27.04.2011 • TopstoryFlughafensicherheitLichtgitterSick

Flughafensicherheit mit Lichtgittern von Sick

Höchstmögliche Flughafensicherheit und kürzestmögliche Verweilzeiten für Personen, Gepäck und Luftfracht haben Flughafenbetreiber weltweit ständig auf ihrem Radar. Automatische Lic...

Höchstmögliche Flughafensicherheit und kürzestmögliche Verweilzeiten für Personen, Gepäck und Luftfracht haben Flughafenbetreiber weltweit ständig auf ihrem Radar. Automatische Lichtgitter von Sick bieten hier effiziente Lösungsmöglichkeiten - u. a. in Land-Luft-Schleusen, bei der Zugangsüberwachung in Sicherheits- und VIP-Bereiche, in der Gepäckfördertechnik oder beim Container- und Cargo-Handling.

Einen hohen Verbreitungsgrad im Airportbereich haben vor allem zwei Lichtgitter von Sick: Das modulare, messende MLG und das nur schaltende SAS (Smart Area Sensor), das sowohl als Flat- als auch als Slim-Variante verfügbar ist. Beide zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit aus und erlauben vielseitige und einfache Integrationsmöglichkeiten, z. B. in Rücklaufschleusen, Drehkreuzen oder der Förder- und Handlingstechnik für Fluggepäck und Cargo. Zudem kann Sick für solche Security- und Intralogistik-Aufgabenstellungen den Integratoren wie auch den Endkunden weltweiten und zeitnah verfügbaren Projekt- und Service-Support bieten.

Sichere Trennung von Land- und Luftseite
Sicherheit ist auf Flughäfen oberstes Gebot. Weltweit wird die sogenannte Flughafensicherheit durch nationale und internationale Gesetze geregelt, u. a. in Deutschland durch das Luftsicherheitsgesetz (LuftSiG) und in Europa durch die Verordnungen 300/2008 über gemeinsame Vorschriften für die Sicherheit in der Zivilluftfahrt und die Verordnung 185/2010 zur Festlegung von detaillierten Maßnahmen für die Durchführung der gemeinsamen Grundstandards in der Luftsicherheit. Bereits seit der - mittlerweile aufgehobenen bzw. ersetzten - Verordnung (EG) 2320/2002 gibt es auf europäischen Flughäfen bestimmte Sicherheitsbereiche, deren Zutritt streng kontrolliert werden muss. Die präventiven Maßnahmen, die es hier zu ergreifen gilt, fallen gemäß § 8 LuftSiG unter die Eigensicherungspflichten der Flughafenbetreiber. Konkret heißt das, dass die sichere Überwachung des Übergangs von der Land- zur Luftseite für jeden Flughafenbetreiber eines der zentralen Themen zur Gewährleistung höchstmöglicher Flughafensicherheit darstellt.

Das stetig zunehmende Fluggastaufkommen wie auch der kontinuierliche Anstieg der Flugbewegungen erfordern eine schnelle, effiziente und trotzdem Flughafen-sichere Organisation des Passagierflusses. Abfliegende Passagiere gelangen beim Sicherheitscheck am Gate von der Landseite, also den öffentlich zugänglichen Terminalbereichen, auf die Luftseite - den Bereich hinter dem Personen- und Handgepäck-Sicherheits-Check. Angekommene Fluggäste wechseln über Personenschleusen von der Luft- auf die Landseite, auf der sich die Gepäckausgabebänder befinden.

An diesen Schleusen muss sichergestellt sein, dass keine Personen entgegen der Laufrichtung zurück auf die Luftseite wechseln können. Auch Gegenstände dürfen auf diesem Weg nicht die Luftseite erreichen können, egal wie klein sie sind. Zudem muss die Sensorik in den Rücklaufschleusen zur Richtungserkennung geeignet sein. Der Fluggast auf dem Weg zur Gepäckausgabe muss die Schleusen möglichst schnell passieren können. Das Betreten der Schleusenkammer in die umgekehrte Richtung muss jedoch sofort zum Schließen der Luft-seitigen Schleusentüren führen.

MLG als Rücklaufschleusen-Sensor ­abgenommen
Das MLG ist ein Lichtgitter, das bereits auf zahlreichen Flughäfen als integrierte Sensorlösung installierter Rücklaufschleusen abgenommen wurde. Die Lichtstrahlen zwischen Sender- und Empfängermodul erzeugen ein Lichtgitter, das bis zu 3,14 m hoch ausgelegt werden kann. Die Elektronik ist komplett im kompakten Edelstahl-Gerätegehäuse untergebracht. Wird mindestens ein Lichtstrahl unterbrochen - durch eine Person oder einen Gegenstand - wird dies über den Schaltausgang oder die Datenschnittstelle des MLG ausgegeben.

Dabei ist softwareseitig sichergestellt, dass Glanz und Reflexionen, z. B. von einem Aluminium-Boardcase, oder sonstiger Fremdlichteinfluss, z. B. Sonnenlicht durch das Glasdach oder die Leuchtstofflampen im Schleusenumfeld, die zuverlässige Erfassung von Personen oder Gegenständen nicht beeinflussen. Die Auflösung dieser Lichtgitter ist so fein, dass selbst ein Durchschieben flacher Objekte auf dem Hallenboden oder entlang des Schleusenhimmels, aber auch ein Hindurchwerfen, sicher erfasst und gemeldet wird.

Die Richtungserkennung wird durch ein Duo-Konzept erreicht, d. h. durch zwei im Abstand von wenigen Millimetern nebeneinander installierte MLG. Die Richtungserkennung erfolgt über das zeitlich versetzte Ansprechen der beiden Lichtgitter. Wird die Schleuse in der vorgesehenen Richtung vom Rollfeld zur Gepäckausgabe passiert, d.h. aus dem Sicherheitsbereich heraus, wird dies als i. O. erkannt. Unterbricht eine Person oder ein Gegenstand in der falschen Richtung das System, so gibt der Systemausgang eine Meldung aus, mit der die Alarmzentrale benachrichtigt und z. B. die Kamerabilder dieses Bereiches aufgeschaltet werden können. Gleichzeitig wird eine eventuell noch offene, „Luft"-seitige Schleusentür verriegelt - und damit der Zugang in den Sicherheitsbereich verhindert.

SAS: Smarte Lösung für Mitarbeiter- und VIP-Zugänge
Rücklaufschleusen ermöglichen nicht nur einen Personendurchsatz, der doppelt so hoch ist als bei Drehkreuzen, sondern sie lassen sich auch flexibel auf das zu erwartende Passagieraufkommen auslegen. Damit sind sie die ideale Lösung für hohe Passagieraufkommen. Daneben gibt es weitere, in der Regel kleinere Personengruppen, die aktiv am Luftverkehr teilnehmen oder sich zumeist berufsbedingt in sicherheitsrelevanten Flughafenarealen bewegen wollen. Hierzu zählen u. a. Flugzeugcrews, Bodenpersonal von Flughäfen und Fluggesellschaften, Reinigungskräfte, Warenlieferanten, Spediteure oder Beschäftigte bei Sicherheits-, Bau- oder Zeitarbeits-Unternehmen.

Die Personen wie auch die Unternehmen, für die sie tätig sind, unterliegen zwar einer jährlichen Zuverlässigkeitsprüfung nach § 7 LuftSiG, dennoch richten viele Flughäfen auch für diese Personengruppen Anlagen für einen kontrollierten Zugang vom öffentlichen Land- in den sicherheitsrelevanten Luftbereich ein. Aufgrund des deutlich geringeren Personenaufkommens kommen hier - aber auch in VIP-Bereichen - häufig halbhohe Drehkreuze und niedrigere Personenschleusen zum Einsatz. Ausgerüstet sind viele von ihnen mit dem Sick-Lichtgitter SAS. Im Gegensatz zum MLG ist dies ein nur schaltender Sensor mit einer Auflösung von 40 mm und Detektionshöhen von 120 mm bis 600 mm.

Gerade für dieses Einsatzumfeld bietet der SAS drei wichtige Vorteile. Der Sensor steht sowohl als Flat- als auch als Slim-Variante zur Verfügung. Damit kann das SAS - ohne Beeinträchtigung des Drehkreuz- oder Schleusen-Designs - sowohl dort integriert werden, wo nur wenig Bauhöhe vorhanden ist, als auch da, wo das Gehäuse in einem Spalt oder einer schmalen Lücke angebracht werden muss. Ebenfalls positiv ist, dass Sender und Empfänger optisch synchronisiert sind. Dies vermeidet das Verlegen von Verbindungskabeln zwischen Sender und Empfänger, d. h. zwischen den beiden Seiten der Durchgangseinrichtung. Schließlich ist der SAS hochgradig fremdlichtsicher - Umspiegelungen aus dem Umfeld oder durch Detektion glänzender Oberflächen stören die zuverlässige Funktion nicht.

Cargo- und Gepäckhandling: Überstandskontrolle per MLG
Flughäfen sind nicht nur riesige Umschlagspunkte für Passagiere, sondern müssen auch für eine immens hohe Bewegung von Gütern ausgelegt sein. Insbesondere internationale Airports werden von kilometerlangen Förderanlagen für Fluggepäck durchzogen. Täglich werden Millionen Tonnen von Luftfracht als Stückgut oder in Containern ausgeladen, eingelagert oder zwischen Gates und Übernahmestellen für Spediteure transportiert. Je höher der Automatisierungsgrad der flughafeneigenen Intralogistik ist, desto wichtiger ist, die automatischen Abläufe vor Störungen zu schützen, z. B. durch überstehendes Gepäck in den Sortieranlagen oder Luftfrachtcontainer, die beim Transport auf Verschiebewagen verrutschen. Dank seiner robusten Ausführung ist das MLG für diese Aufgabenstellungen die ideale Lösung.

Das Lichtgitter kann je nach Einsatzanforderungen in verschiedene Auflösungen, d.h. Strahlabständen von wahlweise 10, 20, 30 oder 50 mm, Überwachungshöhen zwischen 100 mm und 3.140 mm, zwei Reichweiten von 0-5 m oder 0-8,5 m sowie zwei unterschiedliche Montagelösungen bestellt werden. Für die Inbetriebnahme bietet die bedienerfreundliche Setup-Software MLG-Setup zahlreiche Parametriermöglichkeiten sowie einen Applikationsassistent mit Hilfestellungen für die gängigsten Applikationen im Intralogistik-Umfeld. Im Einsatz sorgt das MLG dann nicht nur für eine zuverlässige Überstandskontrolle, sondern es ist durch seine Einzelstrahlauswertung auch in der Lage, die Stelle am Fördergut zu lokalisieren, die das automatische Handling verhindert. Zudem liefert es durch die Möglichkeit der Höhenmessung oder Objektklassifizierung wichtige, u.U. verladerelevante Informationen.

Fazit
Lichtgitter von Sick sind für viele Aufgabenstellungen auf Flughäfen geeignete Security- und Automatisierungslösungen. Sie beweisen ihre Zuverlässigkeit auf zahlreichen Airports rund um den Erdball. Wichtig für die Hersteller von Zugangssystemen, Flughafen-Errichterunternehmen und Systemintegratoren ist, dass sie bei Projektierung, Umsetzung, Wartung und Service der Sensoren vor Ort auf qualifizierten Support von Sick zugreifen und vertrauen können.

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