Entsorgungsunternehmen stärkt Anlagensicherheit mit eCliq
Im Zuge eines umfassenden technischen Modernisierungsprogramms hat der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) Anfang 2024 sein weitverzweigtes ostbayerisches Standortnetz mit dem elektronischen eCliq-Schließsystem der Marke Ikon von Assa Abloy ausgestattet. Diese Maßnahme ermöglicht dem Entsorgungsunternehmen eine effizientere Verwaltung von Zutrittsberechtigungen und dient zugleich der Ausrichtung seiner Sicherheitsinfrastruktur auf kommende IT-Sicherheitsgesetze wie NIS2.
Fünf kreisfreie Städte, zehn Landkreise und zwei Abfallzweckverbände umfasst die Solidargemeinschaft ZMS, die im Müllkraftwerk Schwandorf den Restmüll von knapp zwei Millionen Menschen verwertet und entsorgt. Abgesehen von den Kraftwerksanlagen und der Verwaltungszentrale selbst zählen neben zehn Müll-Umladestationen und zwei Umschlagplätzen auch noch eine Reststoffdeponie, die Sortieranlage in Bodenwöhr sowie eine Klärschlammtrocknungsanlage zu den Liegenschaften des Entsorgers. Um die aufwendige Verwaltung der Zutrittsberechtigungen für rund 250 Mitarbeiter sowie externe Dienstleister efffizienter zu gestalten und auf die Erfordernisse kommender Cybersicherheitsgesetze auszurichten, entschieden sich die ZMS-Verantwortlichen zum Austausch des mechanischen Schließsystems durch moderne elektronische Zugangstechnik.
Effektive Lösung für komplexe Berechtigungsstrukturen
Mit dem elektronischen eCliq-Schließsystem der Marke Ikon von Assa Abloy fiel die Wahl auf eine Lösung, mit der sich die komplexen Berechtigungsstrukturen des Zweckverbands komfortabel und standortübergreifend verwalten lassen. Zwar kommen auch bei eCliq physische Schlüssel zum Einsatz, allerdings erlauben die digital vernetzten Systemkomponenten eine wesentlich flexiblere und zugleich präzisere Definition und Vergabe von Zutrittsrechten und Sicherheitsniveaus. Insgesamt zwanzig in der Zentrale und den Außenstellen verbaute Wandterminals stellen sicher, dass nur autorisierte Mitarbeitende mit einer aktuellen Berechtigung auf ihrem Schlüssel über Zugangs- und Schließberechtigungen verfügen. Auch das Festlegen begrenzter Zugangszeitfenster für Monteure oder das Aufzugswartungspersonal ist damit kein Problem. Sollte es zu einem Schlüsselverlust kommen, kann dieser sofort ausprogrammiert werden, um Missbrauch zu verhindern.
Über 1.000 Schließzylinder für Einrichtungen des ZMS
Von den technischen und kaufmännischen Büros, über Vor-Ort-Steuerstellen bis hin zu den Torsteuerungen wurden sämtliche sicherheitsrelevante Einrichtungen des ZMS mit über 1.000 Schließzylindern ausgestattet: „Aufgrund der großen Typenvielfalt, die das eCliq-System bietet, konnten alle mechanischen Zylinder innerhalb weniger Wochen durch elektronische Varianten ersetzt werden. Mit ihrer robusten und witterungsresistenten Bauweise eignen sich diese auch problemlos für die Außenanlagen. Da die Stromversorgung der Zylindermechatroniken über Batterien in den einzelnen Schlüsseln erfolgt, waren für die Montage zudem keinerlei Verkabelungsarbeiten erforderlich”, beschreibt Johann Hanek, Geschäftsführer der ausführenden Meusel & Beck in Nürnberg, das erfolgreich abgeschlossene Projekt.
Modernisierungsprojekt „Triphönix”
Der Wechsel zur elektronischen eCliq-Schließlösung ist Teil eines groß angelegten Modernisierungsprogramms. Bis 2031 plant der ZMS im sog. Projekt „Triphönix“ den schrittweisen Austausch der über 40 Jahre alten Ofenlinien 1 bis 3 des Müllkraftwerks durch zwei neue und leistungsfähigere Kessellinien einschließlich der Rauchgasreinigung.
Wie die Anlagentechnik unterliegt auch die Sicherheitslandschaft einer permanenten Evolution, die neben dem Streben nach größtmöglicher Effizienz auch durch steigende gesetzliche Anforderungen motiviert ist. So holt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit der im Oktober 2024 erwarteten NIS2-Gesetzgebung auch kommunale Betriebe unter den Cybersicherheitsschirm und stellt diese in vielen Punkten Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) gleich. „Die Einführung digitaler Schließtechnik und die Möglichkeit, schnell und gezielt auf Sicherheitsvorfälle reagieren zu können, bedeutet für uns einen entscheidenden Schritt in Richtung eines ganzheitlichen und zukunftssicheren Systems zur Abwehr cyberphysischer Gefahren“, betont daher ZMS-Projektleiter Manuel Emerich.
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