangenen Außentüren sowie an Bürotüren installiert, 18 elektronische Kurzbeschläge XS4 Mini an Büro- und Konferenzraumtüren. 20 XS4 2.0 Online-Wandleser samt 16 Steuerungen dienen vor allem der Aktualisierung von Zutrittsrechten, an einigen Türen gleichzeitig aber auch der Zutrittssteuerung.
Sonderlösung für Zufahrten
Für die Zufahrten hat sich Hartmut Timmermann eine clevere Sonderlösung ausgedacht. Hierfür wurden Stelen entworfen, in denen zwei Wandleser gekoppelt mit Einzugslesern auf PKW- und LKW-Fahrerhöhe die Berechtigungen für die Ein- und Ausfahrt prüfen. Bei der Ausfahrt wird auf diese Weise die Karte gleich einbehalten.
Im Moment verwaltet Miavit rund 600 Benutzer mit der Managementsoftware ProAccess Space von Salto. Dazu gehören Mitarbeiter, einige Lieferanten und Fremdfirmen. „Wir haben mehrere Zutrittsgruppen für unsere verschiedenen Abteilungen gebildet. Dafür obliegt die Verwaltung den Abteilungsleitern. Neue Zutrittsberechtigungen werden mit der Geschäftsleitung abgesprochen, die Personalabteilung nimmt die Stammdaten auf, führt die Erstunterweisung durch und macht ein Foto. Danach kodiert das Technikteam die Karte“, erläutert Müller die Berechtigungsverwaltung. „Der große Vorteil ist, dass wir die Zutrittsrechte im Handumdrehen individuell anpassen können. Das kommt vor allem bei temporären Veränderungen zum Tragen, zum Beispiel, wenn wir Produkte herstellen, auf die nicht jeder Zugriff haben darf.
Meist gelesen
VIP-Interview: Ante Gaspar, Corporate Security bei Coca-Cola
GIT SICHERHEIT im Interview mit Ante Gaspar, Vice President Corporate Security & Integrity bei Coca-Cola Europacific Partners (CCEP).
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
GIT SICHERHEIT AWARD 2025 - die Sieger
Die Branche lebt - und ist innovativ wie nie. Lesen Sie hier, wer warum einen GIT SICHERHEIT AWARD 2025 gewinnt.
Maschinen- & Anlagensicherheit: Die Sieger der Kategorie A beim GIT SICHERHEIT AWARD 2025
Die Branche lebt - und ist innovativ wie nie. Erneut haben Userinnen, Leser, Marktteilnehmerinnen und "Fans" bestimmter Produkte und Lösungen ihre Wahl getroffen, die Sieger stehen seit kurzer Zeit fest und können jetzt ausgiebig bestaunt und gefeiert werden. Lesen Sie hier, wer warum einen GIT SICHERHEIT AWARD 2025 im Bereich Maschinen- und Anlagensicherheit gewinnt.