23.09.2020 • TopstoryAtemschutzCoronaDräger

Richtiger Sitz für maximaler Schutz - Leichter Atemschutz während der Corona-Pandemie

Mit der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Virus SARS-CoV-2 stieg auch die Nachfrage nach geeigneter Schutzausrüstung stark an. Im Mittelpunkt stehen hierbei vor allem sogenannte FFP-Masken. Kamen diese zuvor hauptsächlich in der Industrie zum Einsatz, schützen sie während der Corona-Pandemie vor allem medizinisches Pflegepersonal. Der Hersteller für Medizin- und Sicherheitstechnik Dräger produziert FFP-Masken. Die Produktion in Schweden und Südafrika ist voll ausgelastet und läuft rund um die Uhr. Demnächst werden im US-Bundesstaat Pennsylvania und im Elsass in Frankreich ein neuer Standort entstehen. Denis Schäfer, Regionaler Produkt Marketing Manager für den leichten Atemschutz und Körperschutz bei Dräger, erklärt unter anderem, wie FFP-Masken ihre Träger schützen und ob sie wiederaufbereitet werden können.

FFP-Masken sind derzeit ein begehrtes Gut. Wofür genau steht FFP und wie sicher schützen die Masken?

Denis Schäfer: Die Abkürzung „FFP” steht für Filtering Face Piece und wird zu Deutsch als partikelfiltrierende Halbmaske bezeichnet. Es gibt drei Geräteklassen, die nach ihrer maximalen gesamten nach innen gerichteten Leckage nach EN 149 eingeteilt werden. Das sind FFP1, FFP2 und FFP3, wobei letztere die höchste Schutzklasse ist. Im Detail schützt eine FFP1-Maske zu 80 Prozent, eine FFP2-Maske zu 94 Prozent und eine FFP3-Maske zu 99 Prozent vor festen und flüssigen Partikeln und Aerosolen.

Woraus bestehen Ihre FFP-Masken?

Denis Schäfer: Unsere FFPs bestehen aus nichtgewebten Materialien – vor allem aus dem sogenannten „Meltblown-Spinnvlies“. Sie haben sowohl eine mechanische als auch eine elektrostatische Schutzwirkung: Die mechanische Schutzwirkung basiert auf der Anordnung des Filtermaterials und dessen eigentlichen Filterleistung. Die elektrostatische Schutzwirkung kann man hingegen mit einem Staubtuch vergleichen. Beim Wischen von Staub haftet dieser am Tuch. So ist es auch bei FFPs, die die Partikel „festhalten“.

Aufgrund der Engpässe bei Schutzkleidung hört man immer wieder von potenziellen Verfahren, die Masken wiederaufbereiten und eine Mehrfachverwendung ermöglichen sollen. Wie sehen Sie diese Verfahren?

Denis Schäfer: FFP-Masken sind als Einwegmasken geprüft und zugelassen. So sieht es die zugrunde liegende Norm für FFPs, die EN 149, vor. Somit ist eine Wiederaufbereitung für unsere Masken nicht vorgesehen. Die erwähnte Elektrostatik kann bei einer Reinigung, Desinfektion oder anderen Wiederaufbereitungen, z. B. durch UV-Bestrahlung, radioaktive Strahlung oder Hitze, geschädigt oder ganz zerstört werden. Die FFP würde dann ggf. keine Schutzwirkung mehr besitzen.

Was ist beim Tragen einer FFP-Maske besonders zu beachten?

Denis Schäfer: Der Träger muss vor allem den richtigen Sitz der Maske prüfen. Es dürfen keine Leckagen entstehen, die ein Eingangstor für Schadstoffe sein können. Demzufolge muss der Nasenclip an den FFPs von oben nach unten gestrichen werden, damit sich die Maske dem Gesicht ideal anpassen kann. Nach dem Zurechtrücken der Maske umfasst der Träger sie mit beiden Händen und hält ggf. das Ausatemventil dicht. Dann atmet er kräftig aus. Falls noch Luft ausströmen sollte, müssen der Nasenclip sowie der Sitz der Maske allgemein erneut überprüft werden. Erst dann ist sie einsatzbereit.

Insbesondere am Arbeitsplatz müssen Masken unter Umständen längere Zeit am Stück getragen werden. Wie lange kann eine FFP-Maske maximal getragen werden? Wann muss man sie wechseln?  

Denis Schäfer: Eine FFP ist in Deutschland maximal für die Dauer einer Schicht, also acht Stunden, zu tragen. Falls allerdings Infektionserreger wie SARS-CoV-2 in der Umgebung vorhanden sind, muss die FFP nach jedem Absetzen entsorgt werden. Hier sollten die nationalen Bestimmungen beachtet werden. Beim erneuten Aufsetzen kann nicht ausgeschlossen werden, dass das potenziell kontaminierte Maskenäußere in Kontakt mit dem Maskeninneren oder in einen direkten Körperkontakt mit dem Anwender gekommen ist. Des Weiteren ist bei diesem Prozess unklar, wie die Lagerung aussieht – sprich: Wie und wo wird sie gelagert? Haben andere Personen Kontaktmöglichkeiten zur Maske?

Wie schützt eine OP-Maske im Vergleich zur FFP-Maske?

Denis Schäfer: Eine OP-Maske schützt den Träger vor Flüssigkeitsspritzern und andere Personen in der Umgebung vor Tröpfchen in der Ausatemluft der tragenden Person. Sie dient dem Schutz der Patienten vor der Ausatemluft des Medizin- und Pflegepersonals im Krankenhaus. Sie schützt allerdings nicht zuverlässig vor Partikeln, Viren oder Bakterien in der Umgebungsluft. Außerdem sitzen die Masken nicht dicht am Gesicht und es entstehen Leckagen, an denen kein Atemschutz gegeben ist.

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