Per Kran eingeschwebt! Brandschutz für das Pharmaunternehmen Astra Zeneca



Im britischen Macclesfield betreibt Astra Zeneca einen Produktionsstandort sowie ein Versandzentrum. Um seine Logistikkapazitäten zu erweitern, hat das Pharmaunternehmen ein neues Hochregallager errichtet. Das Besondere an der Brandschutzlösung: Die „Oxyreduct“-Anlage von
Wagner. Sie dient der aktiven Brandvermeidung und ist mobil in einem Container vorinstalliert.
Der Neubau von Astra Zeneca umfasst zwei Packlinien, an denen Tabletten und Kapseln in Sichtverpackungen eingeschweißt werden, sowie ein 30 Meter hohes Hochregallager, das rund 11.000 Paletten fasst. Von hier aus versendet das Unternehmen seine Produkte in mehr als 100 Länder in aller Welt.
Beim Brandschutz suchte das Unternehmen nach einer Alternative zu Sprinkleranlagen, da man eine Kontamination der Waren im Hochregallager durch Rauch und Löschwasser möglichst vermeiden wollte. So fiel die Entscheidung auf die Brandvermeidungstechnik „Oxyreduct“ von Wagner.
Brände vermeiden statt Brände löschen
„Im Hochregallager darf kein Feuer ausbrechen, denn die Medikamente aus Macclesfield werden auf der ganzen Welt benötigt“, sagt Carl Bryan, Managing Director Wagner UK. Selbst der kleinste Brand könnte die Unterbrechung der Lieferkette zur Folge haben. Doch auch ohne diesen Aspekt hat die Brandvermeidung im automatisierten Hochregallager allerhöchste Priorität. „Sie schützt die Menschen, die am Standort Macclesfield arbeiten, die eingelagerten Medikamente und nicht zuletzt auch das Lager selbst, indem das Brandrisiko von vornherein minimiert wird“, so Bryan. „Das ist besser, als Brände reaktiv per Sprinkler zu bekämpfen. Wasser würde die eingelagerten Güter beschädigen und das Gebäude in Mitleidenschaft ziehen.“
Im Container vorinstalliert
Die Brandvermeidungstechnik für das 54.000 m3 große Hochregallager funktioniert so, dass die Sauerstoffkonzentration unter die Entzündungsgrenze der kritischen Materialien dauerhaft abgesenkt und kontrolliert auf diesem Niveau gehalten wird. Dadurch kann sich ein etwaiger Brand nicht weiter ausbreiten. Zwei Einheiten der OxyReduct V-Line generieren den für die Absenkung des Sauerstoffgehaltes notwendigen Stickstoff effizient und direkt aus der Umgebungsluft.
Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt war, dass die Oxyreduct-Anlage aus logistischen Gründen nicht direkt ins Gebäude eingebaut werden konnte, wie Carl Bryan erklärt. Deshalb wurde sie in einem vier Meter hohen, 14 Meter langen, 2,4 Meter breiten und 21 Tonnen schweren Container vorinstalliert und per Schwerlasttransport nach Macclesfield gebracht. „Per Kran musste der Container über mehrere Gebäude gehoben und eingeschwebt werden – anders war der Einsatzort nicht zu erreichen“, so der Brandschutzexperte.
Meist gelesen

Brandschutztore für den SAP Garden in München
Diese multifunktionale Arena, die Platz für bis zu 11.500 Zuschauer bietet, eignet sich zudem für eine Vielzahl von Veranstaltungen und erfordert dementsprechend höchste Sicherheitsstandards.

Zutritt steuern, Werte schützen – Schließtechnik für Kulturstätten
Öffentlich zugängliche Kulturinstitutionen sind mit unschätzbaren materiellen und immateriellen Werten ausgestattet.

Risikovorsorge durch Cybertrainings – realitätsnah auf der "Cyber Range"
Wird ein Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs, dann haben sich Angreifer in der Regel über längere Zeit in mehreren Schritten zu ihrem Ziel vorgearbeitet

Maschinensicherheit im Kontext von KI und Security – Cyber Resilience Act: Neue Anforderungen für Maschinenbauer
Cyber Resilience Act & Maschinenverordnung: Neue Sicherheitsanforderungen für Maschinenbauer in vernetzten Industrieanlagen

Energieversorgung von Druckerhöhungsanlagen: Neue Anforderungen nach DIN 14462
Mit der Ausgabe 07/2023 ist die DIN 14462 erheblich umfangreicher geworden und umfasst nun 75 statt zuvor 41 Seiten. Sven Elsner, bei Minimax Moblile Services, hat sich die Neuerungen genauer angesehen