Elten - Alles, bloß kein Standard! Tragekomfort und individuelle Anpassung sind entscheidend

„Rucke di guh, rucke di guh! Blut ist im Schuh!“ tönen die Tauben im Märchen Aschenputtel der Gebrüder Grimm. Damit die bösen Stiefschwestern von Aschenputtel den Königssohn heiraten können, greifen diese auf Anraten ihrer Mutter zu drastischen Mitteln. So schneidet sich die eine den großen Zeh, die andere die Ferse ab. Und das alles nur, damit ein goldener Schuh passt, nach deren rechtmäßigen Besitzerin der Prinz fahndet.

Im Gegensatz zum Märchen soll ein moderner Sicherheitsschuh in der Realität die Füße nicht nur zuverlässig schützen, sondern zugleich ein hohes Maß an Tragekomfort und individueller Anpassung an die Anatomie des Fußes bieten. Diesen Anspruch hegen auch die Logistik-Mitarbeiter des Deutschen Medikamentenhilfswerks action medeor. Wer sich am Standort des Hilfswerks in Tönisvorst am Niederrhein einmal umsieht, merkt auch schnell, warum das so ist.

Auf rund 4.000 m² Fläche sind unzählige Medikamente und medizinische Ausrüstung eingelagert. Als Notapotheke der Welt engagiert sich die Organisation seit über 50 Jahren für die Gesundheit der Menschen. Dazu gehört es unter anderem, Medikamente und medizinisches Equipment in benachteiligte Regionen zu schicken. Jährlich sind es rund 15.000 Pakete mit einem Gesamtgewicht von ca. 400 t, die etwa nach West- und Ostafrika versandt werden. Auch in Länder des Nahen Ostens wie Syrien oder den Jemen werden Hilfsgüter exportiert.

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Anders im Fall von Aschenputtel scheiden Amputationen von Gliedmaßen natürlich aus, soll auch in Zukunft der enorme logistische Aufwand reibungslos bewältigt werden. Vielmehr muss ein Sicherheitsschuh sich den individuellen Eigenschaften der Füße des Trägers anpassen, um einerseits Schutz zu bieten und andererseits das Wohlempfinden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu wahren.

Dem Unfallrisiko vorbeugen
Damit die Lieferungen die ärmsten Regionen der Welt erreichen, ist ein Team von fünf Beschäftigten im Einsatz. Sie prüfen täglich eingehende Ware, kommissionieren sie an der Packstraße für die Auslieferung, packen Paletten oder verladen sie mit einem Hubwagen auf LKWs. Dabei sind sie zum einen über mehrere Stunden auf harten Betonböden auf den Beinen, zum anderen wechseln sie häufig zwischen stehenden und laufenden Tätigkeiten. Hinzu kommt ein erhöhtes Verletzungsrisiko, weil etwa eine herunterfallende Palette oder ein unachtsames Hantieren mit dem Hubwagen schnell zu schmerzhaften Quetschungen der Zehen führen kann. Ohne Fußschutz kommen die Beschäftigten im Medikamentenlager daher nicht aus, Sicherheitsschuhe mit einer Zehenschutzkappe sind Pflicht.

Bei der Auswahl geeigneter Modelle achten die Beschäftigten darauf, dass diese gut sitzen. Denn wenn sie scheuern oder drücken, werden sie zu einer zusätzlichen Belastung. Entstehen Blasen, Entzündungen oder chronische Druckstellen, wirken sich diese negativ auf das Wohlbefinden aus. Oft resultieren aus unpassenden Schuhen zudem Fehlhaltungen, die dauerhafte Beschwerden wie Knie- oder Rückenschmerzen verursachen können. Die Folgen: Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit des Schuhträgers nehmen ab – die Fehlerquote und das Unfallrisiko nehmen dagegen zu. Kein Wunder also, dass Beschäftigte unter diesen Umständen lieber auf ihren Fußschutz verzichten und ihre Freizeitschuhe tragen. Im Fall der Fälle können die Folgen verheerend sein.

Der Tragekomfort ihrer Sicherheitsschuhe ist für die Träger also aus gutem Grund längst keine luxuriöse Ergänzung zur Schutzfunktion mehr, sondern eine klar formulierte Anforderung. Sie erwarten in vielen Fällen, dass sich ihr Schuh individuell an die Anatomie ihres Fußes anpasst – eine Eigenschaft, die Standardlösungen nicht erfüllen können. Denn kein Fuß ist wie der andere.

Hersteller von Sicherheitsschuhen haben die Bedeutung erkannt und arbeiten stetig an Optimierungen des Tragekomforts. Dafür ist es notwendig, die natürlichen Bewegungsabläufe des menschlichen Gangs in die Entwicklung mit einzubeziehen. Auf der Suche nach der optimalen Passform für jeden individuellen Fuß hat der niederrheinische Sicherheitsschuhhersteller Elten zusammen mit der Universität Tübingen über mehrere Jahre geforscht.

Füße in Bewegung im Fokus
In einem ersten Schritt hatten statische Messungen gezeigt, dass es drei unterschiedliche Fußtypen gibt: kräftig, normal und schmal. Dazu wurden drei Leisten – drei Varianten pro Größe – hergestellt. Diese neu entwickelte Reihe namens „Ergo Active“ wurde dann in einem zweiten Schritt für noch mehr Tragekomfort modifiziert: Gemeinsam mit Prof. Dr. Grau aus der Abteilung Sportmedizin der Universität Tübingen/Göteborg hat Elten dazu Füße in Bewegung analysiert.

Entscheidende Messgrößen waren etwa Breiten- und Längenmaße bei Mittelfuß, Ferse und Ballen sowie Gewölbewinkel, Höhe und Breite des Fußes. Die Vermessung der über 3.000 Probanden-Füße zeigte: Die Füße verändern sich während der Bewegung im Hinblick auf bestimmte Breitenabmessungen, die Fußlänge oder den Umfang des Fußrückens.

Die Erkenntnisse waren die Basis, um die drei Passformtypen der ersten Generation weiterzuentwickeln. Das Resultat: Die Modelle der erweiterten „Ergo-Active“-Reihe können sich an bestimmten Stellen weiten, an anderen Stellen mehr Halt geben. Sie sind zudem mit verschiedenen Sohlen für unterschiedliche Arbeitsplätze ausgestattet. Diese passen sich der natürlichen Abrollbewegung des Fußes an und werden somit den wachsenden Anforderungen an Ergonomie und Tragekomfort gerecht.

Tragekomfort als Beitrag zur ­Arbeitssicherheit
Von dem modernen Passformkonzept können neben dem Team von action medeor alle Beschäftigten in der Logistik profitieren. Bei der Suche nach einem geeigneten Sicherheitsschuh finden sie Modelle, die optimal auf ihre Fußanatomie zugeschnitten sind. Sie verfügen über Sohlenkonstruktionen, die mit ergonomischen Drehpunkten ausgestattet sind. Diese sorgen für eine Stoßabsorption und reduzieren Reibungswiderstände.

Was für Personal in der Logistik gilt, trifft in der Regel auch auf Beschäftigte in der verarbeitenden Industrie, im Maschinen- oder im Anlagenbau zu: Sie arbeiten regelmäßig auf harten Betonböden. In der Praxis haben sich daher auch in diesen Branchen Sicherheitsschuhe bewährt, die für eine spürbare Erleichterung sorgen können.

Dazu gehören Modelle, die jeden Schritt federn und den Kraftaufwand des Trägers verringern. Es gibt Sicherheitsschuhe, für deren Laufsohlenkonstruktion das Material Infinergy von Basf als Sohlenkern verwendet wird. Dieses besteht aus expandiertem thermoplastischem Polyurethan (E-TPU). Der Partikelschaum dämpft nicht nur den Aufprall beim Laufen, sondern federt ihn auch wieder zurück. Der Fußschutz der Serie „Wellmaxx“ von Elten ist beispielsweise mit dieser modernen Sohlentechnologie ausgestattet.

Fußschutz als Beitrag zur Gesund­erhaltung
Passender Fußschutz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auch ein Vorteil für Arbeitgeber. Schließlich ist er ein wesentlicher Aspekt für die Zufriedenheit der Beschäftigten. Wenn sie sich in den Sicherheitsschuhen wohlfühlen und diese gerne sowie regelmäßig tragen, steigert dies auch die Arbeitssicherheit. Unternehmen, die für ihre Belegschaft in optimal geeignete Modelle investieren, leisten darüber hinaus einen Beitrag zur Gesunderhaltung ihrer Arbeitnehmer – und damit auch zur Bindung von Fachkräften. Gerade das ist mit Blick auf den demografischen Wandel und den steigenden Altersdurchschnitt, aber auch hinsichtlich des zunehmenden Gewichtes der Mitarbeiter ein wichtiges Thema.

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