Schnell und einfach Zutritt gewähren mit AX2Go
Mit AX2Go stellt SimonsVoss in diesem Sommer eine neue mobile Zutrittslösung vor. Sie arbeitet mit einer App, dank derer Türen per Smartphone geöffnet werden können und bei der Zutrittsberechtigungen ohne persönlichen Kontakt versendet werden können. Die überall einsetzbare Lösung ist gerade auch dort praktisch, wo kurzfristig ein Zutritt gewährt werden muss. GIT SICHERHEIT sprach darüber mit Caroline Dalisson-Grießer, Produktmanagerin für Identifikationsmedien bei SimonsVoss.
GIT SICHERHEIT: Frau Dalisson-Grießer, wenn man den Namen Ihrer neuen Zutrittslösung AX2Go laut ausspricht, hört man schon eine gewisse Leichtigkeit heraus. Für welche Zielgruppen und Anwendungsgruppen ist die Lösung konzipiert?
Caroline Dalisson-Grießer: Der Produktname ist so zu verstehen: AX meint unsere neue Produktplattform und 2Go – zum Mitnehmen – spielt natürlich auf die mobile Applikation an, die der Nutzer stets mit seinem Smartphone bei sich trägt. Sie haben Recht, die Leichtigkeit im Sinne von einfacher Nutzbarkeit soll durch die Bezeichnung zum Ausdruck kommen.
Mit dem Smartphone Türen öffnen zu können, spricht im Grunde genommen alle an. Hier sind wir nicht an Branchen oder bestimmte Zielgruppen gebunden. Dennoch gibt es Bereiche, in denen die Vorteile der Lösung ganz besonders zum Tragen kommen, also überall da, wo kurzfristig ein Zutritt gewährt werden muss, unabhängig von Ort und Zeit.
Was sind die Stärken der Lösung – und was unterscheidet AX2Go von anderen Lösungen von SimonsVoss und auch von Wettbewerbern?
Caroline Dalisson-Grießer: Sowohl Nutzer als auch Schließanlagenverwalter freuen sich gleichermaßen darüber, dass es sich um eine mobile App handelt, bei der Zutrittsberechtigungen ohne persönlichen Kontakt versendet werden können. Das erspart beiden Seiten das Programmieren und Aushändigen eines physischen Identifikationsmediums – und somit viel Zeit. Auch die Einfachheit der App auf der einen Seite und die Verwaltung von mobilen Schlüsseln auf der anderen Seite sind eine große Stärke von AX2Go. Für den Smartphone-Nutzer ist keine Registrierung notwendig und die App ist in weniger als einer Minute startbereit. Der Administrator hat mit wenigen Klicks eine Einladung und damit auch die Zutrittsberechtigungen an den Nutzer versendet.
Die Öffnung der Schließung mit dem Smartphone erfolgt über Bluetooth Low Energy (BLE), und zwar unabhängig davon, welches Smartphone und Betriebssystem genutzt wird. Dies ist ein Unterscheidungsmerkmal von Wettbewerbern, die oftmals NFC und BLE anbieten, was die Lösung damit aber deutlich erklärungsbedürftiger macht. Bei SimonsVoss heißt es einfach: „Handy drauf – Türe auf“.
Könnten Sie noch etwas Näheres zur Verwaltungssoftware für AX2Go sagen?
Caroline Dalisson-Grießer: AX2Go Schlüssel lassen sich erstmals mit der Plus Edition des AX Managers, kurz AXM, verwalten. Somit ist die AXM Plus, neben den Editionen Lite und Classic, auch die erste SimonsVoss-Software, die sich optional durch Cloud-Services erweitern lässt. AX2Go-Schlüssel können dabei wie jedes andere unterstützte Identmedium in der bewährten SimonsVoss Matrix verwaltet werden. Sie gliedern sich wie selbstverständlich in das gewohnte Bedienkonzept des Systems 3060 ein.
Die Lösung ist besonders praktisch und voraussetzungslos verwendbar für die einzelnen Nutzer – aber auch für den Betreiber, bzw. Administrator...?
Caroline Dalisson-Grießer: Auf der Nutzerseite stimmt das. Jedes neuere Smartphone verfügt über BLE. Und mit den am meisten verbreiteten mobilen Betriebssystemen Android und iOS sind über 99 % der genutzten Smartphones kompatibel mit AX2Go. Auf Betreiberseite muss man etwas genauer hinsehen: AX2Go öffnet alle AX-Schließungen von SimonsVoss. Auch bereits vor Jahren montierte AX-Zylinder oder SmartHandle AX Türbeschläge können mittels Firmware-Patch Smartphone-fähig gemacht werden.
Kunden, die bereits über eine SimonsVoss-Schließanlage verfügen und die ältere Verwaltungssoftware Locking System Management (LSM) Business oder Professional nutzen, werden in der näheren Zukunft auch mobile Schlüssel einsetzen können.
Stichwort Cybersicherheit: Wie sicher ist die ganze Lösung?
Caroline Dalisson-Grießer: Wie Sie richtig sagen, handelt es sich um eine Gesamtlösung und nicht nur um ein einzelnes Produkt. Daher muss auch die Sicherheit hier ganzheitlich und auf mehreren Ebenen betrachtet werden. Eine Berechtigungsänderung legt mehrere Teilwegstrecken zurück, angefangen beim Berechtigungskreuz, das im AX Manager gesetzt wird, über die „Cloud“ bis hin zur Schließung, die mit dem Smartphone geöffnet wird. Die Berechtigung wird als Datenpaket versendet, welches end-to-end-verschlüsselt ist. Verschlüsselt wird es beim Verlassen der Verwaltungssoftware – entschlüsselt wird es erst im Secure Element der Schließung. Wird also solch ein Datenpaket abgefangen, kann es nicht gelesen werden, weil der zugehörige Schlüssel nur im sichersten Bereich der AX Schließung liegt, dem Secure Element.
Darüber hinaus werden nie personenbezogene Daten übermittelt, sondern nur Pseudonyme, die ausschließlich durch den Administrator im AX Manager zugeordnet werden können.
Auch die AX2Go-App selbst verfügt noch über weitere Sicherheitsmechanismen: So kann sie nur benutzt werden, wenn zuvor eine Displaysperre eingerichtet wurde, egal ob Face-ID, Fingerprint oder PIN. Diese Authentifizierung des Betriebssystems wird genutzt, um Missbrauch durch Dritte zu verhindern.
Es gibt ja praktisch kaum mehr jemanden, der kein Smartphone mit sich herumträgt. Das unkomplizierte Türöffnen per Handy ist daher naheliegend. Wie entwickelt sich nach Ihrer Wahrnehmung dieser Trend und der Bedarf diesbezüglich?
Caroline Dalisson-Grießer: Ich sehe dieses Feature persönlich als Hygienefaktor: Es wird bei neuen digitalen Schließanlagen wie selbstverständlich vorausgesetzt, dass man mit dem Handy die Schließung öffnen kann. In welchem Maße es dann tatsächlich zum Einsatz kommt, wird sich zeigen. Dort, wo sofort Probleme gelöst werden können, wird sich das schnell durchsetzen. Ein gutes Beispiel ist hier die Nutzung von Sporthallen durch verschiedene Parteien wie Schulen und Vereine. Einen konkreten Nutzen haben Betreiber auch dort, wo beispielsweise Handwerker zu einem Einsatz an einen anderen Standort wechseln, aber nicht zusätzlich vorher zum Schließanlagenverwalter fahren müssen, um sich die Berechtigung auf ihren Transponder abzuholen. Hierbei sparen sie sowohl Fahrtkilometer als auch wertvolle Arbeitszeit. Meiner Erwartung nach wird der mobile Schlüssel schon vorhandene Identifikationsmedien dort ergänzen, wo er sinnvoll ist, und nicht gänzlich ersetzen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Ab wann ist AX2Go auf dem Markt verfügbar?
Caroline Dalisson-Grießer: Im März 2024 haben wir in einer Private Preview mit einer begrenzten Anzahl an Kunden die Lösung erstmals ausgerollt. Wertvolles Feedback fließt in die weitere Produktentwicklung mit ein und führt zur kontinuierlichen Verbesserung und Stabilisierung der gesamten Lösung, sodass wir bald in der Public Preview allen interessierten Kunden die Möglichkeit geben wollen, AX2Go in einer 90-Tage-Testversion auszuprobieren und dann zu erwerben.
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