Integrierte Technologien können an Flughäfen die Sicherheit verbessern
Flughäfen auf der ganzen Welt verzeichnen einen drastischen Anstieg des Gesamtverkehrs allein über Europa werden täglich rund 27.000 Flugbewegungen registriert. Nach Angaben der I...
Flughäfen auf der ganzen Welt verzeichnen einen drastischen Anstieg des Gesamtverkehrs – allein über Europa werden täglich rund 27.000 Flugbewegungen registriert. Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) stieg das weltweite Passagieraufkommen im Jahr 2017 um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – eine Zahl, die laut Branchenverband deutlich über der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,5 Prozent liegt. Kein Wunder bei der immer stärker vernetzten Welt, aber eine wahre Herkulesaufgabe für alle Beteiligten, die am Flughafen für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb sorgen sollen. Dazu gehören die Flughafensicherheit, Fluglotsen, Ingenieure und Techniker sowie das allgemeine Flughafenpersonal. Erschwerend kommt hinzu, dass die Beteiligten oftmals auf getrennten Systemen arbeiten.
Eines ist sicher: Flughäfen müssen sich fit machen für die digitale, vernetzte Zukunft, denn Passagiere werden auch weiterhin die letzten Winkel der Erde bereisen wollen und haben dabei steigende Erwartungen an das Flughafenmanagement. Flughäfen müssen ihre unterstützenden Technologien so skalieren, dass Passagiere auch weiterhin sicher und effizient reisen können. Abhilfe schaffen kann hierbei intelligente, integrierte Technologie – vor allem dort, wo die Reise beginnt und endet: in der Abflughalle und auf der Start- und Landebahn.
Nicht nur größer, sondern intelligenter
Flughäfen sind und bleiben auch in Zukunft die wichtigste Drehscheibe für den Personen- und Güterverkehr weltweit. Zwar boomt die zivile Luftfahrt und befördert immer mehr Passagiere um den Globus, aber mit einem Aus- oder Neubau von Flughäfen ist es alleine nicht getan. Die Vernetzung im Internet der Dinge (IoT) trägt dazu bei, die Entwicklung intelligenter Technologien für Flughäfen voranzutreiben. Dank einer hohen Datenpunktkapazität und sensorgestützter IoT-Konnektivität können Systeme implementiert werden, die eine tiefere Integration zwischen den wichtigsten Funktionen, Rollen und Zielen eines Flughafens bieten, vom Check-In, der Sicherheitskontrolle, vom Flug- und Bodenverkehr bis hin zu Wartungsarbeiten hinter den Kulissen sowie anderen Schlüsselbereichen. Das Ergebnis: Besser vernetzte und datenbasierte Erkenntnisse, die eine sichere und pünktliche Ausführung gewährleisten.
Ganzheitlicher Blick auf alle Systeme für mehr Sicherheit
Von dem Moment, an dem ein Passagier durch die Tür eines Flughafens geht, laufen im Hintergrund mehrere komplexe Systeme und Prozesse ab, die die Passagierbewegungen mit dem Flugverkehr synchronisieren und den Flugplan einhalten – ein empfindliches Gleichgewicht, das sorgfältige Integration, Koordination und Geschicklichkeit erfordert. Dazu muss die bestehende Infrastruktur auf den Prüfstand gestellt werden. Leichter gesagt als getan: Die Schulung von Mitarbeitern an neuer Technologie ist oftmals zeitintensiv und nicht von Dauer, wenn Mitarbeiter abwandern und ihr Wissen mitnehmen. Hier bedarf es eines umfassenden Gebäudemanagements, das schnell und intuitiv zu bedienen ist sowie gleichzeitig Risiken minimiert, einen effizienten Betrieb gewährleistet und Kosten einspart. Insbesondere im Bereich Sicherheit hilft eine verbesserte Nutzererfahrung, menschliche Fehler zu minimieren und dafür Rückmeldungen bei Störfällen zu beschleunigen. Erst dann trägt die neue Technologie maßgeblich zur Flughafensicherheit und -effizienz bei.
Facility Manager und Sicherheitsbeauftragte an Flughäfen müssen heutzutage immer komplexere Anlagen verwalten und dürfen dabei nicht den Überblick verlieren. Eine zentrale, integrierte Gebäudelösung, die Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenführt, analysiert und übersichtlich aufbereitet, hilft, die Gebäudeleistung rund um die Uhr zu überwachen und wenn nötig zu optimieren, etwa in puncto Energieverbrauch und Heizsystemregelung oder bei drohenden Sicherheitsrisiken. Mit dem Enterprise Buildings Integrator (EBI) von Honeywell werden verschiedene Gebäudesysteme auf einer einzigen Plattform mithilfe offener Kommunikationsprotokolle wie BACNet, OPC, ONVIF oder LonWorks vereint und damit eine geeignete Infrastruktur für die Gebäudeautomation geschaffen.
Der EBI wird beispielsweise an einem großen Flughafen im Nahen Osten genutzt, wo das Gebäudemanagementsystem gleichzeitig Informationen von mehr als 50.000 Zutrittskarten speichert, 20 verschiedene Zugangsebenen verwaltet und 7.500 Kontrollpunkte managt, darunter mehr als 400 Türen und 800 CCTV-Kameras. Das System sorgt dafür, dass der Flughafen an jedem Berührungspunkt sicherer und produktiver wird.
In Notfällen einen kühlen Kopf behalten
In Kombination mit modernen intelligenten Gebäudetechnologien wie der Command and Control Suite (CCS) kommt zudem eine neue Art der Nutzererfahrung ins Spiel. Mit dieser Lösung werden die unterschiedlichen Gebäudesysteme wie HLK-Systeme, das Energiemanagement, Feueralarm- und Sicherheitssysteme sowie Leit- und Kontrollsysteme anschaulich und übersichtlich visualisiert. Damit erhält der Gebäudemanager einen ganzheitlichen Überblick über die gesamte Flughafenanlage in Echtzeit – und das auf einem einzigen Display.
Als zentrales Element des CCS bildet die Command Wall den kompletten Flughafen ab. Mithilfe eines Large-Format-Displays mit intuitiver Touchscreen-Oberfläche kann der Facility Manager mit dem Finger die Ansicht verschieben sowie rein- und rauszoomen, um weitere Details zu einem bestimmten Bereich zu erhalten oder auf zusätzliche Informationen wie Kamerabilder und Rauchmelder zuzugreifen. Die Handhabung unterscheidet sich dabei nicht vom privaten Tablet oder Smartphone. Schlägt etwa ein Rauchmelder am Gate 6 Alarm oder wird unbegleitetes Gepäck entdeckt, wird auf dem Screen an dieser Stelle ein blinkendes, rotes Symbol angezeigt, das auf den Zwischenfall aufmerksam macht. Mit einem Klick auf das Symbol wird ein vorab in enger Abstimmung mit dem Flughafen definiertes Standardverfahren mit konkreten Anweisungen angezeigt, das den Gebäudemanager Schritt für Schritt durch die vorgesehenen Reaktionsmaßnahmen führt.
Luft- und Bodenverkehrskontrolle in den Wartungsbetrieb integrieren
Auch für den luftseitigen Betrieb steht die Sicherheit an erster Stelle. Ein Beispiel, mit dem Flughäfen den wachsenden Luftverkehr leichter bewältigen und gleichzeitig die Sicherheit und Pünktlichkeit gewährleisten können, liefert Honeywell Navitas. Die Technologie besteht aus verschiedenen Modulen, die die Flug- und Bodenverkehrskontrolle intelligent mit dem Wartungsbetrieb verbinden.
Die Komponenten unterstützen das Personal bei der Visualisierung und Steuerung von Flugzeugbewegungen – von einem verbesserten Situationsbewusstsein über den laufenden Betrieb für Fluglotsen in Echtzeit bis hin zu einer sicheren Erhöhung des Durchsatzes bei allen vorherrschenden Wetterbedingungen. Wie wichtig dies ist, wird deutlich, wenn man die zunehmende Komplexität und Belastung des heutigen Flughafenbetriebs berücksichtigt.
Navitas bietet die notwendige Software, um alle vier Ebenen des Rollverkehrsführungssystems (Advanced-Surface Movement Guidance and Control System, A-SMGCS) zu nutzen, einschließlich der Bereiche Surveillance, Routing, Guidance und Airport Safety Support. Dadurch können Bewegungskonflikte besser gelöst werden. Ein Beispiel ist die „Follow-the Greens“-basierte Anleitung, um Flugzeuge über im Rollfeld eingelassene Unterflurbefeuerung automatisch zu führen und das Rollfeld zu sichern.
Aber auch Ingenieure und Wartungstechniker profitieren von der Technologie. Sie sind in der Lage, den Systemzustand besser zu überwachen, Fehlerdiagnosen einfacher durchzuführen und Arbeitsabläufe zu straffen. Möglich macht das ein automatisiertes Diagnose- und Fehler-Reporting, mit der das Personal einen besseren Überblick über die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Leistung von Airside-Systemen bekommt.
Fazit
Die Sicherheit spielt insbesondere in der Luftfahrtindustrie eine entscheidende Rolle. Integrierte Technologien können zu erheblichen Sicherheitsverbesserungen beitragen, indem sie die Automatisierung und Sensibilisierung für den laufenden Betrieb fördern und damit das Risiko eines menschlichen Fehlers verringern. Dank der engen Integration aller Einzelsysteme auf einer einheitlichen Plattform und Informationen in Echtzeit erhalten die Sicherheitsbeauftragten einen einzigartigen Überblick und können bei Zwischenfällen sofort reagieren. Der Passagier bekommt von dieser komplexen Orchestrierung im besten Falle gar nichts mit – sondern kann sich am Ende entspannt in den Sitz fallen lassen. Ready for Takeoff!
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