Sicherheit durch Redundanz

Intensiv hat sich Edwin Saesen, der IT-Leiter der Erco GmbH, mit dem Thema Business Continuity Management befasst. Wie viele andere Unternehmen ist der spezialisierte Hersteller fü...

Intensiv hat sich Edwin Saesen, der IT-Leiter der Erco GmbH, mit dem Thema Business Continuity Management befasst. Wie viele andere Unternehmen ist der spezialisierte Hersteller für lichttechnische Soft- und Hardware auf funktionierende IT-Prozesse angewiesen. Schnell war klar: Verglichen mit den potenziellen Folgekosten und Schäden eines Ausfalls der Unternehmens-IT sind die Kosten einer modernisierten, redundanten IT-Infrastruktur akzeptabel und vertretbar. In Zusammenarbeit mit Rittal wurde daher ein zweites Rechenzentrum geplant und aufgebaut.


Licht statt Leuchten: Die Erco GmbH befasst sich in erster Linie mit der immateriellen „Software" Licht. Die Lampen selbst sind dabei hauptsächlich Mittel zum Zweck. Das 1934 in Lüdenscheid gegründete Familienunternehmen bietet Architekten Lichtsteuersysteme, Innen- und Außenraumleuchten für eine durchgängige Lichtplanung. Das Konzept kommt an: Erco-Systeme sorgen weltweit dafür, dass Besuchern von Prestige-Bauwerken wie des Berliner Reichstags, des Louvre in Paris oder des Brandenburger Tors buchstäblich ein Licht aufgeht. Insgesamt erwirtschafteten die weltweit 1.040 Mitarbeiter von Erco 2009 132 Mio. € Umsatz - fast 80 % davon im Ausland. „Weil wir global aufgestellt sind und einen so großen Anteil unseres Umsatzes außerhalb von Deutschland generieren, kommt unseren IT-Prozessen eine eminent wichtige Rolle zu", erklärt Saesen. „Die Fäden der gesamten global ausgerichteten IT Anlage laufen hier im Headquarter Lüdenscheid zusammen." Und das sind tatsächlich etliche Fäden: Sowohl die SAP ERP Anlagen mit CRM, BW und Portal, als auch die MS-Office Welt auf Basis einer weltweiten Citrixfarm. Hochverfügbarkeit und unbedingte Zuverlässigkeit haben daher für Erco oberste Priorität: „Fällt - aus welchem Grund auch immer - das Rechenzentrum aus, ist ein Großteil unserer Mitarbeiter de facto technisch arbeitslos", macht IT-Leiter Saesen klar. Es sollte also eine 100-prozentige Redundanz erreicht werden. Hinzu kam, dass Erco kontinuierlich wächst - das Unternehmen war einfach zu groß geworden, das einzelne Rechenzentrum ließ sich nicht mehr adäquat erweitern. Saesen zog Sicherheitsexperten hinzu. Schnell war klar: Um Sicherheit und Redundanz zu gewährleisten und gleichzeitig für die Zukunft gerüstet zu sein, führte kein Weg um ein zweites Rechenzentrum herum.


Neue Safes in alten Räumen
Nach einer eingehenden Beratung mit den Sachverständigen wurde der Bestandsschutz als oberste Anforderung festgelegt. Es kristallisierten sich zwei mögliche Optionen heraus. Die erste - das Suchen einer geeigneten Räumlichkeit auf dem Firmengelände und die Ausstattung mit herkömmlichen Server-Schränken - stellte sich schnell als zu aufwändig heraus. Erstens wäre der geforderte Schutzfaktor nicht gegeben, zweitens fehlte den möglichen Kandidaten die erforderliche IT-Infrastruktur. Die zweite Alternative bestand in der Nutzung des Raums, im dem das frühere Rechenzentrum untergebracht war. Dieses wurde 1999 abgeschaltet, die grundlegende Infrastruktur war aber noch vorhanden. Um den geforderten Schutzfaktor zu erreichen, entschied Saesen, Modulsafes vom Typ LMS 9.3 von Rittal zu verwenden. „Die Modulsafes boten uns viele Vorteile - auf der einen Seite einen sehr hohen Sicherheitslevel, auf der anderen überschaubare Kosten, da keine Baumaßnahmen nötig waren. Nicht zuletzt konnten wir so den sehr eng gesteckten Zeitplan einhalten", erklärt Saesen seine Entscheidung. Die vier Modulsafes wurden innerhalb von nur drei Wochen installiert und beherbergen seitdem die SAN-Speicherlösung, die SAP-Anlage, den Citrix Blade Server sowie den Office/Exchange Server. Die Safes bieten sowohl Schutz vor Staub, Löschwasser, Feuer und Rauchgasen als auch vor Fremdzugriff und Einbruch. Jeder Schrank verfügt zudem über seine eigene Brandfrüherkennungs- und Löschanlage auf Basis des Löschgases Novec 1230, das jedes Feuer im Schrank zuverlässig löscht, für den Menschen aber ungiftig ist und auch die empfindliche Server-Hardware nicht angreift. Die Klimatisierung der IT erfolgt über Rittal Liquid Cooling Packages, die derzeit eine Wärmelast von insgesamt 18 kW direkt am Rack abführen - dank des kleinen zu kühlenden Raumvolumens im Schrank ist das deutlich effizienter als eine Kühlung des ganzen Raumes. Das erforderliche Kaltwasser wird durch zwei Chiller à 24kW Leistung erzeugt: „Wir haben also bei der Kühlung nicht nur 100 % Redundanz, sondern auch noch Reserven zum Aufrüsten. Die werden wir in den kommenden Jahren brauchen", sagt der IT-Leiter. Fazit: Ausfallsicherheit kostet einen „Bruchteil".


Nicht nur die Ausführung, auch die Planungsphase war mit nur zwei Monaten „kurz und schmerzlos". „Die technische Lösung ist sehr gut, genauso die Beratung durch Rittal. Die Zusammenarbeit kann man nur als sehr gut und konstruktiv bezeichnen - mit so einer Kontinuität und Zuverlässigkeit müsste man sein Eigenheim bauen, dann hätte man deutlich weniger schlaflose Nächte", lobt IT-Leiter Saesen. Ercos Zukunftspläne ab 2011 sehen folgerichtig die weitere Zusammenarbeit mit Rittal vor. Wenn es die Wirtschaftslage zulässt, plant Saesen die Umstellung des neuen Rechenzentrums auf eine indirekte freie Kühlung, die das Kaltwasser energieeffizient mit Außenluft erzeugt. Die technischen Voraussetzungen sind dafür schon heute gegeben.


Über die Kosten des Projekts möchte Edwin Saesen nicht sprechen. „Rittal hat uns ein faires Angebot gemacht und budgettreu gearbeitet. Aber uns ging es nicht um einen möglichst niedrigen Preis", verdeutlicht der IT-Leiter. „Wenn Sie im Rahmen einer Business Continuity Analyse einmal ausrechnen, wie teuer ein Unternehmen nicht eingehaltene Lieferzeiten, eine gestoppte Produktion und nicht zuletzt der immense Imageschaden einer über längere Zeit ausfallenden IT zu stehen kommen, sind die finanziellen Aufwände für das Projekt nur ein Bruchteil der Folgekosten bei einem Gesamt IT-Ausfall."

 

Modulsafe Light: „Leichter" Rundumschutz
Es geht auch klein und kompakt: Im Zeitalter von Virtualisierung und Cloud-Computing benötigt nicht jedes Unternehmen ein eigenes großes Rechenzentrum für seine Datenverarbeitung. Eine kompakte Lösung für solche Fälle bietet Rittal mit den Modulsafes. Dabei handelt es sich um vollwertige Mini-Rechenzentren, komplett ausgestattet mit Klimatisierung und Schutz vor Zugriff und physikalischen Gefahren für ein oder mehrere 19 Zoll-Racks. Das neueste Modell der Produktreihe ist der Modulsafe Light: eine kostengünstige Variante für Standorte mit geringeren Anforderungen an die physikalische IT-Sicherheit.


Speziell für kleine ITK-Installationen hat Rittal diesen Modulsafe Light auch entwickelt. Die Lösung bietet multifunktionale und systemgeprüfte Sicherheit mit Platz für 33 oder 47 Höheneinheiten eines 1.000 mm tiefen Racks. Dabei schützt der Modulsafe Light vor Feuer, Wassermedien, Staubanfall, Einbruch oder korrosiven Gasen. Das Mini-Rechenzentrum verfügt ab Werk über eine eingebaute, effiziente Klimatisierungslösung, welche die Kaltluft gezielt vor die IT-Geräte über die gesamte 19 Zoll-Ebene bläst. Optional ist eine Outdoor-Klimatisierung mit Invertertechnik erhältlich, welche über eine bedarfsgerechte Regelung der Kühlung bis zu 40% Energie gegenüber herkömmlichen Klimatisierungslösungen einspart. Mit seiner leichteren Bauweise ist das Mini-Rechenzentrum auch für Standorte mit geringerer Bodentragfähigkeit geeignet.


Je nach Bedarf lässt sich der Modulsafe Light kundenindividuell ausstatten. Zu den verfügbaren Komponenten gehören eine Brandmelde- und Löschanlage, eine unterbrechungsfreie Stromversorgung und eine Energieversorgung mit modularen Stromschienen zur Energieverteilung. Außerdem lässt sich die Lösung mit dem Überwachungssystem CMC-TC ausrüsten. Damit können Administratoren den Zustand der Installation über das Web auch remote kontrollieren. Wie bei allen Modulsafes von Rittal lassen sich auch beim Modulsafe Light mehrere Einheiten miteinander verketten. Damit kann bei wachsender IT die bisherige Investition weiter genutzt werden.

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