Hybride RFID-Technologie für Zeiterfassung und Zutrittskontrolle bei Loxxess
Seit vielen Jahren nutzt Loxxess an allen Standorten die Intus-Zeiterfassungsterminals und -Zutrittssysteme von PCS Systemtechnik.
Im tschechischen Bor, nahe der deutschen Grenze, nimmt Loxxess Ende des Jahres eine neue Logistikhalle mit 68.000 m2 in Betrieb. Zukünftig wird hier die Warendistribution für einen Großkunden abgewickelt. Mit dieser Standorterweiterung schafft das Unternehmen wichtige Ressourcen für das Wachstum des Kunden.
Für eine Logistik in dieser Größenordnung mit branchenüblichen Schwankungen und Auftragsspitzen bedarf es effizienter Prozesse in allen Unternehmensbereichen. Deshalb holte sich Logistik- und Fulfillment-Anbieter Loxxess bei den ersten Planungen für die Infrastruktur der Halle Unterstützung vom langjährigen IT-Lösungspartner Soft-Consult Häge. Bereits seit 2007 begleitet der Digitalisierungspartner das Unternehmen. Er betreut unter anderem die Lösungen für Zeitwirtschaft, Zutrittskontrolle sowie Lohn und Gehalt.
Herausforderung: Ältere und neue RFID-Technologie
Seit vielen Jahren nutzt Loxxess an allen Standorten die Intus-Zeiterfassungsterminals und -Zutrittssysteme von PCS Systemtechnik. „Die Intus Terminals laufen gut und sind viele Jahre bei uns im Einsatz“, sagt Personalleiterin Jeanette Uhlmann. Manche Terminals nehme man mit, sie würden am neuen Standort weiter genutzt. So wird die Hardware im Sinne der Nachhaltigkeit so lange erhalten, wie sie funktioniert.
Allerdings stieß diese Philosophie in jüngster Zeit an ihre Grenzen. Denn die ältere RFID-Technologie entspricht inzwischen nicht mehr den aktuellen Standards. Neue Generationen arbeiten heute mit Verschlüsselung bei der Datenübertragung. Neue Transpondermedien verfügen über ein höheres Sicherheitsniveau, verbesserte Reaktionszeiten und eine größere Speicherkapazität. Loxxess wird deshalb nach und nach auf diesen neuen Standard umsteigen.
Kombi-Transponder ermöglichen hybriden Betrieb
Bei der Ausstattung der Logistikhalle in Bor wird nur noch die neueste RFID-Technologie für Zeit und Zutritt genutzt, um zukunftsgerecht aufgestellt zu sein. Dadurch ergab sich eine komplizierte Situation, denn an anderen Standorten wird die ältere Hardware weiter genutzt, da sie problemlos läuft.
Loxxess erkundigte sich bei den Experten von Soft-Consult, ob ein paralleler Betrieb von alt und neu, mit nur einem Firmentransponder möglich sei. Der Partner schlug eine hybride Lösung in Form eines neuen Schlüsselanhängers vor. Auf ihm befinden sich zwei Sektoren, sowohl für die ältere als auch für die aktuelle Technologie. Mit diesen Kombi-Transpondern kann jeder Zutrittsleser an jedem Standort bedient werden.
Für das übergeordnete Zeiterfassungssystem war es allerdings etwas komplizierter: Die hybriden Buchungssätze mussten erst harmonisiert werden, damit sie in der übergeordneten Software verarbeitet werden können. Hier wurde von PCS Systemtechnik eine individuelle Lösung programmiert, die das alte System mit dem neuen verbindet. Die Tests am Standort Bor ergaben, dass die Kombi-Transponder die Arbeitszeiten richtig übertragen und somit konnten die neuen Transponder an alle Mitarbeiter ausgegeben werden. Seither nutzen auch weitere Loxxess-Standorte in Deutschland die neuen Transponder, um nach und nach die alte Technik gänzlich abzulösen.
Folientastatur und Barcode-Scanner
Bei Loxxess arbeiten die Mitarbeiter im Mehrschichtbetrieb rund um die Uhr. Die Dienstleistungen werden kundenindividuell vereinbart und reichen bis zum Fulfillment mit Rechnungsstellung. Damit dies für jeden Kunden korrekt abgerechnet werden kann, buchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten auf Kundenkostenstelle. Diese Buchungen werden an einem Intus 5540-Zeiterfassungsterminal erfasst, das über eine haptische Folientastatur verfügt. So kann das Terminal auch von Beschäftigten mit Handschuh bedient werden. Ein zusätzlicher Scanner am Gerät ermöglicht das Lesen von Barcodes für die Zuordnung der Projektzeiten.
Bei der Auswahl der Zutrittskontrolle spielt Zuverlässigkeit eine große Rolle. In Bor treffen zu Schichtbeginn am Morgen gleichzeitig mehrere Hundert Personen an insgesamt drei Halleneingängen ein. Um die Personenströme zu kanalisieren, wurden pro Eingang zwei bis drei Drehkreuze installiert, die mit den Zutrittslesern Intus 620 bedient werden. Auch hier bewähren sich die aktuellen Modelle, die mit schnellen Reaktionszeiten die Mitarbeiter rasch passieren lassen.
HR-Prozesse über alle Standorte hinweg
Bei einem Unternehmen mit 28 Standorten ist es besonders wichtig, dass die Prozesse über alle Standorte hinweg funktionieren. Deshalb legt Personalleiterin Jeanette Uhlmann besonders viel Wert darauf, papierlose Prozesse einzuführen: Mit rund 2.600 Mitarbeitern zähle man „immer noch zum Mittelstand. Wir holen uns für unsere Anforderungen Experten mit ins Boot, die mit uns zusammen unsere IT-Prozesse gestalten.“ Frau Uhlmann schätzt die Unterstützung von Soft-Consult bei der Einrichtung der HR-Prozesse, denn Änderungen können komplex sein. Die hinterlegten Schichtmodelle dürfen nicht unbeabsichtigt geändert werden.
Zu einem gelungenen HR-Workflow tragen auch die hochwertigen Intus Zeiterfassungsterminals bei. Eine wichtige Funktion ist, dass alle Buchungen in den Intus Terminals gespeichert werden. Eigentlich gedacht als Notfallspeicher für einen eventuellen Blackout, nutzt die HR-Abteilung die Funktion bei der Einstellung von neuem Personal. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen bereits am ersten Tag einen Firmenschlüsselanhänger ausgehändigt und können sofort ihre Arbeitszeiten buchen. Die eigentliche Anlage des Mitarbeiterstammsatzes in der Software erfolgt erst zu Beginn des nächsten Monats. Sobald der Stammsatz vorhanden ist, werden die schon erfolgten Buchungen aus dem Terminal abgeholt und richtig zugeordnet.
Da die Zahl der Mitarbeiter saisonalen Schwankungen unterliegt, nutzt Loxxess für Auftragsspitzen temporär beschäftigte Lohnarbeiterinnen und -arbeiter. Auch die Zeitarbeitsmitarbeiter buchen ihre Arbeitszeiten an den Intus Zeiterfassungsterminals. Die Buchungsdaten werden gesammelt exportiert und an den Dienstleister übermittelt. So entfällt die manuelle Abrechnung von Lohnarbeitszeiten.
„Die Zusammenarbeit mit Soft-Consult und PCS hat mich vor allem durch die große Professionalität überzeugt“, resümiert Jeanette Uhlmann. „Bei allen beteiligten Parteien stand immer die bestmögliche Lösung im Vordergrund. Auch wenn es mal schwieriger wurde, haben unsere Ansprechpartner immer schnell reagiert und gehandelt. Durch die Flexibilität und eine auf uns zugeschnittene Dienstleistung konnten wir gemeinsam eine gute Lösung entwickeln.“
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