Herausforderung Flughafen: Individuelle Sicherheitslösungen für moderne Verkehrsknotenpunkte
In einer globalisierten Welt stehen die Betreiber von Flughäfen vor vielfältigen Herausforderungen: Organisation ständig steigender Fluggastzahlen und Frachttransporte, Bewachung d...
In einer globalisierten Welt stehen die Betreiber von Flughäfen vor vielfältigen Herausforderungen: Organisation ständig steigender Fluggastzahlen und Frachttransporte, Bewachung des weitläufigen und unübersichtlichen Betriebsgeländes sowie das Mitarbeitermanagement in den unterschiedlichen Sicherheitsbereichen. Diese gilt es bei steigendem Kostendruck und immer umfangreicheren Sicherheitsauflagen zu meistern.
Bewährt hat sich ein Gesamtkonzept aus Brand- und Einbruchmeldern, Evakuierungs- sowie Beschallungssystemen, Videoüberwachung, Zeiterfassungs- sowie Zutrittskontrollsystemen. Durch die Koordination und Verwaltung aller Alarme und Meldungen in einem übergeordneten Managementsystem kann das Sicherheitspersonal effizient und zuverlässig arbeiten.
Bei Bränden schnell reagieren
Das Risiko eines Brandes kann nie ganz ausgeschlossen werden. Umso wichtiger ist es, die Gefahr durch Brandlasten wie Kabelnetze, umfangreiche technische Gerätschaften, nicht einsehbares Fluggepäck und die Unachtsamkeit von Fluggästen, Besuchern oder Mitarbeitern so gering wie möglich zu halten. Besonders in wenig begangenen Gebäudeteilen wie Rechenzentren oder Lagerräumen bietet sich die Möglichkeit, Brände durch Sauerstoffreduzierung aktiv zu vermeiden. Durch die Zugabe von Stickstoff wird der Sauerstoffgehalt der Luft allerdings nur so weit verringert, dass dieser auch noch für Menschen ausreichend ist. Schwerwiegende Schäden durch Brände können in Bereichen, in denen sich viele Menschen aufhalten, vor allem durch eine frühzeitige Branddetektion vermieden werden. Bei modernen Anlagen werden einzelne Melder mit Hilfe hinterlegter Karten lokalisiert. Dies ermöglicht den Einsatzkräften ein schnelles Eingreifen und die Gefahr eines Übergreifens des Brandes auf andere Gebäudeteile wird reduziert.
Im Notfall richtig informieren
Im Ernstfall müssen Personen in gefährdeten Bereichen umgehend gewarnt und richtig informiert werden. So ist es beispielsweise bei einem Bombenalarm wichtig, das eigene Gepäck ständig mit sich zu führen. Verlassene Gepäckstücke können von den Sicherheitsleuten dann identifiziert und auf Sprengstoff untersucht werden. Im Fall eines Brandes hingegen müssen die betroffen Personen das Gebäude so schnell wie möglich über die festgelegten Evakuierungswege verlassen - und das idealerweise ohne schwere Koffer mitzunehmen, die eine zügige Evakuierung nur erschweren. Für diese unterschiedlichen Anforderungen in Notfällen eigenen sich elektroakustische Notfallwarnsysteme mit dynamischer Fluchtwegsteuerung. Dabei kann das Gelände in verschiedene, abgeschlossene Beschallungsbereiche aufgeteilt werden, für die unterschiedliche Durchsagen vorgesehen sind. Im normalen Betrieb sorgt eine moderne Beschallungsanlage für die Information der Fluggäste zu Flug- und Passagieraufrufen.
Architektur gibt den Ton an
Flughäfen sind oft eine Spielwiese für außergewöhnliche Architektur. Wie beispielsweise der Flughafen Paderborn-Lippstadt mit seiner neu gestalteten Empfangshalle. Ungewöhnliche Materialien und eine spezielle Raumsituation reflektieren den Schall und führen so dazu, dass wichtige Sprachmeldungen nicht mehr verstanden werden. Die Mitarbeiter der Bosch Sicherheitssysteme GmbH entschieden sich deshalb dafür, in diesem Bereich aktive Lautsprecher mit integrierter Endstufe zu installieren. Damit können der Schallstrahl in einer Höhe von 1,20 bis 1,70 m direkt auf die anwesenden Personen gelenkt, Reflexionen vermieden und die Gesamtarchitektur nicht gestört werden. Diese Lösung erhöht nicht nur die Verständlichkeit von Durchsagen, sondern ist auch besonders effizient: Für eine Fläche von 50 m2 benötigten die Techniker gerade einmal zwei aktive Schallgruppen.
Gelegenheit macht Diebe
Die Einbruchsicherung gehört ebenfalls zum umfassenden Sicherheitskonzept eines Flughafens. Viele Gebäudeteile sind rund um die Uhr zugänglich und besonders tagsüber kann das Sicherheitspersonal potenzielle Straftäter unter den Fluggästen und Besuchern häufig nur schwer entdecken. Um die schwer einsehbaren und weitläufigen Flächen im Innen- und Außenbereich im Blick zu haben, erhalten die Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst Unterstützung von Videokameras, deren Bilder zur weiteren Auswertung direkt an eine Sicherheitszentrale übermittelt werden.
Zwei Faktoren sind bei der Sichtung der Bilder essenziell: HD-Qualität sichert detailreiche Bilder selbst bei schlechten Lichtverhältnissen und intelligente Spezialanwendungen unterstützen das Sicherheitspersonal bei der Auswertung des Materials. Im Außenbereich haben sich Kameras bewährt, die bewegte Objekte selbständig verfolgen. Im Innenbereich ermöglichen ausgefeilte Videobildanalaysen das Erkennen von verlassenen Gepäckstücken oder das Erfassen von Personen die beispielsweise unvermittelt die Rolltreppe in falscher Richtung benutzen. Dank verschiedener Suchfunktionen kann das aufgezeichnete Videomaterial auch zu einem späteren Zeitpunkt noch nach anderen Merkmalen zu untersucht werden.
Modernes Mitarbeitermanagement
Flughafenbetreiber stehen häufig vor der Herausforderung, nicht nur eine große Anzahl eigener Mitarbeiter zu managen, sondern auch Mitarbeitern von Fremdfirmen. Diese müssen ebenfalls Zutritt zu unterschiedlich sensiblen Sicherheitsbereichen erhalten. Moderne Zutrittskontrollsysteme weisen verschiedenen Personen Zutritt zu unterschiedlichen Bereichen zu und protokollieren zusätzlich auch alle Zutritte und Zutrittsversuche. Durch eine Verknüpfung zum Zeitwirtschaftssystem können hierüber auch die Arbeitszeiten aller Mitarbeiter erfasst und mittels Schnittstellen Lohn- und Gehaltssysteme integriert werden.
Gebäudemanagement aus einer Hand
Alle installierten Sicherheitsanlagen können über ein Gebäudemanagementsystem, wie beispielsweise das Building Integration System (BIS) von Bosch, zusammengeführt werden - so auch am „Carrasco International Airport" in Montevideo, Uruguays größtem Flughafen. Hier kontrolliert das Sicherheitspersonal zentral das gesamte Alarm- und Meldungsmanagement. Zusätzlich bietet das BIS die Möglichkeit, auch technische Anlagen wie Fördertechnik und Heizung, Lüftung und Klimatechnik auf Störungen zu überwachen.
Denn egal ob Paderborn oder Montevideo: Erst ein intelligentes Gesamtkonzept verbindet die einzelnen Module so, dass Besucher, Mitarbeiter und Fluggäste umfassend geschützt sind.
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