Smart gegen Feuer: Wie Internet of Things den Brandschutz revolutioniert
Brandschutz rettet Leben. Was sind die Vorteile eines IoT-Rauchmelders? Lupus-Electronics Geschäftsleiter Matthias Wolff im Interview.
GIT SICHERHEIT: Wie unterscheidet sich der IoT-Mobilfunkrauchmelder von herkömmlichen Rauchmeldern?
Matthias Wolff: Der normale Rauchmelder kann nur denjenigen alarmieren, der gerade im Raum ist, nämlich per Sirene, die im Rauchmelder eingebaut ist. Der IoT-Rauchmelder alarmiert auch, wenn man beispielsweise in Mallorca am Strand liegt – und zwar sofort aufs Handy. Außerdem macht der Rauchmelder das komplett autark. Selbst gängige Smarthome-Rauchmelder brauchen in der Regel lokales Internet oder WLAN. Dank Anbindung an das Mobilfunknetz braucht unser Rauchmelder keine örtlichen Ressourcen Ihn könnte man sogar in ein Baumhaus im Wald hängen. Solange es dort Mobilfunk gibt, funktioniert alles. Dadurch, dass es in Deutschland eine Rauchmelderpflicht und auch eine Wartungsnorm gibt, muss der herkömmliche Rauchmelder mindestens einmal im Jahr manuell gewartet werden. Mit IoT macht der Rauchmelder das alle 24 Stunden selbstständig. Und man weiß zu jeder Zeit, ob der Rauchmelder funktioniert oder nicht.
Welche Vorteile ergeben sich aus der Selbstwartung für Immobilienanbieter?
Matthias Wolff: Normalerweise ist es ja so: Bei herkömmlichen Produkten muss ein Fachmann in den Raum gehen und den Rauchmelder nach den vorgeschriebenen Kriterien warten. Funktioniert die Sirene? Ist die Batterie okay? Ist der Rauchmelder unbeschädigt? Hängt er noch dort, wo er hingehört? Gibt es Barrieren in der Nähe des Rauchmelders, die den Raucheintritt verhindern? Steht vielleicht direkt ein Schrank darunter? All diese Dinge stehen in Deutschland in der Norm. Wartet sich der Rauchmelder unter Achtung dieser Normen selbst, ist das für Immobilienanbieter und Mieter gleichermaßen ideal. Denn sie müssen so nur alle zehn Jahre die Immobilie betreten, den Rauchmelder einbauen und dann haben sie Ruhe; genauso wie die Mieter.
Wie funktioniert der Mobilfunk des Geräts im technischen Detail?
Matthias Wolff: Man erinnert sich an sein Handy, dessen Batterie spätestens nach zwei Tagen leer ist. Oder das Café im Erdgeschoss, in dem es keinen Empfang gibt. An diese Dinge denkt man, wenn man Mobilfunk hört. Wie kann das bei einem Rauchmelder dann funktionieren? Es funktioniert, weil in diesem Rauchmelder ein Mobilfunk eingebaut ist, der kein klassischer, sondern eine besondere Art von Mobilfunk ist: Narrowband IoT. Das ist genau das Gegenteil von dem, was man von Mobilfunk erwartet.
Was macht Narrowband IoT aus?
Matthias Wolff: Es ist auf kleine, schmale Daten angelegt. Unser Protokoll, das wir einmal am Tag übertragen, ist 70 Byte groß, also winzig. Aber dafür kommen wir damit bis in den Keller im 2. Untergeschoss. Und es ist unglaublich energiesparsam. Deswegen ist der Rauchmelder auch nicht nach zwei Tagen leer, sondern hat zehn Jahre Batterielaufzeit. Der dritte Aspekt, der beim Mobilfunk großartig ist: Es ist viel sicherer als jegliche analoge Übertragungswege. Es ist genauso sicher, wie wenn man mit dem Handy telefoniert. Es ist eine getunnelte LTE-Verbindung, die von der Datensicherheit extrem sicher ist, weil sie eine Ende-zu-Ende verschlüsselte, digitale Verbindung darstellt.
Inwiefern ist der IoT-Mobilfunkrauchmelder zusammenfassend für die Branche besonders geeignet?
Matthias Wolff: Der Rauchmelder ist kostengünstiger und sicherer als die gesamte Konkurrenz. Dazu kommt, dass er in extrem großen Skalen anwendbar ist. Auf einem Enterprise-Level ist das sonst schwierig. Deswegen haben wir ihn auch in den USA und EU patentiert.
Weitere Informationen sind auf der Website von Lupus-Electronics verfügbar