19.01.2010 • Topstory

Muting ohne Zusatzmodule - Vielfältig bei den Einsatzmöglichkeiten, einfach in der Anwendung

Leuze electronic präsentiert auf der SPS/Drives 2009 zwei neue Mehrstrahl-­Sicherheits-Lichtschranken-Baureihen (Typ 2, Typ 4) in verschiedenen ­Funktionsklassen mit Muting und dur...

Leuze electronic präsentiert auf der SPS/Drives 2009 zwei neue Mehrstrahl-­Sicherheits-Lichtschranken-Baureihen (Typ 2, Typ 4) in verschiedenen ­Funktionsklassen mit Muting und durchdachten Optionen. Ein Highlight der Baureihe: der dreistrahlige Transceiver.
Bei technischen Produkten - vom Videorecorder über das Handy bis hin zum Sicherheits-Sensor - ist es häufig so: entweder sie können zu viel oder sie können zu wenig. Beide Fälle sind für Anwender unbefriedigend. Es ist kein Geheimnis, dass es Produktentwicklern einiges abfordert, Geräte so zu konzipieren, dass sie exakt den Bedürfnissen der anvisierten Zielgruppe entsprechen. Das liegt mitunter auch daran, dass die Anforderungen alles andere als homogen sind. Bei der Entwicklung einer neuen Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranke hat Leuze elec­tronic diesem Sachverhalt große Beachtung ­geschenkt. Das Ergebnis: zwei Bau­reihen, verschiedene Funktionsklassen, mehrere Optionen. Somit können Anwender den für ihre Applikation optimalen Sicherheits-Sensor auswählen und einsetzen.

Herausforderung: Vielfältige Anforderungen


Anwendungen von Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken reichen von einfachen Zugangs­sicherungen mit kurzen Sensor-Reichweiten über weiträumige Rundumsicherungen bis hin zu Absicherungen mit Muting, z.B. an Palettenför­derstrecken. Allein diese Anwendungsbreite macht deutlich, dass Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken zahlreichen Anforderungen unterliegen.
Von fundamentaler sicherheitstechnischer Bedeutung bei der Auswahl und Anwendung der Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken sind neben den geforderten Kenndaten nach Norm (beispielsweise Typ, Kategorie, Sicherheits-Integritätslevel SIL, Performance Level PL) die Anzahl der Strahlen, die der Sensor aufweisen kann. Je nach Gefährdungspotenzial und Sicherheitsbetrachtung sind zwei-, drei- oder vierstrahlige Systeme anzuwenden.
Dazu kommen Aspekte wie verschiedene Montagemöglichkeiten und sinnvolle Systemerweiterungen. Gemeint sind hier vor allem Werkzeuge für eine effiziente Einrichtung und einfache Justage - Stichwort Laserausrichthilfe - sowie integratives Zubehör je nach Applikation - Stichwort Muting-Leuchtmelder.
Alles in allem zeigt sich also, dass es in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und optimale Anwendbarkeit von Vorteil ist, wenn sich Mehrstrahl-­Sicherheits-Lichtschranken durch Eigenschaften und Funktionen auszeichnen, die möglichst genau den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Applikation entsprechen. Die Entwicklung der Baureihen MLD 500 (Typ 4, PLe) sowie MLD 300 (Typ 2, PLd) hat Leuze electronic speziell dahin ausgerichtet und die Geräte dementsprechend konzipiert.

Lösung: Baureihen mit Funktionsklassen


In beiden MLD Baureihen sind zwei-, drei- und vierstrahlige Sender-Empfänger-Systeme sowie zwei- und dreistrahlige Transceiver-Systeme verfügbar. Beim Transceiver (Sender und Empfänger befinden sich hier in einem Gehäuse) findet die Verkabelung des Sensors nur auf der Transceiver-Seite des Schutzfeldes statt - der Spiegel kann ohne Kabelanschluss montiert werden. Hier betragen die Reichweiten 8 m, wohingegen beim Sender-Empfänger-System 70 m möglich sind. Diese Reichweiten kommen bei weiträumigen Rundumsicherungen, die mit Umlenkspiegeln realisiert werden, zum Tragen. In beiden Ausführungen kann der Sensor problemlos bei tiefen Umgebungstemperaturen bis -25°C betrieben werden.
Die neuen MLD Sensoren zeichnen sich insbesondere durch ihre einzelnen „Funktionsklassen" aus. Der Anwender kann genau die Funktionen wählen, die er für seine Applikation benötigt - nicht mehr und nicht weniger. Je nach Funktionsklasse sind Anlauf-/Wiederanlaufsperre (RES), Schützkontrolle (EDM) oder ­unterschiedliche Muting-Modi (Tab.) wählbar. Zur Parametrierung ist kein PC notwendig, da die Funktionen über die Pin-Belegung am Anschluss eingestellt werden. Bei einem Ge­rätewechsel ist keine erneute Parametrierung notwendig.

Muting: Ready-to-use


Die Geräte der zwei Baureihen können sowohl bei herkömmlichen Zugangssicherungen zum Einsatz kommen als auch bei ­Anwendungen, wo sequenzielles, paralleles oder partielles Muting gefordert wird. Die Parametrierung erfolgt einfach durch Verdrahtung bzw. Pin-Belegung an Stecker und Buchse. Zusätzliche Muting-Bausteine können entfallen.
Falls ein Muting-Signal nicht von Muting-Sensoren kommt, sondern von der Anlagensteuerung, kann der Anwender den achtpoligen Stecker (Maschinen-Interface) direkt am Sensor für dieses Signal nutzen. Hierdurch reduziert sich der Verkabelungsaufwand. Weiterhin kann bei der Baureihe MLD 330 und MLD 530 über die Muting-Enable-Funktion der Muting-Ablauf über ein externes Signal freigegeben oder gesperrt werden. Das erhöht insbesondere die Manipulationssicherheit.
Weitere Optionen bieten nahezu alles, was der Anwender braucht. So ist bei den entsprechenden MLD Geräteausführungen der Muting-Leuchtmelder bereits integriert. Durch all das vereinfacht sich bei der Errichtung der Muting-Applikation der Gesamtaufbau - und dies kann dazu beitragen, dass die Kosten deutlich sinken!

Einrichten: einfach und effizient


Bei der Einrichtung einfacher wie auch komplexer Applikationen und Betriebsarten unterstützen die MLD Baureihen den Anwender durch Leuchtdioden und eine gut ablesbare Sieben-Segment-Anzeige. Das erleichtert ihm das Überprüfen der ordnungsgemäßen Funktion und gegebenenfalls das Auffinden von Fehlern. Anhand der Meldungen der Sieben-Segment-Anzeige kann er die Ursache für das Sensorverhalten ­unmittelbar feststellen und direkt Gegenmaßnahmen einleiten, beispielsweise: Frontscheibe reinigen, Verdrahtung überprüfen, Betriebsart und Anordnung der Muting-Sensoren korrigieren und dergleichen.
Im Allgemeinen werden Sender und Empfänger mithilfe der Leuchtdioden ausgerichtet, d.h. die Diode leuchtet in der Regel grün, wenn die Lage der Geräte zueinander passt. Für größere Distanzen ist dieses Verfahren ungeeignet, denn die Lage der Strahlenachse reagiert bei diesen Entfernungen empfindlich auf Justagebewegungen am Sensor und die LEDs sind aus der Ferne meistens nicht gut zu erkennen. Deshalb haben sich die Produktentwickler von Leuze electronic eine weitere Besonderheit einfallen lassen: die integrierte Laserausrichthilfe. Damit wird die Justage der Geräte zum Kinderspiel - nicht zum Geduldspiel.
Der senderseitig aktivierte Laserstrahl bringt beim Empfänger ein Reflexelement weithin sichtbar zum Leuchten und der Errichter erkennt sofort, ob die Lage der Geräte zueinander stimmt. Werden Umlenkspiegel für eine Rundumsicherung eingesetzt, dient der Laserstrahl dazu, Schritt für Schritt die nacheinander folgenden Umlenkspiegelsäulen auszurichten und die einzelnen Umlenkspiegel korrekt zu justieren. Auch bei großen Abständen geht dies schnell und einfach - die Einrichtzeit von Rundumsicherungen lässt sich damit erheblich reduzieren.
Mit der neuen Drehhalterung BT-240 können die MLD Sensoren me­chanisch befestigt werden. Mit dieser Halterung kann der Anwender den ­Sicherheits-Sensor flexibel um 240° drehen, einfach ausrichten und zuverlässig montieren - eine äußerst praktische Lösung, um die Ausrichtung und Montage weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen. Zur Befestigung der Sensoren in Gerätesäulen können Klemmhalterungen angewendet werden.

Fazit: Entscheidend sind die Anforderungen der Anwender


Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken werden als längst etablierte Sensoren von Leuze electronic nicht ständig neu erfunden, doch nimmt man alle Fakten zusammen, so ist dem Hersteller mit den neuen MLD Baureihen etwas ganz Besonderes gelungen: die Weiterentwicklung im Sinne der Anwender, die bei Sicherheits-Sensoren vor allem dieses fordern: Vielfalt und Einfachheit, kurz: maßgeschneiderte Funktionalität.

Dipl.-Phys. Adreas Jüttner, Produktmanager,
Leuze electronic GmbH + Co. KG,
Geschäftsbereich Safety Systems,
Fürstenfeldbruck

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