Studie zu Gebäudesicherheit: Sicherheitssysteme der Flächennutzung anpassen
Eine Untersuchung von Hochiki Europe ergab, dass über die Hälfte (56 Prozent) der europäischen Unternehmen die Sicherheitssysteme in Gebäuden nicht den Veränderungen in der Flächen...
Eine Untersuchung von Hochiki Europe ergab, dass über die Hälfte (56 Prozent) der europäischen Unternehmen die Sicherheitssysteme in Gebäuden nicht den Veränderungen in der Flächennutzung anpassen und somit die Sicherheit der Gebäudenutzer aufs Spiel setzen.
In vielen großen Städten übersteigt der Bedarf an sog. "Grade-A-Büroflächen" (in etwa: "hochwertige Büroflächen", Anm. d. Red.) das Angebot. Daher investieren Unternehmen in den Innenausbau und die Modernisierung, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Dabei jedoch wird häufig versäumt, die Brand- und Beleuchtungsschutzsysteme entsprechend anzupassen.
Die Umfrage unter Installationsfirmen, die Hochiki als einem der führenden Entwickler und Hersteller von Sicherheitssystemen durchgeführt wurde, zeigte zudem, dass 55 Prozent der Installationsbetriebe den Eindruck haben, dass ihre Kunden eher vor den Installationskosten zurückschrecken als vor den Gesamtbetriebskosten, was sich langfristig negativ auf die Leistung auswirken könnte.
Simon Massey, Gruppenleiter für technischen Support/Schulung bei Hochiki Europe, erklärt: „Während die Baubranche bemüht ist, dem starken Anstieg der Nachfrage nach Grade-A-Flächen in europäischen Städten wie London und Mailand gerecht zu werden, versuchen Unternehmen verständlicherweise, die vorhandenen Flächen an ihr Unternehmenswachstum anzupassen. Bei der Installation der Brand- und Beleuchtungssicherheitslösungen wird dann nur die aktuelle Flächennutzung berücksichtigt. Bei einer Änderung von Flächenlayout und -funktion kann die fehlende Anpassung der Sicherheitssysteme jedoch fatal werden.“
Die Studie zeigte zudem, dass die Wartungskosten ein Problem darstellen. Ein Fünftel (22 %) der befragten Installationsfirmen sind der Meinung, dass Gebäudeverwalter Wartungskosten als unnötige Ausgaben betrachten. Drei Viertel (74 %) glauben, dass es sich bei einer Wartung lediglich um das Abhaken einer Checkliste handelt.
Die fünf häufigsten Probleme bei Brandschutzsystemen:
- Unzureichende Logbuchführung (60 %)
- Veränderte Raumnutzung ohne korrekte Systemaktualisierungen (56 %)
- Verschmutzte Brandmelder (51 %)
- Die ursprüngliche Installationsfirma hat nicht das optimale System für die Umgebung installiert (48 %)
- Brandmelder müssen ersetzt werden (34 %)
Auf die Frage, welche Probleme am häufigsten auftreten, gaben die Installationsfirmen an, dass viele der Probleme auf eine schlechte Auswahl des Systems und mangelnde Wartungspraktiken zurückzuführen seien. Bei einer Überprüfung der Brandschutzsysteme beispielsweise stellten nahezu die Hälfte (48 %) der Installationsfirmen fest, dass in Unternehmen kein geeignetes System für die entsprechende Umgebung installiert war, während 51 % feststellten, dass die Brandmelder verschmutzt waren. Ähnlich stellte sich die Situation bei Notbeleuchtungssystemen dar: Bei 57 % waren die Batterien in der Beleuchtungseinheit nicht aufgeladen, während bei zwei Fünfteln (44 %) nicht ausreichende Lux-Werte festgestellt wurden.
Die fünf häufigsten Probleme bei Notbeleuchtungssystemen:
- Unzureichende Logbuchführung (64%)
- Batterien in Notbeleuchtungseinheiten sind nicht aufgeladen (57 %)
- Notausgänge sind versperrt (44 %)
- Unzureichende Lux-Werte der Notbeleuchtung (44 %)
- Unzureichende Kennzeichnung der Notausgänge (43 %)
Massey kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen: „Allein dieses Jahr wird mit einem Anstieg des europäischen Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent gerechnet. Daher werden viele Unternehmen die bestehenden Büroflächen kontinuierlich anpassen müssen. Dies sollte jedoch nicht auf Kosten der Gesamtsicherheit gehen.
Die Sensibilisierung für dieses Problem sowie die Wartung im Allgemeinen stellen einen wichtigen Faktor dar. Es liegt in der Verantwortung der Mitglieder der Branche, Unternehmen bei der regelmäßigen Überprüfung ihres Sicherheitssystems zu unterstützen, um die Sicherheit auch bei einer Veränderung der Räumlichkeiten sicherzustellen.“
Um die bei der Umfrage festgestellten Probleme zu bekämpfen, hat Hochiki Europe einen Leitfaden erstellt, der die Installation und Wartung der Notbeleuchtungs- und Brandschutzsysteme erleichtern soll.
Den Leitfaden können Sie hier herunterladen.
Business Partner
Hochiki Europe UK Ltd.Grosvenor Road
Gillingham, Kent ME8 0SA
Deutschland
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