23.09.2025 • Topstory

PMRExpo 2025: Entwicklungen und Herausforderungen der sicheren Kommunikation und 5G-Technologien

Die PMRExpo 2025 vom 25. bis zum 27. November in Köln erwartet wieder rund 5.500 Besucherinnen und Besucher sowie über 260 nationale und internationale Ausstellerinnen und Aussteller. Die europäische Leitmesse für sichere Kommunikation dient dem Aufbau, der Aktualisierung und Vertiefung von Know-how in sämtlichen Bereichen der mobilen einsatz- und geschäftskritischen Kommunikation. Ein Beitrag von Bernhard Klinger, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Professioneller Mobilfunk (PMeV) – Netzwerk sichere Kommunikation.

Brustbild einer Person mit Brille, schwarzem Sakko, weißem Hemd, Krawatte
Bernhard Klinger, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Professioneller Mobilfunk (PMeV) – Netzwerk sichere Kommunikation
© PMeV

Mit der Fachausstellung, dem PMRExpo Summit und der Connecting Area bietet die PMRExpo in Köln ein einmaliges Forum und Networking rund um sichere Kommunikationslösungen für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Betreiber kritischer Infrastrukturen sowie Unternehmen aus sämtlichen Wirtschaftssektoren. Auf der Sonderfläche „5G-Innovation Hub for Private Networks“ zeigen Aussteller*innen live, wie private 5G-Netze neue Maßstäbe für vernetzte Anwendungen in Unternehmen setzen. Neu auf der Messe ist das begleitende Symposium „PMRExpo meets Wehrtechnik“ mit dem diesjährigen Thema „Drohnen und Cybertechnologie“.

Technologiewechsel und Digitalisierung

Die Branche der kritischen Kommunikation steht vor entscheidenden Herausforderungen, die auch die PMRExpo 2025 prägen werden. Da wären zu nennen: die Migration von schmalbandigen Technologien wie zum Beispiel Tetra zu breitbandigen Kommunikationsnetzen. Dieser Herausforderung stellen sich BOS, KRITIS und Unternehmen gleichermaßen.

Perspektivisch benötigen die deutschen BOS ein eigenes, dediziertes Breitbandnetz, um die für die einsatzkritische Kommunikation erforderliche Hochverfügbarkeit und damit die innere Sicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten. Um mit den rasanten Entwicklungen der digitalen Welt mitzuhalten, sind Zwischenlösungen unter Mitnutzung kommerzieller Mobilfunknetze für einsatzunterstützende Dienste ein Weg. Um den sukzessiven Übergang auf ein eigenbeherrschtes Breitbandnetz abzusichern, ist das Tetra-Digitalfunknetz noch bis mindestens 2035 zu betreiben.

Neue Möglichkeiten für Unternehmen

Für Unternehmen und Organisationen stehen in Deutschland Frequenzen für dedizierte Breitbandnetze zur Verfügung. Sie können somit eigene Breitbandnetze wie z. B. 5G-Campusnetze aufbauen. Diese Schlüsseltechnologie, die für die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft enorm wichtig ist, muss aber von noch mehr Unternehmen genutzt werden, wenn die deutsche Wirtschaft bei der Digitalisierung im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen geraten will. 

Die Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten für Unternehmen aller Branchen und auch Behörden. Softwareanwendungen gewinnen rapide an Bedeutung und Daten an Wert. Gleichzeitig erhöht sich damit aber auch die Notwendigkeit sicherer und hochverfügbarer Kommunikationslösungen. Ein 5G-Breitbandnetz ist Grundvoraussetzung für viele neue digitale Technologien und Anwendungen zur Steigerung der Effizienz, Flexibilität und Sicherheit eines Unternehmens und wird damit zu einer geschäftskritischen Komponente. Es muss für die sichere Digitalisierung der Wirtschaft daher hochverfügbar sein.

Die PMRExpo 2025 bietet gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen Informationen zu Fragen wie: Was kann 5G? Welchen Nutzen hat ein Unternehmen von 5G? Es sind besonders die kleinen und mittleren Unternehmen, die sich in der Frühphase noch schwertun ein 5G-Projekt anzugehen, obwohl es für ihre Wettbewerbsfähigkeit enorm wichtig ist. Aufgrund dieser Unsicherheit ergreifen diese Unternehmen häufig nur die Initiative, wenn eine staatliche Förderung möglich ist. Eine bundeseinheitliche finanzielle Flankierung zum Aufbau von 5G-Campusnetzen, insbesondere beim deutschen Mittelstand, halten wir für absolut notwendig.  

Zukunftsthemen

Im Technologieumfeld gibt es heute drei Megatrends: Breitband, Cloud und künstliche Intelligenz. Diese Technologietrends werden zukünftig auch im Umfeld der Professionellen Kommunikation zum Einsatz kommen. Sie bieten nicht nur neue Möglichkeiten für die Anwender; sie bieten auch neue Angriffsmöglichkeiten. Diese Angriffsmöglichkeiten gilt es mit geeigneten Mitteln abzuwehren. Obwohl Sprache noch für viele Jahre der dominierende Dienst für die kritische Kommunikation bleibt, werden Datenanwendungen zunehmen – und sie werden in rasantem Tempo auch kritisch werden. Künstliche Intelligenz wird Abläufe beschleunigen, Entscheidungen aufgrund der genauen Analysen großer Datenmengen schnell und treffend vorbereiten und zudem auch helfen, den steigenden Fachkräftemangel kompensieren. 

Auch die PMRExp wird 2025 und in den Folgejahren von diesen drei Megatrends geprägt werden. Kurzfristig wird sicherlich das Thema Breitband einen höheren Stellenwert einnehmen, denn angesichts der rasanten Entwicklung bei der Digitalisierung nimmt die Bedeutung der breitbandigen Datenkommunikation innerhalb der einsatz- und geschäftskritischen mobilen Kommunikation enorm zu. Daraus ergeben sich auch neue Möglichkeiten für Anwender in Branchen, die bislang nicht zu den Hauptzielgruppen des professionellen Mobilfunks zählten: z. B. Produktion, Logistik, Gesundheitswesen und viele andere. 

Die Herausforderungen der Sicherheitsbehörden, Kritischen Infrastrukturen und Unternehmen bei der Migration von schmalbandigen Technologien – wie z. B. Tetra – zu breitbandigen Kommunikationsnetzen bleiben im Fokus der europäischen Leitmesse für sichere Kommunikation. Zukunftsthemen mit wachsendem Stellenwert sind zudem die zivil-militärische Zusammenarbeit im Bereich der Kommunikation, Satellitenkommunikation, IoT und Cybersecurity. 

Steigende Akzeptanz für Investitionen

Deutschland steht vor der Herausforderung einer gesteigerten geopolitischen Bedrohungslage. Die politische und gesellschaftliche Relevanz und Akzeptanz von Investitionen für mehr Sicherheit steigt – also auch für sicherheitskritische Kommunikationssysteme. Das spiegelt sich bereits in der aktuellen Haushaltsplanung der Bundesregierung wider. Zudem wird zivil-militärische Zusammenarbeit im Bereich der Kommunikation an Bedeutung gewinnen. So sieht der aktuelle Haushaltsentwurf des Bundes die vom PMeV geforderte bessere Finanzierung des Digitalfunks und die notwendige Anschubfinanzieren für ein Breitbandnetz der BOS vor. Die Bundesregierung setzt ein gutes Zeichen für die Zukunft der kritischen Kommunikation der BOS und damit für die Sicherheit in Deutschland.

Positionierung des PMeV

All das sind positive Signale für die Zukunft der PMRExpo. Und auch der PMeV – ideeller Träger der PMRexpo – verspürt als Verband deutlichen Rückenwind: Seit 2022 ist unsere Mitgliederzahl um 37 Prozent gewachsen. Wir werden die professionellen Anwender bei den neuen Technologietrends und den damit verbunden Möglichkeiten und Herausforderungen weiterhin eng begleiten. Der PMeV justiert seine Struktur abhängig von aktuellen technologischen und regulatorischen Entwicklungen sowie dem Marktgeschehen. So können sukzessive und je nach Bedarf neue Themen vom Verband und seinen Mitgliedern flexibel aufgegriffen werden. 

Neben neuen technischen und regulatorischen Themen wird sich die Verbandsarbeit auch verstärkt auf die Sensibilisierung der Politik, der Gesellschaft und der Anwender im Hinblick auf die Anforderungen an hochverfügbare Kommunikationslösungen und dessen Unverzichtbarkeit im kritischen Umfeld konzentrieren. Dabei haben wir gleichermaßen die breitbandigen und die schmalbandigen Anwendungen im Auge – uns geht es um hochverfügbare einsatz- und geschäftskritische Kommunikationslösungen.

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