Schließsystem mit lösungsübergreifender Management-Software

doorLoxx von Deister Electronic ist eine Produktfamilie aus elektronischen Zylindern, Beschlägen und Einsteckschlössern - hochflexibel für unterschiedliche Türblattstärken.Dazu kom...

doorLoxx von Deister Electronic ist eine Produktfamilie aus elektronischen Zylindern, Beschlägen und Einsteckschlössern - hochflexibel für unterschiedliche Türblattstärken. Dazu kommt eine neue Version der Management-Software Multicommander, die alle Events der einzelnen Produkt­familien bündelt, meldet, speichert und protokolliert. ­Matthias Erler von GIT SICHERHEIT sprach darüber mit ­Thomas Blum, Vertriebsleiter Doorloxx bei Deister Electronic.

GIT SICHERHEIT.de: Herr Blum, Deister Electronic hat auf der Security das neue Schließsystem Doorloxx in den Mittelpunkt seines Security-Auftritts in Essen gestellt. Bitte geben Sie unseren Lesern einen Einblick.

Thomas Blum: Wir haben Doorloxx bereits in kleinerem Rahmen vorgestellt, und es gibt schon eine Reihe erfolgreich arbeitender Pilotprojekte. Doorloxx stand in der Tat  auf der Security im Zentrum . Es handelt sich dabei um eine Produktfamilie aus elektronischen Zylindern, Beschlägen und Einsteckschlössern und vor allem um ein hochflexibles System für unterschiedliche Türblattstärken.

Wie kann man sich das vorstellen?

Thomas Blum: Flexibilität heißt bei Doorloxx, dass wir weitgehend unabhängig sind von der Türblattbreite. Das ist in der Praxis ein unschätzbarer Vorteil. Häufig stimmen die Messungen nämlich nicht - und das ist zeitraubend, wenn man, wie üblich, die Zylinder maßgenau vorbestellen muss. Bei - ausgesprochen häufig vorkommenden - Messfehlern muss man dann wieder - oft kostenpflichtig - neu bestellen. Das verzögert die Fertigstellung und treibt die Kosten nach oben. Bei Doorloxx lässt sich der Zylinder ja nach Türstärke jederzeit vor Ort einstellen - inklusive der Fluchtrichtung. Mit anderen Worten: Der Installationspartner kann mit Standardprodukten vor Ort die Konfiguration vornehmen. Dieser Vorteil kommt auch dann zum Tragen, wenn der Kunde nachträglich Türen einbeziehen will.

Welche weiteren Vorteile gibt es?

Thomas Blum: Interessant für den Anwender ist auch die Batterielebensdauer. Wir arbeiten bei Deister mit Embedded-Systemen mit sehr geringen Stromanforderungen. Mindestens 100.000 Zyklen sind garantiert - in jeder Betriebsart. Anders als bei anderen Herstellern müssen Sie also im Schnitt nur alle fünf Jahre die Batterien austauschen. Das spart - je mehr Türen man hat - vor allem Arbeitszeit. Die Zylinder sind außerdem von Haus aus mit Funk ausgestattet - sie können deshalb nachträglich in ein Online-System überführt werden, ohne dann noch nachgerüstet werden zu müssen. Gruppen- oder Zeitprofile sind jederzeit einrichtbar.

Doorloxx kommt auch mit einer neuen Version der Management-Software Multicommander, mit der man nahezu sämtliche Sicherheitslösungen von Deister managen kann. Steckt hinter diesem lösungsorientierten Ansatz ein Paradigmenwechsel in Ihrer Produktphilosophie?

Thomas Blum: Wir betrachten das eher als eine wichtige Ergänzung. Deister ist in der Industrie bekannt als Lieferant von Komponenten. Den Multicommander setzen wir schon seit längerem ein. Entwickelt haben wir ihn ursprünglich für Proxsafe, unser Management-System für Schlüssel und Wertgegenstände. Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden zeigt allerdings, dass der Bedarf oft nicht nur einen unserer Produktbereiche betrifft. Unser neues Schließsystem Doorloxx kommt deshalb mit einer neuen Version des Multicommanders auf den Markt mit dem man diese Lücke schließen kann.

Was kann man mit der Multicommander-Software alles managen? Welche Kombinationen sind für Ihre Kunden besonders wichtig?

Thomas Blum: Erstmalig präsentieren wir auf der Security 2014 die komplett neu entwickelte multiCommander-Software Plattform, die alle Events der einzelnen deister Systeme von doorLoxx - proxSafe - tranSpeed - und dataLog verarbeitet, kombiniert, speichert und protokolliert. Alle deister Systeme sind so ausgestattet, dass sie problemlos miteinander kommunizieren und Daten und Befehle untereinander austauschen können. So kann sich jeder Kunde sein Sicherheits-Managementsystem optimal auf seine Anforderungen zusammenstellen. Die Software ermöglicht vor allem eine Ausweitung der digitalen Zutrittskontrolle auf konventionelle Schlüssel. Hintergrund ist der Umstand, dass, auch wenn jede Tür digitalisiert und mit RFID-basierenden Identmedien versehen werden kann, es immer noch Türen gibt, die mit herkömmlichen Schlüsseln geöffnet und geschlossen werden: Garagentore, Briefkästen, Lieferantenzugänge oder auch Gemeinschaftsräume sind Beispiele dafür - die Schlüssel dafür liegen üblicherweise in irgendeiner Schublade. Besonders umständlich ist die Verwaltung von Firmenfahrzeugen, von denen manche einzelnen Nutzern zugeordnet sind, andere sind wiederum Poolfahrzeuge. Es ist eine sehr aufwendige, umständliche und zeitraubende Aufgabe, dies zu verwalten. Bei Doorloxx können wir all diese Schlüssel statt dessen in die Managementsoftware Multicommander integrieren. Dies wird so nur von Deister angeboten. Diese Integration ist ein Grundbedürfnis vieler unserer Kunden. Mit wenigen Handgriffen kann ein digitaler Schließzylinder eingebaut werden. Da Türen in ihrer Dicke variieren können, kann man die Einbaulänge des Zylinders mit Hilfe der mitgelieferten Distanzscheiben anpassen. So entstehen keine Extrakosten für die Individualisierung und man ist flexibel, selbst wenn eine Tür ausgetauscht wird.

Das System ist ja bereits im Praxiseinsatz - könnten Sie uns ein Beispiel nennen?

Thomas Blum: Eines der Pilotprojekte haben wir für den Gebäudedienstleister Knop in Verden an der Aller realisiert, wo Doorloxx bereits seit einem Jahr mit großem Erfolg in Betrieb ist. Dort trifft das System durch seine ausgereifte Usability auf hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Vor allem die einfache Bedienung und die hohe Zuverlässigkeit trug entscheidend dazu bei. Das ist ganz entscheidend. Auch das Gebäude eines Kosmetikherstellers wurde mit dem drahtlosen Zutrittskontrollsystem doorLoxx ausgerüstet. Hier zeigte sich exemplarisch der Bedarf, mehrere Teilsysteme durch ein übergreifendes System wie Multicommander zu steuern. Zunächst ging es um die Integration von Außentüren mit Motorbetrieb. Dazu kam aber ein Bedarf, eine Vielzahl konventioneller Schlüssel zu verwalten - und der Umstand, dass es mehrere Standorte gibt. Das Unternehmen ist in letzter Zeit stark gewachsen, so dass sich die Problematik der Schlüsselver- und Rückgabe immer dringlicher stellte. Ein weiteres Projekt bestand in einer Lösung für den Austausch von Dokumenten innerhalb des Unternehmens: Man brauchte ein effizientes System, diese geordnet zu übergeben. Gelöst wurde dies mit Installation der Proxsafe-Fachanlage. Sämtliche Teilsysteme lassen sich nun mit der Multicommander-Software zentral verwalten.

Welche Unternehmen sind typische Kunden für dieses System?

Thomas Blum: Es eignet sich für jedes Unternehmen, insbesondere aber auch für kleinere und mittlere Betriebe, für die es eine solche Lösung bislang nicht gab. Das System hat auch den Vorteil, dass es mit wachsendem Bedarf erweiterbar ist. Das Schließsystem Doorloxx lässt sich dank MultiCommander beispielsweise um ein Proxsafe-Schlüsselmanagement erweitern - oder um Transspeed, das die Zufahrt auf das Firmengelände regelt. Außerdem besitzt die Managementsoftware auch eine Schnittstelle für Drittsysteme.

Sie haben auf die Benutzerfreundlichkeit großen Wert gelegt. Geben Sie uns einen Eindruck?

Thomas Blum: Der Multicommander bietet eine einheitliche browserbasierende und selbsterklärende Oberfläche. Anders als viele andere Hersteller, die meist windowsbasierende Applikationen anbieten, haben wir eine zeitgemäße, zukunftsträchtige und auch im Trend liegende Client-Server-Architektur. Die Verwaltung ist unabhängig vom Standort: Man kann etwa an Standort A einen Schlüssel entnehmen und ihn im Standort B wieder abgeben - und während der gesamten Zeit ist bekannt, wo der Schlüssel ist.

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