Fluchtwege und Einbruchschutz – das sollte kein Widerspruch sein

Obwohl die Anzahl der schweren Diebstähle im Jahr 2017 laut Polizeistatistik rückläufig war, bleibt der Schutz vor Einbrüchen ein hochaktuelles Thema. Die Betreiber großer Objekte ...

Obwohl die Anzahl der schweren Diebstähle im Jahr 2017 laut Polizeistatistik rückläufig war, bleibt der Schutz vor Einbrüchen ein hochaktuelles Thema. Die Betreiber großer Objekte stehen hier allerdings vor einem Dilemma: Einerseits müssen sie für sichere Fluchtwege sorgen, andererseits lädt jeder Notausgang aufgrund seiner einfachen Bedienbarkeit zu Missbrauch ein. Neue Schließ- und Sicherheitssysteme von Assa Abloy sind in der Lage, diesen funktionellen Widerspruch zu lösen.

Alle sieben bis acht Minuten versuchen Einbrecher in Deutschland, in gewerbliche Objekte wie Büros, Werkstätten, Lager oder Produktionsräume einzusteigen. Der so entstandene Schaden ist beträchtlich: Allein 2017 verschwanden bei diesen Delikten Sachwerte in Höhe von rund 176 Millionen Euro. Gleichzeitig wird nur jeder fünfte Bruch aufgeklärt. Was einmal gestohlen wurde, bleibt in der Regel unwiederbringlich verloren. Inzwischen gibt es allerdings sehr effektive Sicherheitslösungen für Standardtüren und –fenster, deren Wirksamkeit sich in der Kriminalstatistik bemerkbar macht.

Personensicherheit hat oberste Priorität
Wie aber lassen sich Fluchtweg und Schutzmaßnahmen miteinander verbinden? Drei Bereiche müssen dafür betrachtet werden: die Personensicherheit (”Safety”), der Einbruchschutz von außen (”Security”) und der Missbrauchschutz von innen (ebenfalls ”Security”). Oberste Priorität hat die Personensicherheit. Eine Fluchttür im Rettungsweg muss durch geeignete Fluchttürverschlüsse bei einem Notfall von innen zu öffnen sein. Das gilt auch für Türen, die im Alltag abgeschlossen sein sollen. Notausgangsverschlüsse kommen dabei nur zum Einsatz, wenn den Gebäudenutzern die Räumlichkeiten bekannt sind.

Dagegen sind in Objekten mit wechselndem Publikum Panikverschlüsse vorgeschrieben. Die leichte Betätigung der Panikfunktionen kann allerdings zum Sicherheitsrisiko werden. Denn beschädigt ein Einbrecher das Türblatt und kommt so an den innen montierten Fluchttürverschluss heran, ist die Tür im Handumdrehen geknackt. Dafür reichen schon ein kleines Loch im Glas und ein Draht, oder es wird sogar der Spalt zwischen Türblatt und Schwelle für den Zugriff genutzt. Ist die Tür erst einmal überwunden und keine Alarmanlage als weitere Sicherung installiert, haben Kriminelle in einem großen Gebäude leichtes Spiel. Denn Innentüren sind meist kaum gesichert und jede weitere unbefugte Aktion ist für Beobachter von der Straße aus nicht mehr zu sehen.

Passende Schließlösungen verbessern Einbruchschutz
Daher bedeutet der zweite Bereich Einbruchschutz vor allem, durch die passenden Schließsysteme mehr Zeit zu gewinnen. Je länger ein Täter an einer Tür arbeiten muss, umso größter ist die Chance, dass die Security eingreifen kann oder Gelegenheitseinbrecher aufgeben. Allerdings sind Maßnahmen, die das Türblatt verstärken und damit den Zugriff auf die Fluchttürverschlüsse erschweren, sehr aufwendig und teuer.

Dieses Problem lässt sich an einer ganz anderen Stelle elegant umgehen. Denn bestimmte Schließlösungen, wie die gesteuerte ePED-Panikdruckstange von Assa Abloy Sicherheitstechnik, müssen zuerst über einen Nottaster freigeschaltet werden. Damit kann die Panikfunktion selbst bei einem solchen minimalinvasiven Einbruch nicht mehr einfach mit einem Draht bedient werden. Ohne die manuelle Bedienung des Nottasters bleibt die Tür gesperrt. Zur Sicherheit wechseln solche Lösungen bei einem Stromausfall in einen sicheren Zustand. Das heißt, die Panikfunktion ist an einer stromlosen Tür immer von innen bedienbar.

Bus-Technologie gegen Manipulationen
Ebenfalls ein sehr wirksamer Einbruchschutz sind Mehrfachverriegelungen mit Panikfunktion, beispielsweise die selbstverriegelnden OneSystem-Panikschlösser von Assa Abloy. Sie ersetzen als ein vollständiges, funktionales Bauteil sowohl das bisherige Schloss als auch den üblichen, zusätzlich montierten Elektromagnet. Mit der Ansteuerung via Datensignale über die Bus-Technologie und I/O-Module sind solche Systeme außerdem unempfindlich gegen Manipulationen an der Elektrik. So kann ein Schloss, das über ein I/O-Modul angesteuert wird, nicht durch das Anlegen einer Fremdspannung geöffnet werden. Die Mehrfachverriegelungen mit Bus-Technologie von Assa Abloy bieten darüber hinaus eine eindeutige Zuordnung zwischen Schloss und I/O-Modul. Nur die Befehle des passenden Moduls werden vom Schloss akzeptiert. Das verbessert zusätzlich die Sicherheit der Datenverbindung.

Für den dritten Themenbereich, den Missbrauchschutz von Notausgängen auf dem Weg aus dem Gebäude hinaus, eignen sich unter anderem elektrische Fluchttürabsicherungen, die die Notausgangsverschlüsse überwachen. Als Komplettlösung empfiehlt sich eine elektrische Verriegelung, die nur im Gefahrenfall den Fluchtweg sicher freigibt. In Kombination mit einer Zutrittskontrolllösung oder einem elektronischen Schließsystem bleibt der Notausgang für Fremde auch von innen verriegelt und lässt sich mit einer Zutrittsberechtigung dennoch einfach bedienen.

Generell ist eine komplett geplante Systemlösung mit aufeinander abgestimmten, geprüften Produkten an einer Fluchttür besonders wichtig. Denn nur so lassen sich Personensicherheit und Einbruchschutz wirkungsvoll und effektiv miteinander verbinden.

Business Partner

Logo:

ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH

Attilastraße 61-67
12105 Berlin
Deutschland

Kontakt zum Business Partner







Meist gelesen

Photo
23.10.2024 • TopstorySafety

NIS-2 und Cyber Resilience Act in der Industrie

Matthias Schmidt, Cybersecurity-Experte des Automatisierungsunternehmens Ifm Electronic erklärt im Interview, worauf Unternehmen bei der Umsetzung der Maßgaben achten sollten und welche Fallstricke es zu überwinden gilt.