Kein Spiel mit dem Feuer! Aktive Brandvermeidung setzt an bevor ein Brand entsteht

Ungefähr alle zwei Minuten bricht in Deutschland ein Feuer aus und richtet nicht selten einen erheblichen Schaden an. Egal ob Lager, Rechenzentren oder Archive – alle Branchen sind auf einen absolut zuverlässigen Brandschutz angewiesen. Um sensible Bereiche nicht nur vor dem Brand selbst, sondern auch vor brandbedingten Folgeschäden durch z. B. toxische Rauchgase oder Löschmittel zu schützen, können Sauerstoffreduzierungsanlagen eine optimale Lösung sein.

Traditionelle Brandschutzanlagen sind passiv, das heißt, sie reagieren erst, wenn ein Feuer bereits ausgebrochen ist. Eine aktive Brandvermeidung mittels Sauerstoffreduktion, wie sie die Wagner Group mit dem Produkt- und Lösungskonzept OxyReduct anbietet, setzt hingegen an, bevor ein Brand entsteht. In den zu schützenden Bereichen wird durch kontrollierte Stickstoffzufuhr eine sauerstoffreduzierte Schutzatmosphäre geschaffen. Durch die Absenkung des Sauerstoffniveaus unter die Entzündungsgrenze der im Schutzbereich vorherrschenden Materialien kann sich ein Feuer nicht mehr entwickeln oder ausbreiten.

Ermittlung der Restsauerstoff­konzentration
Für nahezu alle Brennstoffe gilt, dass ihre Entzündbarkeit in direktem Zusammenhang mit der Sauerstoffkonzentration der Umgebungsluft steht und mit der Abnahme der Konzentration entsprechend sinkt. Die optimale Restsauerstoffkonzentration im Schutzbereich wird unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten, der Entzündungsgrenzen der vorherrschenden Materialien sowie des geforderten Schutzziels für jedes zu schützende Objekt individuell ermittelt.

Die normale Umgebungsluft verfügt über eine Sauerstoffkonzentration von 20,9 Vol. % 02. Reduziert man diese, nimmt auch der Umfang der Brandreaktion ab. In Brandversuchen wird unter Berücksichtigung der vorhandenen Stoffe und des zu erfüllenden Schutzziels die optimale Restsauerstoffkonzentration ermittelt. Mit Erreichen dieser Auslegungskonzentration ist der Brandschutz vollständig hergestellt.

Brandschutz weltweit
Weltweit setzen Kunden aus den verschiedensten Bereichen auf Sauerstoffreduzierungsanlagen zur aktiven Brandvermeidung von Wagner. Die möglichen Anwendungsbereiche erstrecken sich von IT-Räumen, Tresoren und Archiven bis hin zu großen Lagerhallen wie automatisierten Hochregallagern sowie als Brandschutz im Gefahrstofflager und Tiefkühllager. Besonders für Bereiche, in denen hochwertige Güter lagern, die durch Wasser, Löschschaum oder Löschpulver zerstört werden können, wie in Museen, Archiven und Bibliotheken, sind Brandvermeidungssysteme hervorragend geeignet. Wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten der aktiven Brandvermeidung sind, zeigen Einsatzbeispiele aus den unterschiedlichsten Gebieten.

Universität Schardscha (VAE): Religiöse Bücher und Schriften
Die Universität Schardscha gehört zu den größten Universitäten in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In einem der neuesten Gebäude auf dem Hauptcampus ist das Archiv Dar-al-Quran untergebracht, in dem wichtige, zum Teil sehr alte religiöse Schriften und Bücher gelagert werden. Um diese zu schützen, entwarf Wagner das passende Brandschutzkonzept. Schäden an den religiösen Büchern und Schriften durch Löschwasser oder Rauch sollten unbedingt vermieden werden. Dies ermöglicht das aktive Sauerstoffreduktionssystem OxyReduct in Kombination mit Titanus-Ansaugrauchmeldern zur Brandfrüherkennung.

Aston-Martin, Niederwil (CH): ­Hochregallager für Luxuskarossen
Der einzige eigenständige Schweizer Aston-Martin-Händler setzte bei seinem Neubau in Niederwil bei St. Gallen auf Brandschutztechnik von Wagner. Dazu wurde der Car Safe, das vollautomatisierte Hochregallager, mit dem aktiven Brandvermeidungssystem ­OxyReduct ausgestattet. Bis zu 90 Fahrzeuge können dort in geschützter Atmosphäre eingestellt werden, womit das Autohaus explizit wirbt. „Ein Parkhaus, das unseren Kunden ein durch OxyReduct vor Brand geschütztes Parken ermöglicht: eben Car Safe“, freut sich Geschäftsführer Dr. Andreas Baenziger.

Telehouse Deutschland, Frankfurt am Main: Rechenzentrum der Superlative
Die Telehouse Deutschland GmbH unterhält eines der größten Rechenzentren Frankfurts. Dort gelten höchste Sicherheitsanforderungen – auch an den Brandschutz. „Wir haben ein größtmögliches Interesse daran, dass unsere Kundenserver rund um die Uhr 24/7 betriebsbereit sind. Wo viel Technik drin steckt, kann auch immer etwas passieren“, erklärt Asko Hamberger, Safety & Securitymanagement bei der Telehouse GmbH.

Die für den Betrieb des Rechenzentrums existenzielle Versorgungsleitungen für Klimatisierung und Stromversorgung liegen in zwei Zwischengeschossen eines eigens errichteten Technikgebäudes. Dort kommt das Zweistufige Konzept von Wagner zum Einsatz. Es verbindet eine klassische Gaslöschanlage mit einer OxyReduct-Sauerstoffreduzierungsanlage. Das Ergebnis: Im Fall einer Branddetektion durch hochsensible Ansaugrauchmelder der Titanus-Familie wird zunächst das Sauerstoffniveau durch das sanfte Einleiten von Stickstoff aus bevorrateten Druckmittelbehältern auf ein erstes Schutzniveau abgesenkt. Dadurch wird ein deutlich reduziertes Brandverhalten erreicht, sodass im Idealfall der Brand bereits erlischt. Diese abgesenkte Sauerstoffkonzentration hält OxyReduct beliebig lang. So können Telehouse-Mitarbeiter bei freier Begehbarkeit des Schutzbereiches nach der Brandursache suchen und diese beheben. Detektieren die Titanus-Geräte weiterhin ein Brandgeschehen, wird die zweite Batterie der Gaslöschanlage ausgelöst und die Sauerstoffkonzentration nochmals auf ein zweites, niedrigeres Schutzniveau abgesenkt. Auch bei diesem Sauerstofflevel können die Telehouse-Mitarbeiter noch den Schutzbereich zwecks Ursachsenbehebung betreten. OxyReduct hält auch dieses Level so lange wie nötig.

Der Clou: Nach dem Auslösen der Gaslöschanlage müssen die Löschmittelbehälter bei Telehouse nicht mehr aufwändig ausgebaut und zur Wiederbefüllung abtransportiert werden. Dies übernimmt ebenfalls die ­OxyReduct-Anlage. Diese generiert das benötigte Inertgas in höchster Reinheit und füllt es über einen Hochdruckverdichter in die entleerten Gaslöschbehälter. „Bei der Anzahl unserer Behälter hätten sich die Kosten einer externen Befüllung auf etwa 75.000 Euro belaufen. Insgesamt eine runde Lösung, die genau unsere Anforderungen erfüllt“, betont Hamberger.

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